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Deutsche allgemeine Zeitung : 17.03.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185803175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18580317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18580317
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 514 als Seite 504 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1858
- Monat1858-03
- Tag1858-03-17
- Monat1858-03
- Jahr1858
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 17.03.1858
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510 gleichgestellt werden. ES würden also Waaren, die durch Oesterreich nach dem Zvllverin oder durch diesen nach Oesterreich gehen, einem Durchfuhr zoll gar nicht mehr unterworfen sein, Waaren aber, die beide Zollgebiete durchziehen, hätten den Durchfuhrzoll nur einmal und zwar in dem Gebiet zu entrichten, daS sie zuerst betreten. Eine Theilung der Einnahme auS den Durchfuhrzöllen wird von Oesterreich nicht beantragt. Der österreichi sche Vorschlag schließt frciliä, eine Verzichtleistung auf einen wesentlichen Theil der Durchfuhrzölle in sich, welchen daS Bremer Handelsblatt für den Zollverein auf 100000 Thlr., für Oesterreich auf ungefähr 37000 Thlr. veranschlagt; aber selbst preußische Blätter haben offen anerkannt, daß diese Verzichtleistung kein wirkliches Opfer sein, sondern sich auch finanziell viel fach ersetzen würde, und zwar nicht blos für die Seeplätze und die Ange hörigen Oesterreichs, sondern auch für den Zollverein. Wir haben bereits oben diese Folge durch Thatsachen nachzuwcisen versucht, fügen aber hier noch hinzu, daß nach Art. 5 deS Februarvcrtrags schon alle Waaren, welche vom Auslände durch das eine Zollgebiet nach dem andern und umgekehrt, ohne Berührung dazwischen liegenden Auslandes gehen und frei vom Ein- und AuSgangSzoll find, keine DurchgangSabgabcn entrichten, was auch von den im Zwischenverkehr zollfreien Waaren gilt, die auf gleiche Weise nach dem Auslände transitiren. Von Seiten des Zollvereins hat man freilich den Einwand erhoben, daß bei Annahme dieses Vorschlags entweder eine Aenderung der seitheri gen vereinsländischen Tranfitbelastung cintreten oder die abfertigenden Zoll beamten neben den eigenen auch die betreffenden Transitbestimmungen deS andern Zollgebiets in Anwendung bringen müßten, worüber dann die nö- thige Controle fehlte. Wenn wir nun auch glauben, daß der vcreinSländischc Durchfuhrhandel nur gewinnen könnte, wenn ein die Stelle der verschiede nen Transitzölle, die setzt im Zollverein herrschen, ein gemeinsamer träte, so ist dies nicht einmal »öthig, sobald man sich entschließt, bei allen über Oesterreichs Grenzen cintretenden Transitgütern nur den österreichischen, bei allen über die Grenzen des Zollvereins eintretcnden Versendungen die ver einsländischen Transitzölle zu erheben. Deutschland. Frankfurt a. M., 14. März. Der «Zeit» wird geschrieben: „Seit langer Zeit haben am Bunde nicht so viele wichtige Angelegenheiten ge schwebt, als gegenwärtig der Fall. Allem voran steht die Holstein-lauen- burgische Verfassungsfrage, welche durch die im Octobcr v. I. begonnenen Verhandlungen am 11. Febr. bis zur Abfassung des Hauptbeschlusses ge fördert war, und in der eS gegenwärtig darauf ankommt, die Erklärungen Dänemarks entgegenzunchmcn und die allgemeinen Festsetzungen des er wähnten Beschlusses zur praktischen Anwendung zu bringen. An die be treffende Verfassungsangclegetiheit hat sich als eine unerwünschte Episode die Differenz wegen der Pensionsnachzahlung angeschlossen, welche jedoch ihrer Lösung entgegcngeht. Es läßt sich hoffen, daß Preußen und die ihm bei, getretenen Staaten dem von Oesterreich vorgeschlagcncn Auskunftsmodus nicht einen gleichen Widerstand entgegensetzen werden, sofern nur die bal dige und unverkürzte Nachzahlung gesichert ist. Hierüber sollen vertrauliche Zusicherungen gegeben sein. Ist dies der Fall, so ist der Hauptzweck der Debatte erreicht, und deren baldige Beseitigung entspricht vor allem dem Interesse der invalide» Offiziere." — Ueber die neuesten Plane der dänischen Regierung dem Bunde ge genüber sagt die Neue Preußische Zeitung: „Es soll ein höchst einfaches Neeept erfunden worden sein: man will dem Bunde als Lösung der Frage und als Erfüllung der Verbindlichkeiten und des Bundesbeschlusses Vorschlä gen, daß die dänische Negierung den holsteinischen Ständen nochmals die ersten sechs Paragraphen der holsteinischen Separatvcrfassung zur Berathung vorlege. Also nicht die Gesammtverfassung, nicht die ungerechte Composi- tion des NeichsrathS soll in Betracht gezogen werden. Glück zu! Wenn die Dänen daS beim Bunde fertig bekämen, daß er sich mit solchem Nichts begnügte, so verständen sie vortrefflich zu foppen. Diesmal täuschen sie sich aber, wenn sie dem Bunde solche Zumuthungen machen! Freilich ist es Hrn. v. Bülow in Frankfurt gelungen, die Angelegenheit zu verzögern; zu Grabe getragen ohne Erfüllung der dänischen Verpflichtungen wird aber diesmal die Sache nicht. Der Bund weiß zu gut, daß er sich moralisch vernichtet, wenn er Deutschlands Rechte gegen Dänemark nicht wahrt. Und ganz Deutschland weiß, um was es sich handelt in dieser Frage." Aus einem ihr zugegangenen Briefe aus Kopenhagen entnimmt die selbe Zeitung noch Folgendes, was jenes Gerücht bestätigt: „Das dänische Cabinet will in der That den holsteinischen Stände» die ersten sechs Para graphen der Separatverfassung zur Berathung vorlegen und dann später mit einigen Commissaren des Deutschen Bundes — nicht mit der Bundes versammlung! — darüber verhandeln." Preußen. Aus Bromberg vom 13. März wird der «Zeit» Folgendes über den Selbstmord eines jungen Mädchens geschrieben: „Ein Ereigniß der traurigsten Art beschäftigt in diesem Augenblick die Herzen der Guten und Besten unserer Stadt, denen cs vielen und ernsten Stoff zum Nachdenken gibt. Gestern Vormittag erschoß sich die kaum 15jährigc Tochter einer Witwe, Luise v. B., während ihre Mutter und ältere Schwester einen Spaziergang machten. Das Kind, denn mehr war das junge Geschöpf noch nicht, war aus der Schule verwiesen worden, und der Klatsch machte sich über das Warum mancherlei Auslegungen, die wol der Mutter zu Ohren gekommen sein und diese schwer gekränkt haben mochten. Frau v. B. kehrte eben vom Bahnhof zurück, als sie in der Brückenstraße durch ihr entgegen- ! eilende Personen daS grauenvolle Unglück erfuhr, welches sie betroffen. Luise hatte die Vorbereitungen zu ihrer That mit entsetzlicher Umsicht ge macht. Der von den Hausgenossen, die der Schuß erschreckt hatte, herbei- gerufene Polizeibeamte Z. fand sie schon todt, der Schuß war mitten durchs Herz gegangen. Folgende Zeilen, mit Bleistift geschrieben, wurden auf einem Tische gefunden: «Liebe Mutter! Diese Welt ist nicht für mich, ich muß sterben; sollte der erste Schuß nicht treffen, so wäre ich unglücklich. Mein Tod ist zu Deiner Ehre. Sollte M. den W. heirathen, so wünsche ich ihr von Herzen Glück. Meine wenigen Sachen vermache ich der Schwester. DaS Terzcrol habe ich von A. gekauft, es kostet 1 Thlr. 20 Sgr.; es ist noch nicht bezahlt, schicke durch daS Mädchen 2 Thlr. Meine Schlittschuhe ge hören der Schwester. Mein Atlas ist noch in der Schule, mein Album auf der Danziger Chaussee bei L, Ich möchte im weißen Kleide mit der Bibel, mit glattem Haar, wcnn'S geht, neben meinem Vater begraben sein. Kannst Du mir verzeihen, so thue cs.»" Baiern. München, 14. März. Als beim Wiederbeginn der Verathungcn unserer Gesetzgebungsausschüsse (dieselben waren be kanntlich vom 1. Oct. v. I. bis Anfangs dieses Monats vertagt) sich die Nachricht verbreitete, es sei dem Ausschüsse der Abgeordnetenkammer von ministerieller Seite eine Eröffnung zugegangen, welche apodiktisch die Zu rücknahme gewisser zu dem Strafgesetzcntwurfe gestellter Modificationsanträge verlangte, konnte es einen Augenblick scheinen, als werde das psrturiunt montos auf die bisherige Berathung einer neuen bairischen Strafgesetzge bung anwendbar sein. Diese Besvrgniß war eine vorzeitige. Der Aus schuß hielt cs für angcmcssen, seine Verbesserungsvorschläge den Wünschen der Regierung anzupasscn, mit ander» Worten, seine zu einzelnen Punk ten gestellten Anträge nicht auf eine daS Gesetzgebungswerk im vornhinein gefährdende Spitze zu treiben. Er entschloß sich deshalb zur Nachgiebigkeit in einzelnen Principienfragen, bei denen seine von dem Entwürfe abwei chenden Beschlüsse daö besondere Misfallcn der Regierung erregt hätten, und erklärte sich bereit, die zweite Lesung des Strafgesetzcntwurfs unter Berücksichtigung des von der Negierung gestellten Ansinnens vorzunehmen. Es sei nrir gestattet, auf die Hauptpunkte, worin Ausschuß und Ne gierung auseinandergingen, bei einer später» Mittheilung der aus der zwei ten Lesung des Entwurfs sich ergebenden Abänderungen an den früher» Beschlüssen zurückzukommen, für heute beschränke ich mich auf die Andeu tung, daß die Einschränkung der polizeilichen Gcschäftssphäre gegenüber der strasrichterlichen Competenz einen Hauptdiffercnzpunkt zwischen Ausschuß und Negierung bildete. Als Beleg übrigens, welch geringes Vertrauen daS Publikum in daö schließliche Zustandekommen der neuen Strafgesetzgebung ' setzt, kann die sehr verbreitete Meinung dienen, die Negierung habe dem AbgeordnetenauSschussc die eingangs erwähnte Mittheilung lediglich deshalb gemacht, weil sic an die Nkchtbcrücksichtigung ihrer Wünsche seitens deS Ausschusses geglaubt und hierdurch Anlaß erhalte» hätte, daS Mislinge» der Legislation der Hartnäckigkeit deS Ausschusses in die Schuhe zu schieben. LI München, 13. März. Ein sehr frecher Diebstahl wurde vor gestern Nachts in dem Hofe der hiesige» Erzgießerci verübt, indem ei» Stück der dort liegenden türkischen Kanonenrohre im Werthe von 400 Fl. entwendet wurde. Man ertappte die Diebe noch zu rechter Zeit, als sie gerade bei einem Gclbgießer ein Stück des gestohlenen Rohrs in den Schmelz ofen geworfen hatten. — Seit dem 4. März beschäftigt sich das Schwur gericht mit einer neunköpfigen Räuber- und Diebesbande, deren Haupt ein 29 Jahre alter Dienstknecht ist, Namens Joseph Maicrgünther. Die Verhandlung nimmt das Interesse deS Publikums so sehr in Anspruch, daß der sehr kleine und düstere, obwol neugebaute Schwurgerichtssaal oft die Menge der Zuhörer nicht fassen konnte. Die Reale sind ein Raubmord, sieben Raube dritten und vierten Grades, sieben Diebstähle und eine Wider- setzilng. Außer der Geliebtes des Maicrgünther, welche 26 Jahre zählt, sind die übrigen Angeklagten größtentheils unverhcirathete Dienstknechte in den zwanziger und dreißiger Jahren, doch befinden sich auch zwei verheirathetc Männer, 40 und 41 Jahre alt, Tagelöhner, auf der Bank der Angeklag ten. Einen Straßenraub begingen zwar die Angeklagten nicht, aber sie dran gen listiger- oder gewaltsamcrwcise in. Wohnungen ein und begingen ab scheuliche Grausamkeiten. Der heute Abend erfolgte Wahrspruch der Ge schworenen sprach daS „Schuldig" in den meiste» Fällen aus, indem von den vorgelegten 36 Fragen nur zwei verneint wurden. Der SchwurgerichtS- hof ist nun in der Lage, mehrere Todesurtheile fällen zu müssen, und die ses wird heute noch geschehen. Hannover. Die Neue Hannoversche Zeitung berichtet aus Hanno ver vom 15. März über die Aufhebung von Verbindungen der Polytech- niker: „Dem Vernehmen nach hat die Dtrection der Polytechnischen Schub die vier Verbindungen, nämlich der Frise», Holsteiner, Romanen und Sach sen, welche seit längerer Zeit unter den Polytechnikern bestehen, sowol für das gegenwärtige als für das nächste Studienjahr aufgehoben. Es werden mehrere Ursachen genannt, welche diese Maßregel nöthig gemacht haben. Namentlich wird behauptet, daß die meisten der nächtlichen Ruhestörungen und Ercesse von denjenigen Polytechnikern, welche den Verbindungen ange- hörcn oder mit ihne» Zusammenhalten, und an den Abenden verübt wer den, wo sie von ihren Kneipen kommen. Auch sollen die Mitglieder Uebcr- griffe über die ihnen zustehenden Rechte sich erlaubt und fortdauernde Un regelmäßigkeiten in ihren Studien großenthcils verursacht haben." Oesterreich. A tvien, 15. März. Nicht allein, daß man sich in den letzten Tagen mit dem russischen Memorandum über die Donauschif fahrtsconvention sehr lebhaft beschäftigte, so verlautet auch von einer Denkschrift wiener Ca ser Frage frühen» S Donauschis officiclleS dem wiene neuestens einer diese James gai net von <Z nie die ge uferstaaten gen der w über die l nicht ganz Cabinets so ist denr nerlei Km Haltung i sicheres Ui trügen, s wiener Ca /eich in d, Im übrig, ment so bürg und ganze An; ordnet zu berg ist > die interi: geben, wl (Sprit Betrugs gerüstet hi ciSmus zu Handwerke vor kirchl sei, so fa furt fortse wollte. T schwemm 1845 Bei Frachtwagl Die eben Wohnung! an. Es h, Seelen vc 153000 <- — Auf «Presse» : ln Zukunft heitcn m dern die l Hörden ih: „besonders — An i dringend ! Einschreite Privatpcrs wandernde neuerer Z Staatsmoi und Tab«! AuS berichtet: genseitigcr UuSweism 12 waltet »Pari über das geruht ha Hrn. Mil berathen. Lpar lichem Wc de» Jtaliei Gefängnis zum Tode deS, die il
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