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Deutsche allgemeine Zeitung : 06.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-187909067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18790906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18790906
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-06
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 06.09.1879
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1665 Officielle Berichte unterschätzen die Gefahre» ein* In-' vaflo» durchaus nicht. Es ist von guter Borbedeuqng, -aß die unter dem Befehle des MajorS Milinko^c» stehende österreichische Commission, welche SamSt^ die Novibazargrenze überschritt, von einer türkische» GavalerieeScore begleitet war; allein das wiener Ca-' bioet wird wohl daran thun, sich nicht allzu sehr auf da» gebrochene Rohr der türkischen Hülfe zu verlassen. Die Besetzung konnte jedoch kaum länger hinauS- geschoben werden, falls «an sie wirklich durchführen wollte, und sicherlich konnte der verhängnißvolle Schritt zu keiner günstiger» Stunde unternommen werden al» gerade jetzt. Rußland freilich wird sicks alle Mühe geben, die Aufgabe der österreichischen Commission zu erschweren. Die Annäherung zwischen den Cabineten von Petersburg und Konstanantinopel war in jüngster Zeit eine besonders augenfällige; hat doch sogar der Fürst Gortschakow in «fficiellen Mittheilungen an die türkische Regierung den Anschein sich gegeben, als be» trachte er Bosnien und die Herzegowina noch immer als integralen Theil des Osmanischen Reiche». Die Lage Oesterreichs würde unter diesen Umständen eine in der That delicate gewesen sein, wenn Rußland in seiner Opposition gegen die Besetzung auf die wohl wollende Neutralität Deutschland« wie auf die geheime Unterstützung Italien» hätte rechnen könne». Wie die Sachen aber liegen, muß e» gute Miene zum bösen Spiel machen." Die Daily NcwS setzt kein großes Zutrauen in die Berichte über eine Wiederbelebung de« Handels und der Gewerbe in Amerika und auch England. Soweit e» sich übersehen lasse, beschränke sich die Wiederbelebung vorläufig auf die Kohlen- und Eisen industrie, und selbst hierin würden in England Ordres zu sehr niedrigen Preisen angenommen und würden überhaupt nur ausführbar durch eine gleichzeitige be dauerliche Herabsetzung der Löhne. Zn den Bereinig ten Staaten scheine eine Eisenbahnbausucht ins Leben getreten zu sei» und besondere Umstände hätten auch in London die Nachfrage nach Schienen erhöht. Das habe natürlich seine Rückwirkung auf Englands Eisen industrie nicht verfehlen können. Zu verwundern sei nur, daß überhaupt englische Schienen trotz der hohen amerikanischen Einfuhrzölle, die auf Schienen höher seien, al- die Kosten derselben in England betragen, mit den einheimischen in Amerika concurriren können. „,Die Amerikaner", sagt das liberale Blatt, „schließen -unsere Fabrikate infolge einer ganz fehlerhaften Idee aus. Sie glauben, unsere Fabrikate durch Zölle auS- schließen und zugleich unsern Markt für Getreihe durch -niedrige Preise beherrschen zu können. Sie werden Lald ihren Zrrthum herauSfinden. Es wird die Zeit kommen, daß sie die Concurrenz der neuen Getreide länder der Welt empfinden und sich glücklich schätzen werden, etwas von dem Handel zurückzugewinnen, den ihre kurzsichtige Politik weggeworfen hat." Die dauernde Wiederbelebung des englischen Handels hofft nun Daily News von der in Aussicht stehenden Re form des Ackerbausystems, und räth den Farmern Englands, sich mehr auf eine Erzeugung von Fleisch, Butter und Käse bester Qualität zu werfen, stakt am Getreidebau festzuhalten; in jedem Haushalte der besser gestellten Klaffen seien neun Zehntel der Ausgaben für Fleisch, Butter, Milch, Bier rc. und nur ein Zehntel für Brot; selbst in Arbeiterfamilien würde nicht mehr -al» ein Drittel der Ausgaben für letzteres Nahrungs mittel verwandt. Belgien. Aus Brüssel vom 1. Sept, berichtet man der Kölnischen Zeitung: „Die klerikale Presse schaut sehr begierig nach Schullehrern aus, welche derStaatS- fchule den Gehorsam kündigen und sich den geistlichen Schulen zur Verfügung stellen, und wenn sie irgend- einen erwischt hat, macht sie davon ein Aufheben, als fei der ganze Lehrstand in offenem Aufstande gegen -da» neue Schulgesetz. Einen ganz besondern Sieg meldete sie auS dem 500 Seelen zählenden Oertchen Gedinne bei Namur. Dort sollte der Gemeindelehrer -lange geschwankt haben, dann aber durch seine Frau bestimmt worden sein, abzudanken und in eine katho lische Schule überzutreten. Die Frau hätte nämlich zu ihm gesagt: «Hör'! Thu', was du willst, aber von Heute ab sollen meine Kinder deine Schule nicht mehr besuchen!» Und da die Frau Wort gehalten, wäre ähr Mann auS dem Amte ausgetreten. Diese hübsche Geschichte ist einfach gelogen. Der Lehrer von Gr- Linne erklärte nämlich durch die Zeitungen, daß er sein Amt nicht niedergelegt, auch nie daran gedacht, auch Don seiner Frau keine Vorstellungen gemacht bekommen und überhaupt gar keine Frau habe. Jn Borgerhout bei Antwerpen haben von 1S Lehrern, die meist katho lisch und klerikal sind, nur zwei der Gemeindeverwal- -tung erklärt, daß sie keinen Religionsunterricht in der Schule ertheilen könnte»." Rußland. Die Petersburger Molwa, deren ruhige und ab wehrende Haltung gegenüber der Deutschenhetze wir bereits wiederholt hervorheben konnten, verspottet heute die russischen Hetzblätter wie folgt: Der Friede zwischen Rußland nnd Deutschland ist gott lob endlich geschloffen. Der Krieg war nicht andauernd, aber e« floß viel — Tinte. Unser zeitung-patriotische« Sa ger hat zwei Wochen laug die Deutschen erbittert beschossen. Leitartikel donnerten sowol über den Reptilienfond«, der den deutschen Zeitungen Lebensmittel und Unterhalt bezahlt, al» darüber, wie paffend es von feiten Bismarck « wäre, wenn er freiwillig seinen Abschied nähme, als über die , hinterlistigen Neigungen Preußen«, als über die separatisti- ! sc»en Strebungen der Ostsreprovinzialen, als auch darüber, ! daß wir uns auf keinen Fall wollen beleidigen lassen. Die russkche Sanct-Petersburger Zeitung fand sogar fertige, - forml-te preußische Ladies unter den dünaburgrr Juden und gwieth in Entsetzen. Die erstaunliche Zeitung entsetzt sich jetzt immer mehr und mehr, obgleich die Zeit der Sub- scription neigt und nicht von derselben ablenkt. Der Anlaß de« russisch-deutschen PreßkrirgeS ist unaufgeklärt geblieben. Er hat übrigen» schwerlich überhaupt existirt. Da« Wort „Haut den Deutschen" schwebte einfach in der Luft und man machte sich daran, den Deutschen zu hauen. Da« ist bei uns keine Neuigkeit. Anfang« gerathen alle in Zorn und fangen eine große Prügelei an und darauf folgt erst da« Nachdenken, watum e« sich eigentlich handle. Es schreit jemand: Hülfe, Jungen», es ist kein Schreibestoff da und sofort beginnt eine emmüthige, allgemein« Balgerei. Die polemische Artillerie nimmt eifrig Ausstellung, ein dichter Rauch umhüllt den ganzen Horizont und da» Schießen dauert so lange, bi«..» In diesem Falle dauerte es so lauge, bis ein RegierungscommuniquL erschien, welches die sem Gegenstände gewidmet war. Unsere Zeitungen bedurf ten einer eindringlichen Lection im Anstand, damit sie ein fach zur Besinnung kamen und in Erwägung zogen, warum denn eigentlich das kriegerische Chao« hereingebrochen war, wa« denn Ungewöhnliches, Erstaunliches, Empörendes ge schehen sei, wo die Ursache der erhitzten Entrüstung und der finstern Drohungen läge? Man kommt zur Besinnung, kratzt sich hinter den Ohren und beruhigt sich, als ob nicht» gewesen wäre. „Nun, wenn nicht geschimpft werden soll, dann wollen wir nicht schimpfen." Und die ausländische Presse macht sich daran, zu ironisiren und zu spotten. Und wie sollte sie das nicht thun. Donanfürstentbümer. Die Romania libera und Binele Public, welche in Bukarest erscheinen, enthalten die nachstehende Mit- thcilung: Die durch den Fürsten Bismarck vertretene deutsche Regierung hat die nachstehenden Bedingungen gebilligt, welche Rumänien zu erfüllen haben wird, um die Juden frage im Fürstenthume zur Lösung zu bringen. Der Art. 7 der rumänischen Constitution muß durch eine Claufel nachstehenden Inhalts ersetzt werden: Der Glaubensunterschied soll keinen Bürger verhindern, volle bürgerliche und politische Rechte zu genießen. Gleichzeitig ist ein neues Gesetz zu erlassen, welches vorstehendem Artikel der Constitution Gültig keit verleiht und denselben auf die nachstehenden acht Klaffen jüdischer Einwohner de» Fürstenthums an wendbar macht, in einer Weise, um denselben die rumänischen Bürgerrechte zu übertragen, vorausgesetzt, daß sie im Fürstenthume geboren wurden und gegen wärtig nicht unter dem Schutze einer auswärtigen Regierung stehen: I) Jene, welche eigenen Grund besitz mit einem Einkommen von 1200 FrS. eignen; 2) jene, welche als Kaufleute oder Fabrikanten eine direkte Jahressteuer von 30 FrS. bezahlen; 3) jene, welche unter der rumänischen Fahne gedient oder bei der Conscription sich gestellt; 4) jene, welche eine der akademischen Würden erlangt haben; 5) jene, welche die fünf Klaffen der rumänischen Gymnasien oder Ly- ceen Passirt haben; 6) jene, welche öffentliche Schen kungen gemacht oder wohlthätige Anstalten gegründet haben; 7) jene, welche Fabriken angelegt haben (De stillateure geistiger Getränke ausgenommen); 8) jene, welche literarische Werke in der rumänischen Sprache verfaßt haben. Die letzten sechs Klaffen werden zu den verschiedenen Wahlcollegien gehören, denen sie durch die allgemeinen Bestimmungen der rumänischen Constitution zugewiesen werden. Bezüglich der Aus länder im allgemeinen, wozu diejenigen Juden zählen, welche nicht zu den vorstehenden acht Klaffen gehören, wird der Art. 7 des Bürgerlichen Gesetzbuches derart umgeändert werden, daß statt der früher festgesetzten zehn Jahre ein nur fünfjähriger Aufenthalt im Fürsten thum zur Naturalisation berechtigt. Das Binele Public schätzt die Anzahl der Juden, welche die vorerwähnten acht Klaffen umfassen, auf 35 — 50000. Amerika. Aus Chicago vom 7. Aug. wird dem Schwä bischen Merkur geschrieben: Die zehnte Jahresversammlung de» Deutsch-Ame rikanischen Lehrerbundes, welche Ende Juli in Lin- cinnati stattfand, war von den meisten Städten beschickt, in welchen der Einfluß der Deutsch-Amerikaner groß genug war, um nach lange», Kämpfen die Einführung des deutschen Sprachunterricht« in die Gemeindeschulen durchzusetzen. Man kann in der That die politische Bedeutung des deut schen Elements in einer Stadt genau an dem Maße messen, in welchem da« Deutsche in die öffentlichen Schulen ein gedrungen ist. In der Regel wurde dieser Kampf in den deutsch-amerikanischen Zeitungen eröffnet, deren Interesse da bei handgreiflich genug war und stet« sein wird, aber den eigentlichen Nachdruck gab immer die wachsende deutsche Bevölkerung einer Stadt, zuletzt also die wachsende deutsche Einwanderung überhaupt. Daß hier die wahren Wurzel» der Bewegung lagen und noch liegen, beweist schon der Umstand, daß jedesmal bei Abnahme jener Einwanderungen die Angriffe de« amerikanischen Nativismus auf die deut schen Unterrichtsstätten hervorlraten. Um so erfreulicher und gerqdezu überraschend war daher iu Cincinnati die auf dem »benerwähnten Lehrertage von Hrn. Pea-lee, dem Oberin spektor aller städtischen Schulen in Cincinnati, gehaltene Lobrede auf den Nutzen und die Nothwendigkeit de» Deut schen in den letzter«. Er erklärte da« in der Stadt ange wandte Lehrsystem für da« beste, daß nämlich das Deutsche nicht einen bloßen Lehrgegenstand au-mache, sondern daß e« al« Unterrichtssprache die Hälfte de» Tage« in den Schulstunden gebraucht werde. Da« Ergebniß sei ein s» günstige« gewesen, daß die deutschen Schüler, welche nur einen halben Tag in der englischen Sprache Unterricht er hielten, ihre amerikanischen Schulgenossen in den englischen Fächern sogar übertrafen. Ueberhaupt habe sich durch An wendung der deutschen Schulmethoden sowie durch Errich tung eines deutsch-englischen Seminars da» ganze Niveau der städtischen Schulen in Cincinnati so gehoben, daß e« jetzt über dem von Chicago und sogar von Boston stehe. Die Einsicht, aus welcher ein so außerordentliches Lob her vorging, wurde mit verdientem Beifall anerkannt. Da» in Cincinnati herrschende Lehrsystem wurde dann auch vom Lehrertage zur allgemeinen Nachahmung empfohlen und na mentlich darauf gedrungen, den Unterricht im Deutsche» nicht durch Speciallehrer al» Specialfach zu betreiben, son dern durch Klassenlehrer, d. h. also den Lehrer de» Deut schen vollständig in den Gesammtorganismu» der Gemeinde schulen aufgehcn, ihn auch andere Lehrgegenstände, sei e» in englischer oder deutscher Sprache, lehren zu lassen. Die« ist bisher nicht überall und nicht genügend der Fall ge- wesen, und dadurch erhielt der deutsche Unterricht nur zu leicht und oft den Anschein einer nur geduldeten, einer nur äußerlich mit dem Lehrplan und dem ganzen Schulkörper zusammenhängenden Disciplin. Um die- Ziel zu erreiche», ist eine gründliche Bekanntschaft der betreffenden Lehrer mit beiden Sprachen unentbehrlich, und was Cincinnati betrifft, so ist dafür durch da« obenerwähnte Seminar Sorge ge tragen. Leider ist die finanzielle Grundlage dieser für da« Deutschthum ungemein wichtigen Propaganda noch keine ganz gesicherte. Das der Anstalt gehörige (durch Samm lungen zusammengebrachte) Kapital beträgt nur 31464 Doll„ welche 2500 Doll, jährlich Zinsen abwerfen. Die Aus gaben stellen sich dagegen auf 4100 Doll. Es wurde be schlossen, für Vermehrung des Fonds um 18000 Doll, ernst lich agitiren zu lassen. Gegen die Einführung der deut schen Sprache wurden in letzter Zeit verschiedene Angriffe geführt, ja im californischen VerfassungSconvent war da« Verbot des deutschen Unterrichts mit 92 gegen 37 Stimmen schon beschlossen, aber das energische Auftreten der deutschen Presse und der Deutschen, welche in dem Falle mit Ver werfung der ganzen Verfassung bei der Volksabstimmung drohten, erzwang die Streichung jener Claufel. In Cin cinnati führten die Angriffe der Gazzette zu einmüthigem Zusammenschließen der Deutschen. In Cleveland wurde die Gefahr durch Wahl deutschfreundlicher Schulräthe zer streut und der Staatsverband der Lehrer von ganz Ohio hat sich neulich offen zu Gunsten de« deutschen Unterricht« ausgesprochen. Auch aus Saint-Louis und Chicago lauten die Nachrichten günstig. Im Osten wäre in den ganz volk reichen Städten des Staates Neuyork mehr Regsamkeit de« deutschen Element« für seine Sprache zu wünschen. Wäh rend im Westen in einer Menge von Städten, Milwaukee, Columbus, Davonport, Indianapolis, Chicago, Saint Loui«, Toledo, Cleveland, Dayton, Wheeling, Belleville das Deutsche einen festen Bestandtheil des öffentlichen Unterrichts bildet, stehen im Osten Neuyork und Baltimore noch immer mit ihren deutsch-amerikanischen Abtheilungen der städtischen Schulen allein da. Der nächstjährig« Lehrertag wird in Newark im Staate Neujersey stattfinden. Königreich Sachsen. rVresven, 4. Sept. Die Krisis der conserva- tiven Partei im 10. ländlichen Wahlkreise (GcrichtS- amt Dresden) bei der diesmaligen Landtagswahl scheint nun gehoben zu sein, da Amtslandschöppe Barth in Radebeul eine Wiederwahl definitiv abgelehnt hat. Wie dieser Entschluß noch in letzter Stunde zu Stande ge kommen, das entzieht sich der allgemeinen Kenntniß; angegeben wird die Sorge für die gute Sache. Amts» Hauptmann Berndt ist nunmehr alleiniger Candidat der conservativen Partei, deshalb sind aber noch lange nicht alle Wähler einig, Hrn. Berndt zu wählen, da sie sich nicht davon überzeugen können, daß es für da» Volk gut sei, wenn immer noch mehr Regierungs beamte in den Landtag gewählt werden. Um eine weitere Einigung seitens der conservativen Wähler zu erzielen, ist eine Versammlung für Sonnabend Nach mittag nach hier einberufen worden. — Gestern Abend hielt der Fortschrittsverein hier eine Wählerver sammlung ab, die von ganzen 35 Mann einschließlich des Vorstandes besucht war. Trotzdem ging man mit Begeisterung ins Feuer und schlug nach rechts und links auf die abwesenden Gegner ein. Auf einige un- vorschriftsmäßige Finten kam es dabei nicht an, wa» dem fortschrittlichen Heide» vr. Herrmann aber ebenso gern von den National-Liberalen wie von den Con servativen verziehen werden wird, da man von diesem Herrn ja zur Genüge weiß, daß er immer gern in» Blaue schlägt, das Schwarze aber niemals trifft. Da» Resultat der Versammlung war der Beschluß, kräftig für die Candidatur August Walter einzutreten. Letz terer sprach noch einige seinen Mannesmuth gegenüber der Regierung herausstreichende Sätze, wofür ihm viel Beifall wurde, der in dein leeren Saale um so kräftiger wirkte. — Die Candidatur des vr. Chaly- bäuS findet viel Anklang; schade nur, daß derselbe nicht schon etwas früher aufgestellt worden ist und daß die Dresdner Zeitung, die allein hier kräftig für ihn eintreten konnte, infolge ihrer extremen Haltung während und »ach der letzten Reichstagssession hier gar so wenig noch gelesen wird. — Heute fand hier die Verhandlung gegen den Musiker Karig statt, welcher vor einige» Monaten ein dreizehnjährige»
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