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Intelligenz- und Wochenblatt für Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend : 08.05.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786992124-185005082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786992124-18500508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786992124-18500508
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungIntelligenz- und Wochenblatt für Frankenberg mit Sachsenburg und ...
- Jahr1850
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O,. wenn jetzt die holde Frühlingssonne Schimmerte in öde Kerkernacht; Wenn den Armen würde diese Wonne, Daß die Mächt'gen sprächen: „ausgemacht!" —— Oertliches. Frankenberg, 7. Mai. Vorgestern in der Nen Abendstunde störte der Ruf der Feuerglocke, welcher eine auswärtige Feuersbrunst verkündete, die Bewohnerschaft unsrer Stadt auf. Es brannte in Lichtenwalde das der Schule schrägüber liegende Funke'sche Haus nieder. Verwahrlosung möchte wohl die Entstehungsursache des Brandes sein. Die hiesige Spritze, welche schnell am Platze war, konnte bei vorhandenem Wassermangel nicht viel thun. Zum Glück war die Gefahr für die um liegenden Baulichkeiten nicht groß. — Der bishe rige Stadtrath Wagner zu Schneeberg, derma len Mitglied der zweiten Kammer der Stände versammlung, ist gestern Abend von dem Collegio unsrer Stadtverordneten zum Bürgermeister hiesi ger Stadt erwählt worden. — Dem Vernehmen nach wird nächsten Montag das 13. Linieninfan terie-Bataillon, welches von Chemnitz nach Dres den versetzt wird, allhier Marschquarticr nehmen. —— Aus dem Vaterlande. Dresden, 3. Mai. Das in erster Instanz gegen die drei Hauptinculpaten des Maiaufstan des Bakunin, Röckel und Heubner erkannte To desurtheil ist vom Oberappellationsgericht bestä tigt und dieser Spruch gestern den drei Genann ten auf der Festung Königstein publicirt worden. — Auf der sächsisch-böhmischen Eisenbahn wird die Strecke von Pirna bis Königstein am 9. Mai eröffnet werden. Im Tanzsaale zum Odeon zu Dresden, hat es wieder bedauerliche Exzesse zwischen Civil und Militair gegeben. Die von den Civilisten begon nene Schlägerei endete mit eines gewissen Kas pari Arretur. An Püffen und zierlichen Ausdrü cken wie z. B. Bluth ..... und demokratischen L . . . . fehlte es dabei nicht. In einem Lausitzer Dorfe kamen kürzlich von dem nächsten Dorfe Werber für freie Gemeinden, ohne etwas auszurichten an, ja die Bewohner des ersten Dorfes faßten den Entschluß, diese unberu fenen Apostel, wenn sie wiederkehrten, mit unge brannter Holzasche über die Ortsgränze zu trei ben, wahrscheinlich das treffendste Mittel, diese Kundlcute für immer los zu werden, denn um ihres Glaubens oder vielmehr Unglaubens Willen Schläge zu dulden, werden diese neuen Apostel wohl nicht bereit sein. Ein Mick in eine französische Wollen- Spinnerei. (Beschluß.) „Das Geschäft des Baumwollenschlagers", sagt ein gewissenhafter Beobachter der Arbeiterklassen, — „mittelst der Hand oder einer Maschine, ver ursacht ein Gewölke von eindringenden Stäubchen und Flöckchen, die sich auf den Körper der Arbei ter ablagern, sie mit schmutz überziehen, sich an ihre-Kleidung, Haare, Augenbrauen, Wimpern, Bärte, Ohren, Nasenlöcher hängen und schon da durch ein krankhaftes Aussehen bewirken. Aber dieser Staub wird zugleich eingeathmet, setzt sich in die Kehle, aus die bei der Anstrengung hefti ger bewegten Lungenflügel, in deren feinstes Ge webe. Die armen Leute klagen deshalb beständig über Trockenheit in Mund und Kehle und werden ost schon in wenigen Lagen nach Antritt ihrer Galeerenarbeit von einem Husten befallen, der sich immer häufiger und heftiger wiederholt." Dieser Husten nun mag als das erste Symp tom einer schleichenden zehrenden Brustkrankheit betrachtet werden, die durch zeitweilige Unterbre chung dieses Arbeitszweiges zwar beschwichtigt, aber nur in dem Falle anfänglich noch völlig ge heilt werden kann, wenn der Leidende die Fabrik verläßt, um sie nie wieder zu betreten. Bleibt hingegen diesem Uebel die Gelegenheit, sich zu entwickeln, so nimmt sie noch den Charakter einer Lungenschwindsucht an, welche von den Aerzten der Gegend, wo solche Fabriken existiren, die „wolkenhafte Lungensucht" genannt wird. Eine fernere Hauptquelle der Ungesundheit des Aufenhaltes in solchen Spinnereien ist, wiegesagt, die erhöhte Lufttemperatur, die in mehreren Werk stätten unterhalten werden muß. Je feiner die Fäden ausfallen sollen, die gesponnen werden, desto stärkere Heizung erfordert die Werkstätte; sie würden außerdem jeden Augenblick brechen. Einige dieser Räume, die zu besonderen Vorberei tungen und Zubereitungen, z. B. zum Aufhängen und Trocknen der Wvllenzeuge dienen, bedürfen einer Hitze von 34 bis 37 Graden Reaumur. Ja, eine dieser Lrockenstuben, die wir besuchten, war bis auf 50 Grade geheizt. Man muß selber in solchen Sälen -verweilt haben, um sich einer^ Begriff von Dem zu machen, was man in so gM steigerte! Temperatur auszustehen hat. Die AM beiter befinden sich daselbst, trotz dem, daß sie* Arme und Beine nackt tragen und sonst kaum be gleitet sind, im Zustande eines unaufhörlichen
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