Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 23.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193510236
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19351023
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-23
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a».L»8 193. Anzeigenpreise: Die 46 ruw breite Millimeterzeile 7 Pf.; die SO mw breite Millimeterzeile im Textteil 2d Pf.; Nachlagstaffel Ziffer, und Nachweisgebühr 25 Pf., zuzüglich Prrto. Das „Wochenblatt für Zschopau Und Umgegend, Zschopauer Tageblatt und Anzeiger", erscheint werktäglich. Mo natlicher Bezugspreis 1.70 Mk. Zu- stellgeb.20 Pfg. Bestellungen werden in uns.Geschäftsst. von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen Zschopauer Tageblatt u Anzeiger Bekan^°machunaen^r^^ Tageblatt und Anzeiger) ist das zur Veröffentlichung der amtlichen amngen oer Amtshauptmannschast Floha, des Finanzamts und des Stadlrats zu Zscho^m behördlicherseits besttmmte Blatt Bankkonten- Erzgebirgisch- Handelsbank e. G m. b.H. Zschopau Gemeindegirokonto- Zschopau Nr. 4l Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884 — Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharsenstein, Schlößchen - Porschendors 8»» 23. 1S35 —. , ochenblatt für Zschopau W undAvmegentz EllgWe PMMNlMssMche Wer dell MeWMeg Der britische MeWWer erstattet Bericht Das englische Parlament hält seine letzte Sitzung vor den Neuwahlen ab. Die aus mehrere Tage berechnete Aussprache beschäftigt sich mit dem Abefsiuicnkricg und der weltpolitischen Lage. Nach der grundlegenden Rede des britischen Außenministers Sir Samuel Hoare wer den noch mehrere namhafte Politiker und voraussichtlich auch Ministerpräsident Baldwin das Wort nehmen. Für die Stellung der Regierung werden im Hinblick auf die bevorstehenden Parlamcntswahlen auch die Redner der Opposition beachtenswert. Die Negierung hat ihre Gegner im Lager der Arbeiterpartei, deren Wortführer Major Attlee ist, und bei den Liberalen, deren Führer Sir Herbert Samuel ist. So ist die Parlaments- tagung neben ihrer außenpolitischen Bedeutung gleich, zeitig Stimmungsbarometer für die inncrpolitischr Lage Englands. Zur Vorbereitung der Parlamcntssitzung sanden zahlreiche Besprechungen statt, zu denen sich auch die Ver treter der Admiralität sowie die Stabschefs der drei Waffen einfanden. Wie es heißt, sind außer der abessi nischen Frage auch die Voraussetzungen sür die nächste Flott enkonferenz, die nach einer Meldung der „Daild Mail" im nächsten Monat in London stattfinden soll, sowie auch die Verhältnisse im britischen Bergbau and die Gefahr der Streikbewegung besprochen worden. H Sir Samuel Hoare spricht. Die Unlerhaussitzung begann gegen 3 Uhr. Die Ab geordnetensitze und die Galerien waren voll besetzt. Zu nächst teilte Ministerpräsident Baldwin mit, daß der Wahltermin am Mittwoch bekannigegeben werden würde. Nachdem dann ein Arbeiterparteiler und ein Linksliberaler kurz zu den Wahlen gesprochen hatten, begMN Autzen- Nackrnk Uuterhausrede mit einem warmen für Arthur Hendcrion. Dann wies er mit Nach- Nelw sich die Ereignisse seit seiner letzten lnternatlonalen Lage überstürzt hätten. Er er- mnerte an den Kern seiner damaligen Unterhausrede und "«getretenen Geschehnisse. Die englische Poutlk ser diese ganze Zeit hindurch unverändert ge blieben. (Großer Beifall.) Hinter dieser Politik der Regierung stände das ge- samle Parlament und die große Mehrheit der Nation. .An stärkendes Moment sei auch die Solidarität des britlichen Weltreichs, insbesondere die Einmütigkeit der großen Dominien, deren Repräsentanten ihre eigene Mei nung zum Ausdruck gebracht hätten, ohne jeglichen Druck seitens des Mutterlandes. Sie seien zu denselben Schlüssen gekommen wie die Londoner Regierung. Wenn sich England geweigert habe, sür hypothetische Umstände neue Verpflichtungen einzugehen, so stände feine Haltung in einem klaren und konkreten Fall aber fest. Die englische Negierung sähe in dem Völkerbund nicht nur ein Instrument zur Verhinderung eines Krieges, sondern auch ein Instrument zur Unterdrückung von Kriegsunruhcn. Man wolle im Ausland augenscheinlich nicht ver stehen, daß die meisten Engländer in dem Völkerbund auch die Brücke zwischen England und Europa sähen. Werde diese Brücke ernstlich geschwächt oder gar zerstört, so werde die Zusammenarbeit zwischen England und dem Kontinent schwierig und gefährlich. Es gäbe Schwächen, Verzögerungen und Irrtümer, die Zarte PerhaMilMen Versuchte Annäherung Rom-Paris-London Zwischen Rom, Paris und London spinnen sich leichte Verhandlungsfäden an. Ohne schon ernsthafte Friedensgespräche zu führen, fühlt man doch vorsichtig vor und prüft das Gelände. Vielleicht führen diese Gespräche zu ernsthaften Verhandlungen. Von einer gemeinsamen Verhandlungsgrundlagc scheint man aller dings noch weit entfernt zu sein. In Nom hat der britische Botschafter Drum mond sich mit dem italienischen Unterstaatssekretär im Außenministerium Suvich über den italienisch- abessinischen Streit ausgesprochen. An zuständiger Stelle in Nom wird dazu erklärt, daß es verfehlt erscheine, von regelrechten Verhandlungen zu sprechen, denen ein von italienischer oder anderer Seite vorgebrachter Plan zu grunde liege. Die Fühlungnahme bezwecke lediglich eine allgemeine Klärung der Lage, ohne daß hierbei nach einem bestimmten Schema Ver fahren würde. Alle Türen stünden offen. Irgendwelche Ergebnisse seien noch nicht erzielt worden. So wird besonders in italienischen Kreisen hervor gehoben, daß noch nicht entschieden sei» wie viele Schiffe England aus dem Mittelmeer zurückziehe und wieweit dementsprechend Italien zu einer Verringerung seiner Truppen in Libyen schreite. In gutunterrichteten Londoner Kreisen warnt man vor einem unbegründeten Optimismus. An der gesamten Lage habe sich wenig oder nichts ge ändert. Es sei mit der Möglichkeit zu rechnen, daß Teile der jetzt im östlichen Mittelmeer konzentrierten britischen Flotte nach Gibraltar oder Aden gehen, wenn Italien «inen Teil seiner libyschen Truppen zurücktransportiere. Englands scheinbares Nachgeben gegen Frankreich und Italien wird in Londoner Kreisen jedoch mit den innerpolitischen Verhältnissen in Ver bindung gebracht. Es sei anzunehmen, daß die Negie rung nach den Wahlen wieder eine wesentlich „steifere" Haltung einnehmen werde. Nach den von dem französischen Ministerpräsidenten Laval bearbeiteten Vorschlägen ist die Voraussetzung jeder Friedcnsaktion die Mit wirkung des Völkerbundes und die Einstellung der Feindseligkeiten in Abessinien, weiter die Zustimmung j Abessiniens zu Verhandlungen und ihren Ergebnissen. Nur unter dieser Voraussetzung wäre England zu Ver handlungen bereit. Für die Verhandlungen selbst ist zwischen Paris und Rom folgende Grundlage erörtert worden: Abtretung der Provinz Tigre an Italien, Abtretung von weiteren Randgebieten Abessiniens im Süden und Norden an Italien, dafür aber Schaffung eines unter internationaler Kontrolle stehenden abessi nischen Korridors an der Grenze zwischen Französisch. Dschibuti und Englisch-Somaliland nach dem Hafen Seila, der abessinischer Hafen werden soll. Das würde die Trennung der beiden italienischen Kolonialgebicte Eritrea und Jtalienisch-Somaliland durch einen inter national kontrollierten abessinischen Landstreifen, be deuten, während Mussolini gerade mit der laufenden Offensive die Vereinigung der beiden Koloniaigcbiete durch neues italienisches Gebiet erstrebt. Wenig Hoffnung in Paris. Französischer Kabinettsrat über die Verhandlungen mit London und Nom. Im französischen Kabinettsrat, der am Dienstagvormittag am Quai d'Orsay zusammcntrat, be richtete Ministerpräsident und Außenminister Laval über den Stand der gegenwärtigen Verhandlungen um den italienisch-abessinischen Streit. Er wies anch darauf hin, daß der Innenminister und der Justizminister ein Gesetz über öffentliche Kundgebungen vorbcreitcn, sowie ein Wasfengesetz, das den Handel, die Einfuhr und das Tragen von Waffen regeln soll. Die Tatsache, daß die erwähnten Gesetze jetzt Gegenstand der Ministerbcratungen sind, hängt augenscheinlich mit der bevorstehenden Landcs- tagung der Nadikalsozialistischen Partei zusammen. Über den außenpolitischen Teil des Kabinettsrates ist nichts an die Öffentlichkeit gedrungen. In gut unter- richteten Kreisen macht sich aber, wie <ms Parts ge- meldet wird, eine gewisse Skepsis hinsichtllch der Vcrmrtt- lungsversnche zwischen Nom und London geltend. Wah rend M u s s ol i ni außerhalb des Völkerbundes ver- bandeln wolle, sei die e n g l i s ch e Regierung nur zu Per- Handlungen im Nahmen von Gen berett. Abgcseben da- von sei die Spanne zwischen den betderscitlgen Wünschen noch bedenklich groß. Das italienische Gefallenendenkmal in Adua. Zu Ehren der gefallenen Italiener im Krieg mit Abessinien im Jahre 1896 hat General de Bono lzu Pserdel, der Er oberer von Adua, ein Denkmal errichten lassen, das die Inschrift trägt: „Tie Toten von Adua gerächt," — Tie Einweihungsseier bei Adua am 13. Oktober. lScherl Bilderdienst.) man dem Völkerbund vorwersen könnte, aber man dürfe auch von dieser noch jungen Organisation keine Wunder erwarten, wenn cs sich um eine sehr schwierige Frage handele. Das System der kollektiven Sicherheit berge augen scheinlich große Schwierigkeiten in sich, denn eine kollektive Aktion fordere auch ein gemeinsames Ziel und eine gemeinsame Entscheidung von mehr als 50 Staaten. Bei einer Auseinandersetzung zwischen dem Völkerbund und einem seiner mächtigsten Mitgliedsstaaten sei die Versuchung gekommen, die Aufgabe des Völker bundes als unmöglich aufzugcben. Diese Versuchung sei sehr groß gewesen für gewisse Staaten, die sogar dazu neigten, ihr zu erliegen. Sogar für England habe diese Versuchung bestanden. Anstatt Vorteilen habe der Völkerbund England noch mehr Verpflichtungen auserlegt. Diese hätte» zu Auseinander setzungen geführt zwischen Mächten, die stets miteinander freundschaftlich gestanden hätten, und hätten auch wirt schaftliche Schwierigkeiten nach sich gezogen in einer Zeit, wo England sich anschickte, sich von einem großen Wirt- schaftsnicdcrgang zu erholen. Einige der Freunde Englands bezweifelten und ent stellten Englands Ziele. Wenn gegen England der Vorwurf erhoben werde, cs habe in Genf die Führung an sich gerissen, dann müsse er widert werden, daß die Vertreter des britischen Welt reiches bei keiner großen internationalen Aussprache eine zweitraugige Rolle spielen könnten. England habe Italien keinen Zweifel gelassen, wie es sich gegenüber kollektiv angewandten Wirtschaftssanküonen verhalten würde, die allein die Absiän verfolgten, die Kriegsdauer abzukürzeu. Fraukrcichs Antwort ans Englands Anfrage bezüglich des Verhaltens der Franzosen bei einem Angriff ans die englische Mittelmeerflotw sei völlig zufrieden stellend gewesen. Die Solidarität zwischen England und Frankreich sei endgültig hcrgesiclit. Ein Angriff würde gemeinsam abgeschlagen werden. Für militärische Sanktionen müßte erst ein Kollcktiv- abkommcn vorhanden sein, das nicht da sei. England babe niemals die Absicht gehabt, allein zu haudelu. In Genf sei nicht über die militärischen Sank tionen gesprochen worden. Selbst ähnliche Maß nahmen seien noch nicht einmal ein Bestandteil der eng lischen Politik. Es sei noch keine einzige Woche vorübcrgcgangcn, in der sich England nicht bereit gezeigt habe, ciuc für den Völkerbund, Italien und Abessinien ehrenvolle Bei legung dcS Streites mit in die Wege zu leiten. Noch sei sür diese Zeit vorhanden, ehe der wirtschaftliche Druck aus Italien ausgcübt werde. Wenn noch in elfter Stunde eine Einigung zustande käme, würde cs England am meisten begrüßen, das in Italien einen alten Freund sähe. Der Völkerbund sei eine Einrichtung des Friedens. ' Des müßten sich die Leute erinnern, die verlangten, das England den Suezkanal schließen und die italieni schen Seeverbindungcu abschneiden sollte. Da England dies nicht allein könne, würde es keinerlei kollektive Übereinstimmung hierfür geben. ES sei in-
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