sur 4 H > !- Sachsenburg Wnd. .-i Tönt noch kn trauer Feierstunde, Wenn meine Leier längst verklang, O tönt uoch dann aus holdem Munde Zu edlen Herzen mein Gesang; Hall^noch dem künftigen Geschlechte Mein Wort mit Lehre, Trost und Rath, Zeigt noch mein Gang die Bahn, die rechte, Mein Beispiel noch die gute That. Ruht spät ein Wand'rer kn dem Schatten Des Baumes, den ich einst gepflanzt, Wenn frohe Jugend auf den Matten, Die ich gepflegt, bei Mondlicht tanzt; O, wenn am'Brunn, den ich gegraben, Ein Durstiger sich einst noch letzt, Und wird noch Brod mein Enkel haben Bam Acker, den mein Schweiß benetzt. Wird einst der Welt die Wahrheit frommen, Die tief gedacht mein Geist erfand, Wird Dürftigen zu Gute kommen Das Werk, vollbracht von meiner Hand; Hab' ich ein Korn auch nur gestreuct, Jn'S Saatfeld jenseits meiner Zeit; Ein Scherflein milder Hand geweihet, Als Opfer für die Ewigkeit. Steht dann ein Frommer, wenn zur Ehre Der Todten Freundschaft Blumen flicht Vielleicht im Auge eine Zähre, An meinem nied'ren Grab, und spricht: Auch diesen Hügel laßt uns kränzen! Denn hier auch ruht ein guter Mann! O nicht, daß .meine Thaten glänzen, Doch, daß man so einst sagen kann. Dann, ob die Stunde hier verrinne, . Die mir der Gott der Zeiten gab, Dann bin ich, bin im wahren Sinne Erkabcn über Zeit und Grab; Mem Glaube sieat: ich wandle, lebe Mit edlen Geistern im Verein; Und ob mich Todesnacht umschwebe, Dann werd' ich, dann, unsterblich sein. Frankenberg «MW Aus dem Vaterlande. Dresden, LZ. Marz. Wie ich soeben nehme, ist heute ein hier bestehender sogenannter demokratischer Frauenverein, dessen Ten denz hauptsächlich aus. .Unterstützung solcher Fa milien und Personen ging, welche durch die Vor gänge des vorigen Jahres betroffen, polizeilich verboten worden. — Die Versammlungen der hie sigen freien Gemeinde sind zufolge einer Ver ordnung des Befehlshabers der bewaffneten Macht von heute an bis auf Weiteres untersagt worden. Da heute eine Versammlung im Odeon stattfinden sollte, so ist bereits dem Wirthe anbefohlen wor den, den Saal zu verschließen, und um mögliche Ruhestörungen zu vermeiden, sind die nöthigen Vorsichtsmaßregeln getroffen worden. Warnungstafe l. - Wie unvorsichtig es ist,, wenn Eltern unerzogene Kinder eknschließen und gänzlich ohne Aufsicht lassen, namentlich in den Wintermonaten, wo die Wohnungen geheizt wer den, davon haben unzählige Beispiele hinlänglich Beweise gegeben. — S» hat am 18. März d. I. in Mügeln ein durch das Einschließen der Kin der veranlaßter Unglücksfall stattgefunben. Eine unverehelichte Frauensperson, Namens Hofmann, welche als Wäscherin ihrem Verdienste nackgegan- gen war, hatte ihre Kinder, einen Knabeff von ohngefähr 5 und einen von ohngefähr 3 Jahren, in ihre Stube eingeschlossen. Früh gegen 9 Uhr hatte diese nach den Kindern gesehen und für de ren Nahrung gesorgt, und war dann wieder zu ihrer Arbeit gegangen. Inder II. Stunde wurde Rauch in der Stube bemerkt und dieselbe sofort geöffnet. Ein undurchdringlicher Qualm strömte den Eindringenden entgegen, da Vie Dielen schon angebrqnnt und die unter denselben aufgefülltcn Sägespäne angeklommen waren. Der Knahe von 5 Jahren, welcher vielleicht mit dem Feuer im Ofen gespielt hatte, war unter das Bett gekrochen und wurde im bewußtlosen Zustande unter dem selben hervorgezogen, während dessen kleinerer Bruder in seinem Bett vom Rauch erstickt, todt ver- ausgefundm wurde. Die unter ärztlicher Leitung Sonnabends, den 30. März. 1850. °