Deutsche allgemeine Zeitung : 14.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-187912141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18791214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18791214
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-14
- Monat1879-12
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- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 14.12.1879
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«r. sss. Leipzig. Erscheint »u«erEo»»ta»«. »-»ich. prci» -l-rUlj-hrlich IM. »Pf. 0>d« ei»,«Ine «»»»er «Pf. Dciitschc AllMMic Zcitüüg. »Wahrheit mid Recht, Freiheit «ad GesetzI» 14. Deceiader 1879. Znserate p»d an die Sspediti»» t» k-ixzi, M >e»de». I«s«rtt»»»,rt»tzr für die Spelte»,eile »0 Pf» »»ter «i»^f»»dt »o Pf. cher er am 10. Dec. gegen einen Redner von der constitutionellen Partei aufgetreten war, nicht zu öffent lichen Entschuldigungen verstehen wolle. Eine auS Sagasta, Castelar, MartoS, Alonzo Martinez, Biaz, Romero und den Generalen Casola und Sanz be stehende Commission ist niedergesetzt worden, um von dem Präsidenten des CongresseS und von dem Prä sidenten des Ministerrathes Erklärungen zu fordern. Dem KriegSminister sind bereits von 34 Generalen Entlassungsgesuche zugegangen." * London, 12. Dec. nachmittags. Ein Telegrauun der Times meldet einen Zusammenstoß der engli schen Truppen mit den Afghanen in der Nähe von Kabul, und berichtet darüber, eS sei eine Ber einigung der Brigaden unter Masih und Macpherson anbefohlen gewesen, die Cavaleric und die Artillerie seien aber an dem bestimmten Vereinigungspunkt ge stern zu früh eingetroffen und von großen Massen des Feindes angegriffen worden. General Macpherson habe dem Feinde gestern große Verluste beigrbracht und denselben heute Morgen von neuem angegriffen. Der Feind befinde sich in starker Anzahl in der Nachbar schaft der Stadt Kabul. * Bukarest, 12. Dec. Das von der Deputirten- kammer vötirte Eisenbahngesetz ist nunmehr dem Senat zur Annahme vorgelegt. * Konstantinopel, 11. Dec. Zn der AbschiedS- audienz, welche der österreichische Botschafter Graf Zich y bei dem Sultan hatte, -ab letzterer dem Wunsche Ausdruck, die guten Beziehungen zu Oesterreich-Ungarn aufrecht zu erhalten. — Der Pforte ist die Mitteilung zugegangen, daß eine montenegrinischeTruppen- abtheilung von 8000 Mann in Bereitschaft stehe, Gussinje anzugreifen, falls dieser Platz nicht übergeben werden sollte. Zur Zeit verhindert das Ungünstige Wetter den Vormarsch der Truppen. "Athen, 12. Dec. Die Deputirtenkammer hat den ministeriellen Candidaten Sotiropulo mit 147 gegen 35 Stimmen zum Präsidenten gewählt. "Kalkutta, 12. Dec. Bei her heutigen Ankunft deSKicaköaigOtzierfettG^umrd^ In ¬ dividuum zwei Schüsse ans deuselben abgegeben, ohye ihn jedoch zu verletzen. Der Verbrecher ist verhaftet. Ein neuer Mordplan gegen Kaiser Alexander. Unter obigem Titel schreibt die National-Zeitung: „Wir erhalten die folgende Mittheilung, die, so außer ordentlich sie klingt, uns von einer Seite zukommt, welche ihr die volle Zuverlässigkeit sichert. Der Plan war vorbereitet und der Ausführung nahe, den Zaren in seinem eigenen Palast in die Luft zu sprengen. Man berichtet unS: Noch ist nicht da« Entsetzen über da« verwegene Attentat von Moskau beruhigt und noch nicht einmal dessen Urheber aufgesunden, und schon ist wiederum rin neues Attentat, furchtbarer als alle andern, am Tage, wo es in Scene ge ¬ setzt werden sollte, entdeckt und vereitelt. Unmittelbar nach dem moskauer Attentat bekam nämlich Kaiser Alexander eine gedruckte Proclamation zugesandt de« ungefähren In halt», dem Tode sei er zwar entronnen, aber derselbe werde ihm nicht geschenkt, wenn er nicht alle seine Rechte in die Hände einer Nationalversammlung lege; und zwar solle er und da« ganze Winterpalais mit Dynamit iu die Luft ge sprengt werden. Die eifrigsten Nachforschungen in Peters burg ergaben zunächst nicht«; gm Sonnabend abex (die Nacht auf den folgenden Tag soll zur Ausführung de« gräßlichen Plane« bestimmt gewesen sein) verhaftete man in Maschkow Penulk, nicht weit vom Winterpalais, einen Mann, der bisjetzt hartnäckig jede Aussage verweigert; bet ihm fand man ein« Anzahl elektrischer Batterien ausge zeichneter Lonstruction und eine Karte de« Winterpalai», auf welcher jede« Eckchen, jede« Möbel aus« genaueste qu-' gegeben war, sowie eine Anzahl von Dynamilpatronen; ob Leitungen schon in» Palais hineingelegt waren, wird man bezweifeln müssen. Genug, daß die Wachsamkeit der Po lizei da« Unglück verhütet hat; aber es wird der ange strengtesten Thätigkeit derselben bedürfen, um dieser ver zweifelten Plane Herr zu werden, die mit beispielloser Ver wegenheit von einer kleinen Zahl gutorganisirter Ver schwörer andauernd festgehalten werden." Wie man sicht, stimmt dies mit der Notiz de» Berliner Tageblattes, die wir gestern Wiedergaben; vollständig überein. Der Wahnsinn der Verschwörer in Rußland scheint keine Grenzen zu haben und man muß auf jede Schandthat von solcher Seite gefaßt sein. Vom preußischen Landtage. -»Bertin, 12. Dec. Seit der letzten Sitzung des Herrenhauses sind verstorben am 2. Nov^ da- Mitglied des Herrenhauses Frhr. v. d. Knesebeck, am 20. Nov. der Graf v. Ballestrem. Das Haus ehrt das Andenken an die Gestorbenen in der übliche« Weise. Auf der Tagesordnung steht zunächst die einmalig« Schlußberathung über den Gesetzentwurf betreffend die Abänderung de» Fischereigesetzes vom 30. Mai 1874. ES werden die drei ersten Artikel des Gesetzentwürfe- ohne DiScussion unverändert genehmigt. Art, 1 hebt die im Gebiete des französischen Rech^ jedermann zustehmde Befugniß der Angelfischerei auf; Art. 2 gibt ausschließlich den Fischereiberechtiasen und Fifchereipächlern daS Recht zur Ausstellung von Fischerei erlaubnißscheinen. Art. 4 gestattet den Fischereiberechtigten, Fischottern, Taucher, Eisvögel, Reiher, Kormorane, Fischaare und Möven ohne Anwendung von Schußwaffen zu tödten und zu fangen. Fürst v. Hatzfeld - Trachenberg beantragt, dje Möven aus diesem Artikel zu streichen. Die Möve sei ein sehr nützlicher Vogel, nur eine Art dieser Gat tung, die Mccrschwalbe, sei der Fischbrut gefährlich, komme aber selten vor. - Auch Fürst v. LichnowSki befürwortet diesen An trag, der darauf vom Hause angenommen wirk- Art. 4 und das ganze Gesetz werden darauf mit dieser Aenderung genehmigt. ,,, Telegraphische Depeschen. *Ftt«*dur-, 12. Dec. Den nunmehr vollständig vorliegenden Wahlrrmittelungen zufolge sind bei der hier stattgrhabten ReichStägSstichwahl 3672 Stim men für den Oberpräsidenten v. Bötticher und 3908 Stimmen für Professor Or. Hinschiu« in Berlin (N.-L.) abgegeben worden. Der letztere ist sonach ge wählt. "Stuttgart, 12. Dec. Bezüglich der Converti- rung der 5proc. Staatsschuld im Betrage von 43 Mill. M. bringt nunmehr der StaatS-Anzeiger für Würtemberg die Mittheilung, daß von der Regie rung msi den bekannten 14 Bankfirmen, an deren Spitze das Bankhaus Rothschild steht, ein Vertrag abgeschlossen worden ist, wonach die Besitzer von 5proc. Obligationen 4proc. Obligationen zum Curse von 97,25 erhalte» .werden. Als ConvertirungStermin ist der 1. Mai 1880 festgesetzt. Diejenigen, welche nicht con- vcrtiren wollen, erhalten den vollen Betrag der Obli gationen al pari ausgezahlt. Ferner bestätigt der StaatS-Anzeiger, daß mit den gedachten Bankhäusern auch eine Eisenbahnanleihe im Betrage von 15 Mill, zum Curse von 96,75 abgeschlossen worden ist. * Budapest, 12. Dec. Nach hier eingegangenen Nach- richten'hät^ der Schwarze Körösfluß im arader Comitat große Verheerungen angerichtet und mehrere Ortschaften in Trümmer gelegt. Die Bewohner flüchten in das biharer Comitat. Die Zahl der Obdachlosen wird auf 10000 angegeben. Der Minister für Communicationen hat heute im Unterhause die Nachrichten über die durch das Wasser angerichteten Verheerungen bestätigt und die Versicherung hinzugesügt, daß von der Regierung Unterstützungsmaßregeln ge troffen seien. * Madrid, 11. Dec. Die Deputirtenkammer nahm eine Resolution an, durch welche dem Ministe rium Canova» ein Vertrauensvotum ertheilt wird. Paris, 12. Dec. Die Agence Hava» verbreitet folgende» Telegramm au» Heudaye von heute: „Hier ringegangene Briefe au» Madrid berichten don ei»« sehr stürmische« Sitzung des CongresseS, die am 10. Dec. stattgefunden und große Erregung hervor- gernfen hat. Die unabhängige Presse spricht sich für d:n politischen Standpunkt von Martinez Campos au»; die sehr entschiedenen Gegenerklärungen, welche Mar tinez CanipoS auf eine Erklärung Canovas del Castillo'S im Senat äbgab, lassen in Bezug auf die Fragen über Cuba eine starke Agitation und selbst Conflicte vor hersehen. Zn Madrid sind militärische Vorsichtsmaß. regeln getroffen, alle abgehender, Depeschen werden vor der Weiterbeförderung der Censur unterworfen. Eine am Abend deS 10. Dec. stattgehabte Versamm--. lung von 85 der Minorität angehörigen Deputirten beschloß, sich der Thritnahme an den Sitzungen des CongresseS zu enthalten, wenn sich Canovas del Castillo wegen der unparlamentarifchen Art und Weise, in wel- Ein berliner Eisfest. Da» Berliner Tageblatt berichtet ans Berlin vom 11. Dec.: „Zu einem berückenden Sommernachtsfest mitten im Winter gestaltete sich daS Eisfest, welche» gestern Abend zum Besten der nothleidenden Oberschlesier auf der Rouffeau-Znsel von einem Comiti aus Mitgliedern «der Gesellschaft» arrangirt worden war. Auf den Wirbeltanz der Schneeflocken während de» Tage» folgte an, Nachmittag ein feiner Sprühregen, das Thermo- Meter stieg und stieg, bis eS zuletzt auf 0 Grad Pause machte, der Schnee begann zu schmelzen und auf dem Eise machten sich die ersten Anzeichen nahender Zer setzung bemerklich — aber alles daS konnte die Aus führung des einmal vorbereiteten Planes nicht hin dern, ja «S trug dazu bei, diesem Fest ein in unsern Breitegraden wol noch nie dagewesene» Colorit zu geben. Das war kein nordisches Winterfest, sondern «ine italienische Nacht. Der Grog wurde verschmäht, die wärmenden Mäntel und Pelze in der Garderobe abgegeben. Lau die Luft und klar der Himmel. Nur die schneeige Umgebung gemahnte an die eben erst überwundenen harten Tage. Wol an 2500 Personen tummelten sich auf dem Eise, je nach Neigung umher- wandernd oder dem Eissport ergeben. Wunderbar war die Beleuchtung. Kreuz und quer viele Tausende farbiger chinesischer Lampions, zwischen ihnen die Fahnen aller Nationen. Von den beiden Endpunkten der langgestreckten Bahn strahlte elektrisches Licht blen dende Helle über die Eisfläche, und in die Schnee berge an den Seiten hatte man Höhlen gegraben und au- ihnen die grandiosesten und wirksamsten Natur- reflectoren für die vor ihnen abgebrannten bengalischen Flammen geschaffen. Wundervoll wurde von ihnen daS nackte Geäst der hochanstrebenden Bäume beleuchtet, phantastische Schatten huschten in ihrem Licht über die EiSebene. Bald grün, bald roth, in farbenreichster Abwechselung tauchten sie auf und übergossen das Ganze mit einem magischen Schein. Zehntausende von Zuschauer» säumten, durch Schutzmannsketten vor dem Eindringen auf unerlaubten Wege» abgehalten, die Ufer des Sees. Wie lebende Mauern standen sie ohne zu wanken bis zu später Stunde. Die Gesellschaft, welche sich hier zusammengcfunden, gehörte den besten Kreisen der Reichshauptstadt an. Und wenn sich auch die Ankündigung der aufopfern den Thätigkeit von Damen der höchsten Aristokratie an Kasse und Buffet al» irrig erwie», so waren sie desty zahlreicher auf dem Eisfelde selbst erschienen. Der Graf und die Gräfin Hohenau, Graf Prittwitz und Gemahlin, der hochbejahrte Graf Redern, dem die Bewegung auf dem glatten Boden keine Schwierig keit zu bereiten schien, Graf Dönhoff, Prinz Radziwill und Prinz Reuß, die Gräfin Schulenburg und Hr. v. Radowitz aus dem Auswärtigen Amt, der Hof marschall Graf Kanitz und General v. Bülow, sie alle bewegten sich, in flottem Laufe dahineilend, in der froh erregten Menge. Das diplomatische Corps hatte eben falls einige Vertreter entsendet. Die chinesische Bot schaft ließ sich durch vier ihrer Angehörigen vertreten, aus dem Hause de» österreichischen Botschafters er schienen die zwei jungen Grafen Szcchenyi und Frau Gräfin Seilern, aus der französischen Botschaft der Militärattache SeSmaison. Auch der bairische Ge sandte, Hr. v. Ruthardt, nebst Gemahlin Mr er schienen. Die Armee und die Marine, die Börse oud die Künstlerwelt hatten sich zahlreich eingefunden. Knut Eckwall schien mit ganz besonderm Znteresse die wun derbaren Lichteffecte zu studiren, welche Pen roth be leuchteten Schnee wie in ein Glutmeer verwandelt er scheinen ließen. Bis gegen 10 Uhr dauerte das Fest. Unwegsamer und nasser wurde da» Eis, um aber mals einen Grad stieg da» Thermometer, und as» die letzten sich durch die in den Alleen des ThiergarterS ganze Wagenburgen bildende» Equipagen und Droschken hindurchwanden, war eS wol klar, daß das Fest, dessen Ertrag ein sehr reicher gewesen, einstweilen wenigstens gerade vor Thorschluß, vor dem Eintritt der Thauperiode, stattgefunden hat." Die neuesten Bände (39 und 40) der „Internationalen wis senschaftlichen Bibliothek" (Leipzig, F. B. Brockhaus), die unter dem Titel „Die natürlichen Existenzbedin gungen der Thiere" erschienen und den Universitäts- Professor Karl Semper in Würzburg zum Verfasser haben, bilden einen reichen Beitrag zur modernen durch die dar- winistische Richtung charakterisirten Lehre vom thierischen Leben. Nachdem Darwin nämlich darauf hingewiesen, welch wesentlichen Factor die Bariabilität der Organismen bei der Bildung der mannichfachen Thierspecie« eonstituirt, muß e« von hoher Wichtigkeit sein, Art und Grund der von den äußern Einflüssen oder den „natürlichen Existenzbedingungen" ans die Aus« und Umbildung der Organismen geübten Ein wirkung genau kennen zu lernen, und eben dieser Aufgabe sucht Professor Semper, gestützt auf zahlreiche im Verlaufe mehrjähriger Reisen in den Tropen gemachte Erfahrungen, aus Beobachtungen und Experimente im eigenen Zoologischen Institute, auf die Ergebnisse der reichen einschlägigen Lite-
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