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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 03.12.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193212030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19321203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19321203
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1932
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WvMer ösvMgsSlM Wllge M WchMllitt für MM M llwgezeid Nr. 49 Sonnabend, den 3. Dezember 1938 M Fmm is der Kinde ! Wie sie so fromm die Hände fallen, Den Kindern gleich zum kindlichen Gebet, Und dann das Buch der Lieder halten — Verbitternd nur noch ihr Gesang verweht. , Das Bibelwort «verklingt in Träume, Die voller Andacht sind und Heiligkeit — , Ls trägt sie über Zeit und Räume, Aus einer Welt, die voller Anh' und Leid. Frieda Gallier. öMWOMes Er kommt. Br Jud. V. 14: Siehe, der Herr kommt. Er kommt — das ist Vie Losung, die durch die ganze Advenrszeit klingt. Wer kommt? Jesus. Aber es sind viele gewaltige Menschen gekommen — warum gibt es für keinen von ihnen eine Adventszeit? Weil in Jesus Gott selbst kommt in seiner ganzen Fülle. Aber das ist seltsam: er kommt — ist er denn nicht schon hier bei uns? Um uns? In uns? Soll denn sein Kommen vor 1W0 Jahren und durch diese l9 Jahrhunderte vergeb- lich gewesen sein? Nein. Er ist schon bei uns, alle Tage — und doch wieder nicht. Denn wer kann das sagen: „Por mir ist er immer, in mirister ganz, ist er alles"? Wer kann das von sich sagen: „Ich und der Pater sind eins?" Keiner. Und wer, der sich und seine Welt ernst nimmt, der sich nicht seelisch selbst verstüm melt — wer, der über sich selbst hinausstrebt nach Poll- kommenhcit, braucht ihn nicht und möchte nicht ganz ron ihm erfüllt sein? Und doch wird das alles im Alltags- lauf des Jahres von uns so wenig ernst genommen Woran das liegen mag? Vielleicht daran, sicher mit daran, daß wir mit dem einen Wort „der Herr" doch nicht die ganze Herrlichkeit des Herrn uns deutlich genug machen können. So wollen wir versuchen, es zu machen wie mit dem Sonnenlicht. Wir lassen es durch das Prisma strahlen, und nun leuchtet all sein herrlicher Glanz auf in den viel fach farbigen Strahlen. So lassen wir sein ewiges Licht anflenchten und ansstrahlen durch Jesus und sehen dann klarer und froher seine ganze Herrlichkeit, die unser sein soll. Er ist die Kraft — und wir sind so müde und schwach. Er ist die Wahrheit — und wir sind so voller Lüge. Er ist die Reinheit — und wir sind so voller Flecken. Er ist die Vollkommenheit — und wir sind so voller Mängel. Er ist die Liebe — und wir sind so voller Selbstsucht und Haß. Er ist der Friede — und wir sind so voller Unruhe. Er das Leben — und uns bangt vor dem Tod. Das ist der Herr. Er will zu uns kommen als all das — wer wollte da nicht bitten: „Ja, komm, Herr, auch zu mir"? Advent mahnt uns besonders eindringlich dazu. Alles HMehr -Skizze von Frieda C a lli e r - Bunzlau. Im Torfe herrschte große Aufregung: Lütte Schulz war wieder mal da, die Tochter des Gastwirts, eine berühmte Frau seht, die da draußen in den großen Städten auch einen zanz anderen Namen führte. Hier kannten sie das Mädchen alle nur als die kleine zierliche Lütte, die mit den jetzigen Frauen und jungen Müttern zur Schule gewandert war und wrt vom alten Kantor Straubing ihre Haue bezog wie all Ke anderen. Eines Tages wurde sie vom Vater in die Kreis- stadt gebracht, um bei Verwandten „Bildung" zu lernen. Die hatten einen großen Bierverlag und lebten in sehr guten Ver hältnissen. Dort entdeckte ein Schmierendirektor die Lütte, so wie d?r Botaniker ein schönes Pflänzlein findet, das er dann sein säuberlich reinigt, zurecht legt und preßt, um es seinem Herbar einzuverleiben. Manchmal merkt erst ein anderer, wie selten solch ein Blümlein ist, und er läßt nicht locker, bis er :s selbst besitzt. So ähnlich erging er der kleinen Lütte: Sie wanderte von einem Theater zum anderen und stieg dabci stets empor. Zuletzt erschnappte sie der Tonfilm, und mit ihm erschloß sich das Märchenland Hollywood, der Traum aller Filmleute. Doch bevor sie sich nach drüben für Jahre ver- pflichtete, wollte sie noch einmal die Heimat sehen, das kleine Torf zwischen den bewaldeten Bergen, den Kretscham, der i immer noch dem Vater gehörte, obwohl die Tochter Unsummen . oerdicute und den Eltern oft genug einen sorglosen Lebens- ! ibend verschaffen wollte. Aber sie stieß auf energischen Wider- ' stand. „Laß man Lütte!" schrieb der Alte. „Blutter und ich s wissen schon, daß Du es gut meinst. Aber solange wir zurück- j renken, hat ein Schulzenbauer sich nicht von seinen Kindern ' ernähren lassen. Wir müßten uns ja schämen, die Mutter and ich. Wenn der Willi mal den Kretscham übernimmt und heiratet, dann ziehen wir aufs Altenteil, so wie es schon der s llrahn tat. Daß Du so viel Geld verdienst, das ist ja sehr i schön, aber mit uns hat das nie nichts zu tun. Geld ist ganz ! zut, aber mein Grund und Boden, meine gute deutsche Erd«, « ?ie ist mir um nichts feil. Und geht es uns Bauern auch s schlecht jetzt, ich kann's und kann's nicht glauben, daß es nicht s wal wieder bester wird mit der deutschen Landwirtschaft. Nur ! icsthalten muß man Grund und Boden, muß d'rum kämpfen üs zum äußersten. Feind und Streit hat's alleweil gegeben ams deutsche Land, und bittere Not hat regiert, aber der ^auer war zäh, der hat durchgehaltcn, warum fallt' er das «ctzt nicht mehr können?" Noch viel hatte der Vater samals geschrieben, als Torfschulz verstand er die Feder zu sichren, und der verwöhnten, berühmten Filmdiva mit dem ! .'hautastischeu Namen war cs heiß in die schönen, Welt- ! hckauuten Augen gekommen, denn ganz tief im Grunde ihres Herzens regte sich der ererbte Bauernstolz, den kein Film regisseur der Welt hatte vernichten können. Lütte, die bc« rühmte Lütte weinte über diese schlichten, kernigen Worte deS Paters. Ganz richtige unverfälschte Tränen liefen wie glän- « zcnde Perlen über das gepuderte Gesichtchen. — Nun war sie hier im weltfremden Dorf. Ohne ihren i kostbaren Wagen. Auch die feudale Jungfer hatte sic in der ; Hauptstadt gelassen. Mit dem Postauto war sie von der s Llalivn gekommen, im Kretscham abgcsticgen, wo Vater Hinte, i ser Theke im Gastzimmer stand und einem Kunden ein Glas vier cingvß^Er ließ sich bei dieser wichtigen Sache mich
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