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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 13.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193507135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19350713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19350713
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-13
- Monat1935-07
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Vater zum Geburtstag. Du, Martina, ich glaube, wenn Gemno Gregori dich sieht, wird er begeistert von dir sein! Gr soll für schöne Frauen eine Schwäche haben, wie mir -Burger erzählte, der nicht genug von Gregori schwärmen ^ann, für den Künstler und für den Menschen. Nach seiner Meinung muß -Benno Gregori ein Musterexemplar seiner Gattung sein/ (Forts folgt.) ...Bll MM M« HM Heitere Skizze von Kurt Vollert. Man schrieb das Iahr 1910. Cs dämmerte bereits, als zwei gepflegte Herren im Kontor einer altbekannten Pariser Handschuhfabrik erschienen und den Chef des Änternahmens,Persönlich zu.sprechen wünschten. Zufällig war Jacques Heman, Gesuchte, in einem-der angren- Lenden tMrmMme -anwesend und ließ die -Herren zu sich bitten. Natürlich Ausländer! Das ernannte das,ge- Mt-e Aüge -des Fabrikherrn auf den ersten Blich Mit .einer höflichen Handbewegung lud Lewan seine Käste zum Sitzen .ein. Also hie Herren kamen aus Butzlund, wqren Aufkäufer eines namhaften Peters burger Herrenmodengeschäfte;, drs zahlreiche Zweigunternehmen in anderen russischen Städten unterhielt und für unbe dingt zahlungsfähig galt. Bei einem Schräs schen und einer güten Zigarre wurde man schnell handelseinig. Die Aussen verlangten den besten Handschuh im Lager zu sehen und erklärten sich ohne viel Am schweife bereit, bei Gefallen und nicht zu -hohem Preise gleich 20000 Pear davon zu bestellen. Das Muster kam und gefiel. Wie liebkosend strich-die Arch e eines der beiden Käufer .über das geschmeidige Leher, dann zückte er sein Scheck- Huch upd beglich die Rechnung. Mit tadelloser Verbeugung verabschiedeten sich beide Herren. Herrn Lemans rosiges Antlitz strahlte eitel Sonnenschein, während er den beiden" gewinnend zu lächelte. Das Geschäft war in Ordnung. Der Scheck würde anstandslos von einer Pariser Bank in Zahlung genommen. Nach einigen Lagen ging die Ware ab. Als Leman die Kaufordre flüchtig überflog, muhte er unwillkürlich schmunzeln. Waren drch verrückte Kerle, diese Aussen! Da verlangten sie, daß die Hälfte der Sendung nach Petersburg und hie andere nach Odessa ging. Aa schön, aber datz sämtliche -linken Handschuhe nqch Odessa und sämtliche rechten nach Petersburg gesandt -werden muh ten, mutete wie ein Aprilscherz an. Doch war das Sache dieser gepflegten Herren aus dem Zarenreichs. Iacqucs Leman wusch bei dem seltsamen Handel seine Hände in Anschuld. Er h itte sein Geld. Mochten die Russen sehen, wir sie mit ihrer Ware fertig wurden. Im Lagerraum des Hauptzollamts in Odessa schlum merten zwei ansehnliche Ballen -Handschuhe. Feines Pariser Fabrikat! Sie blieben wochenlang liegen, Lhns daß jemand erschien, um sie in Empfang zu nehmen. Ein Anruf hei her Zweigniederlassung eines großen Peters burger Herrenmodeggeschäftes zeitigte kein greifbares Er gebnis. Dort wußte man nichts von einem -solchen Posten und weigerte sich, die Ballen abzuhrlsn. Als sich kein Liebhaber sqnd, kam die herrenlose Sendung schiehlich zur Versteigerung. Damit das Zollamt wenigstens die Lager gebühren herausbekam. „Ietzt kommen wir zur Sensation des Tages!" schrie de: Auktionator und schlug mit seinem Hammer auf zwei Bällen Handchuhe. „Feines Pariser Fabrikat. 20 000 Glacehandschuhe für lauter rechte Hände! Wirklich au-s- ge.zeichnete Ware. Ich bitte um Angebote!" Alles lachte. Schließlich zwängte sich ein sorgfältig gekleideter Herr durch die Reihen her Schaulustigen und hob unter dem Iupel dsr Ausstehenden feinen rechten Arm. „Hundert Rubel!" meinte er lässig. Die Leute freuten sich königlich. Die Käufer grinsten, die Bsqmten grinsten, .und selbst der ehrenwerte Herr Auktionator fuhr sich vergnügt durch seinen schütteren Vollbart. „Hundert Rubel zum ersten — zum zwei en — zum dritten!" Da fisl dsr Hammer. > Der vornehme Herr zückte seine Brieftasche. Zahlte die hundert Rubel, lieh sich eine Quittung ausstellen und verschwand, nachdem er einen Dienstmann beauftragt hatte, ihm die Äallen ins Hotel Imperial zu schaffen. Während sich die Leute die Köpfe über diesen „spleenigen Kavalier" zerbrachen, schritt der Herr hocherhobenen Hauptes aus dem Versteigerungsraum und ward in Odessa nis wieder gesehen. Einige Wochen später spielte sich in Petersburg genau de: gleichr Vorgang ab. Auch dort warteten 20 000 Glacehandschuhe auf ihren rechtmäHügen Besitzer. Auch dort mutzten sie schließlich versteigert werden. And wieder erschien ein sorgfältig gekleideter Herr und bot — diesmal für lauter linke Handschuhs — den lächerlich ge ringen Betrag von 75 Rubel. Da niemand Einspruch er hob, schielt er dis Ware, zahlte in bar und ließ sie durch einen Dienstmann ins Hotel Exzelsior bringen. Dann verschwand auch dieser Ehrenmann auf Nimmerwieder sehen .... Eines Tages speisten zwei hochstehende Zollbeamte gemeinsam in einer Moskauer Gaststätte zu Mittag. Cs e.wies sich, daß einer der Herren in Odessa, der andere in Petersburg beschäftigt war. Cs wurde etwas gefach- simpelt. Beiläufig erwähnte der Odessaer, daß dort ein Posten herrenloser Glacöhandschube — so rund 20 000 Stück! — versteigert worden war... lauter recht,e Hand schuhe... ein mysteriöser Vorfall. „Herr Kollege!" erboste sich darob der Petersburger, „wollen sie mich verulken? Das geschah bei uns. Nur waren -es nicht rechte, sondern linke Handschuhe, die ein sehr gepflegter Allbekannter für — na, Sie wissen es ja! — für ganze 75 Rubel erstand." Da ging dem anderen ein Talglicht auf. „Bei uns gingen die „Rechtser" für 100 Rubel ab. Eine tolle Schweinerei. So haben ein paar ganz gerissene Gauner Mütte chen Rußland um volle 20000 Rubel Zollgebühren betrogen. Pfui Teufel, nochmal!" Entrüstet taten sie beide. Der eine schlug dröhnend mit der Faust auf den Tisch, daß die Weingläser und Dratenschüfssln wackellen. Ter andere spukte verächtlich auf den Fußboden. And doch hatten beide Ehrenmänner bei diesem doppelten Handel ein wenig Butter auf dem Kopf. Ohne daß ei .er von der heimlichen Mittäter schaft des anderen eiwcs ahnte. And wenn sis nicht in zwischen gestorben sind, so leben sie noch heute und sehen sich in Gedanken verständnisinnig an, wenn von — Handschuhen dis Rede ist. Ter eine in Odessa und der andere in Leningrad. Desuchskartrn-Rätsel. « Obige Buchstaben der Besuchskarte sind umzustellen, f Bei richtiger Umstellung ergibt sich ein Wunsch, den wir an unsere geschätzten Bezieher richten! * Auflösung des Scherz-Rätsels: Achtung! Beachte täglich eins auss Neue: Du Elfchen, bleib' gewogen mix, And zweifle nicht an meiner Treue, Die Dir mein Herz schenkt für und für. Dein Stephan. Druck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend: Richard Voigtländer in Zschopau. Gchriftlettuug: Margarete Voigtländer in Zschopau.
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