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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 09.02.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193502099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19350209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19350209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
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MWM Ssnntmvlatt Nr. 6 Vtilage M RMblatl f8r Wo-üii««- llmseges- Sonnabend, den 9. Februar 1935 ko tu die stil verschneite Nacht.... So in die still verschneite Nacht blick' ich hinaus; , die alje Sehnsucht ist erwacht und singt und flüstert, weint und lacht, und lacht mich aus. - ' Sie zieht um mich den Zauberkreis von Wunsch und Wahn; sie spricht wie du so scheu und leis; sie starrt mich an so traurig heiß, wie du getan. . , Margarete Susman. "" öMlMtM« —— '7 Lich«! Ioh. 1, 4: „In ihm war das Leben, und das . Leben war das Licht der Menschen.* Jetzt wächst das Licht zusehends. Es geht zum Früh ling. Jetzt kommt die Zeit, daß im Keller die Kartoffeln abgekeimt werden müssen. Unterläßt man es. so treiben sie aus ihren Keimen Stengel, rank und schlank, ja, zarte Blätter aus der in ihnen vorhandenen natürlichen Lebens kraft. Aber zart, dünn, lebensunfähig, und zur Blüte langt es nicht. Legt man sie in die Erde, so treiben sie stärker, denn durch die Wurzeln saugen sie dann die Kräfte und Säfte des sie umgebenden Bodens in sich auf. Die . stärken sie. Aber: stülpe ein Hohlmaß über sie — und wenn es noch so hoch und räumig ist, bald ist in diesem Dunkel die Grenze des Wachsens und der Entfaltung er reicht trotz aller ihnen zuströmenden natürlichen Kräfte selbst des besten Bodens. Zur Entfaltung und Reife durch Blüte zur Frucht kommt es nicht. Erst wenn du sie im v o l l e n Licht der Sonne stehen läßt, entfalten sie sich voll, kommen ihre natür lichen Anlagen ganz zur Ausbildung Das Licht aus der Höhe bringt Leben aus der Höhe, schaff» Blüte und Frucht und damit Fortdauer, neues Leben über das alte hinaus. Alles Vergängliche ist Gleichnis: so entfaltet sich im natürlichen Boden des Menschenherzens Sehnen und Suchen, es drängt ans Licht. Aber wenn's bloß daher genährt, ja, auch wenn's aus den ähnlichen Säften und Kräften der Umgebung gemehrt und gestärkt wird: bald ist die Grenze erreicht und es welkt ab. So ist alle Natur religion aufgekeimt und abgewelkt. Volle Entsaltung aber ist gekommen, wo das Licht aus der Höbe erschien: Iesus Christus. Er hat gebracht, was fehlte- Kraft und Leben ans der Höhe, denn er ist das Leben, ist das Licht der Welt. ? H P. Neue. Meine Mutter trägt Schnee im Haar, dichter und weißer von Sahr zu Sahr, einen ganzen Winter gebreitet. Mich friert, wenn ich den Schimmer seh' — kam er vielleicht von all dem Weh, das ich ihr bitter bereitet? durch C Ackermann, Romanzentrale Stuttgart) 5. Fortsetzung. Leicht vornübergebeugt stand er vor ihr, lächelnd in ihr süßes Gesichtchen blickend. Sie sah ihn mit atemlosem Staunen an. Er war ihr gefolgt? Hatte sie vermißt? Ihr Herz tat einen schweren, tiefen Schlag. Sie erhob sich und legte die Sand auf den ihr gebotenen Arm. Dieser Mann wurde ihr Schicksal, sie fühlte es. Langsam gingen sie in den Saal zurück. Die Gesellschaft, die zuerst Esps Bemühungen um Fräulein von Ertwege als eine Artigkeit gegen die Gast geber angesehen hatte, wurde langsam aufmerksam. Dok tor Feller hörte deutlich, wie eine ältere Dame in seiner Nähe zu ihrer Nachbarin sagte: „Was ist mit Esp? Das sieht ja beinahe wie ernstliche Verliebtheit aus. Sollte er doch noch umkehren? Fräulein von Ertwege ist allerdings ein liebes, reizendes Geschöpf. Außerdem ist sie schwer reich. Man kann sich also Esps Interesse sehr leicht erklären. Ob es aber bei ihm jemals bis zu einer Heirat reicht? Nun hoffentlich brennt das Herzchen der kleinen Dame nicht gleich. Es wäre bedauer- lich, wenn sie sich um Esp die Augen ausweinen müßte." Horst Feller trafen diese Worte wie Peitschenhiebe. Wegen Lore-Marie war er in die Hauptstadt gekommen, nur wenige Wochen später als sie selbst. Und da sollte es schon zu spät sein? Er sollte sich von dem Mann nnt dem' markanten Gesicht seinen Iuqendtraum rauben lassen? Er mußte so schnell wie möglich mit Lore Maric sprechen. Morgen früh wollte er sich Gewißheit holen. Vera von Ertwege lehnte bleich in ihrem Sessel. Nein, sie fühlte sich nicht stark genug, den Kampf mit dem Iugendgeliebten aufzunehmen, denn er besaß die stärkste Waffe: Lore-Maries Liebe! Der Kopf schmerzte sie. Daß Esp sich aus diese Art an ihr rächen wollte, war ihr unfaßbar. Wie aber sollte sic dieses Unheil abwenden? Niemand stand ihr bei, sie war ganz allein mit dem Bewußtsein ihrer Ohnmacht! Da iah sie plötzlich in Horst Fellers bleiches, unrnhiaes Ge"rbt und sie wußte, daß noch jemand außer ihr bereits schwer litt um Lore-Marie. Aber er war ja genau so machtlos wie sie, denn Lore-Marie empfand nichts für ihn. Der Sieger in diesem ungleichen Kampf blieb Esp. so viel stand jetzt schon fest. Und niemand, dem sie sich anvertraucn konnte in ihrer Herzenspein! Sie hatte einst mit der Lüge auf den Lippen ihrem Mann den Treuschwur geleistet, batte nicht den Mut gefunden, ihre Jugendliebe zu bekennen. — jetzt war es zu spät. Nun mußte sie die Folgen dieser Verkettung der Umstände allein tragen. Denn wenn ihr
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