! II! WWWSWSSSS Intelligenz- und Wochenblatt Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend. 42 Sonnabends, den 25. Mai. 1850. Sudha st ation. Auf Anordnung des Königlichen Finanzministeriums soll - den neunundzwanzrgsten Mar 1850 eine, unterhalb der Merzdorfer Fähre am rechten Ufer der Zschopau gelegene, fiscalische Weidenpar- celle von — Acker 276 ^Ruthen Flächeninhalt an den Meistbietenden verkauft werden. Erstehungs- lustige werden daher andurch geladen, gedachten Tages zur Vormittagszeit auf der bezeichneten Parcelle selbst sich einzusinden, sich anzugeben, ihre Zahlungsfähigkeit, so weit nöthig, nachzuwei, sen und von Mittags 12 Uhr an des Licitationsverfahrens gewärtig zu sein. Die Bedingungen der Subhastation sind dem, an Justizamtsstelle zu Frankenberg aushängenden Subhastationspatente beigefügt und werden überdieß im Termine selbst bekannt gemacht werden. Nossen, Frankenberg und Sachsenburg, den 2. Mai 1850. , Königliches Forstamt Frankenberg mit Sachsenburg. C. v. Helldorf. Gensel. T. Uhlig. Aus dem Vaterlande. Dresden, 22. Mai. Einer der ersten Sterne am Horizonte deutscher Gelehrsamkeit und Kan» zelberedtsamkeit ist untergegangen. Unser so hoch- geschätzter Oberhofprediger vr. v. Ammon ist verwichcne Nacht gegen 1 Uhr verstorben. Leipzig, 19. Mai. Ein Soldat, derin Folge der Maiereigniffe in hiesiger Kaserne gefangen saß und dem Vernehmen nach zu 15 Jahren Zuchthaus (Andere sagen zum Tode) verurtheilt war, ver suchte es, vorgestern Nacht aus seinem Gefängnisse zu entwischen; er ließ sich zu diesem Behufe an einem aus Betttuch und dergleichen zusammenge drehten Stricke herab; leider fand sich aber, daß der Strick zu kurz war, und er war deshalb ge- nöthigt, noch einen ziemlich hohen Sprung zu wagen. (Einer andern Nachricht zufolge wäre der Strick gerissen.) Der Sprung lief unglücklich ab; der Mann verstauchte sich dermaßen, daß er un fähig war, sich zu erheben. Doch würde er noch durch den Beistand einiger Herbeigesprungenen glücklich entkommen sein, wenn nicht ein Nacht wächter Lärm gemacht hätte. Dies rief Wache und Polizei herbei und der Flüchtling ward wie der festgenommen. Zwickau, 18. Mai. Die bisherige nasse Wit terung hat die hiesigen Oekonomen und die in der Umgegend in der Vollendung der nöthigsten Feld arbeiten ungemein gestört. Man besorgt und wohl nicht mit Unrecht, sollte das üble Wetter länger Bestand haben, die Fäulniß des schon unter die Erde gebrachten Kartoffelsamens. Die von den Nachtfrösten hart betroffene Wintersaat hat sich dagegen sehr erholt und berechtigt uns zu der Hoff nung auf eine, wenn auch nicht so körnerreiche, doch immerhin gute Ernte. Es ist ja auch dem Landmanne ein etwas höherer Getraidepreis zu gönnen, da er bei dem jetzigen durchaus nicht be stehen, noch viel weniger dem Handwerker etwas zu verdienen geben kann. Das Frühobst hat eben falls gelitten, die andern Arten werden hingegen in einigen Tagen, indem der Regen in diesen Wochen immer mit einem bedeutenden Wärme grade verbunden war, durchgängig in vollster Blü- the stehen. Für die Oel- und die Futterkräuter konnte jedoch kein besseres Wetter gewünscht wer den. Der Klee steht hoch und dick, die Wiesen prangen im herrlichsten Farbenschmucke und in der Rapsblüthe wird jedenfalls der Wurm vollständig vernichtet werden, so daß wir bald billigere Oel- preise erwarten können. Das Jahr I85V dürfte, urtheilen wir nach dem gegenwärtigen Stande der Feld- und anderer Früchte, einen mehr als mit.