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Intelligenz- und Wochenblatt für Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend : 10.07.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786992124-185007103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786992124-18500710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786992124-18500710
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- Saxonica
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neigt, besonders seit dem Lode ihres Vaters, an dem sie mit ganzer Liebe gehangen, mit schweren Seelenleiden zu kämpfen gehabt. Nichtsdestowe niger wurde die schon früher festgesetzte, vom Va ter noch auf dem Sterbebette fchnlichst gewünschte eheliche Verbindung mit einem achtbaren jungen Manne, Namens Lieblich, der mehrere Jahre als Knecht auf dem väterlichen Gute gedient hatte, am I. Juli vollzogen, doch schon der nächste Mor gen sollte dem jungen Ehemanne den erschüttern den Anblick bereiten, die ihm kaum angetraute Frau, die unbemerkt in aller Frühe aufgestanden war, in der sogenannten Durchfahrt des Gutes an einem Balken hängen zu sehen.- Alle Versuche, die bedauernswerthe Frau ins Leben zurückzurufen, blieben vergebens. Roßwein. Der von hier aus gemeldete „ban ditenmäßige Ueberfall," an einem Soldaten hiesiger Garnison verübt, scheint sich nicht zu bestätigen. Soviel jetzt zu beurtheilen, ist der betreffende Sol dat von Niemandem angefallen worden, sondern hat sich höchstens im holden Taumel selbst — an gefallen. Für 1300 Thlr. Dreitausend und ein Weib! Heute bietet uns're Leipz'ger Base — Unter einer vollen Garnitur von Ehestands-Candivaten, — „die aus Mangel An Bekanntschaft diesen Weg betreten," Eine hübsche Gastwirrhstochter, welcher Auch „Bekanntschaft mangelt," feil. Ein junger Mann von Bildung, kann die süße Holde Für den festen Preis von fünfzehnhundert Thalcrn haben; dabei geben auch noch Ihr die Aeltern, falls sie Abgang findet, Einen Gasthof an belebter Straße, Der an sich sechstausend Thaler wcrth ist, Für dreitausend. Auf dem Anhaltpunkte Reuth bei Plauen wird das Näh're kränco Mitgetheilt. — Nun frisch ihr Männerschatten, Schleicht mit euren fünfzehnhundert Thalern Zu dem Anhaltpunkte Reuth bei Plauen; Und Gott füg' es, daß der stärkste Esel Unter euch so glücklich sei, den zweiten Anhaltpunkt, — im Gasthof an belebter Straße, — zu dem seinigen zu machen! Vermischtes. Görlitz, I. Juli. Der bekannte vr. Joseph aus Sachsen war hier und hatte sich im Gasthofe die Namen Leulhiring und vr. Joseph Müller auS Lindenau beigelegt und wurde deswegen von einem Polizeibeamten zum Polizeirath Köhler ge bracht. Hier erhielt denn Herr Joseph, nachdem der richtige Name sich durch Vorzeigung seiner Paßkarte herausgestellt, die Weisung, sofort Gör litz zu verlassen, und ein Polizeibeamter blieb auf dem Bahnhofe, bis der Wagenzug mit Herrn Jo seph abgefahren war. Aus Warmbrunn berichtet man folgende wun derbare Genesung. Vor wenigen Tagen kommt ein armer, seit zwei Jahren gelähmter und der Sprache völlig beraubter Maurergeselle, Namens Lorenz aus Alt-Kemmtz hierher, um das ihm vom Herrn Grafen Schaffgotsch bewilligte Freibad zu seiner Wiederherstellung zu benutzen. Begleitet von einem Änvcrwanvten, der ihm die am ersten Tage etwa nöthigen Einrichtungen" treffen helfen und dann wieder abreisen wollte, nimmt er bald nach seiner Ankunft das vorschriftsmäßige Vorbe- reitungsbad. Kaum eine Viertelstunde in demsel ben weilend, fühlt er seine Zunge von einer auf fallenden Wärme durchströmt und einer eigenthüm- lichen Regung belebt. Wie von dem Bewußtsein durchtrieben, als sei in diesem Augenblicke ihm die Sprache wiedergekehrt, versucht er zu reden — und kann es. Die Freude des Mannes, der als ein unglücklicher Stummer in das Bad ge gangen und im glücklichen Besitze der Sprache da raus zurückgekehrt war, und sein inniger Dank gegen Golt, bedarf für das Mitgefühl keiner Be schreibung. In Kroatien, Slavonien und Ungarn wird fleißig organisirt, und es ist auch hier, sowie in Böhmen, die neue Gerichtsordnung eingeführt worden. Interessant dürfte es für manche deutsche Leser auch auf dem Lande sein, zu erfahren, wie die amtlichen Bekanntmachungen in Ungarn erfol gen. Die Richter lassen sich nämlich den Inhalt durch die Dorfnotare vorlesen oder thun es selbst, wenn sie des Lesens kundig sind, publiciren ihn der Gemeinde und schicken dann den Befehl in orig-insli wieder in die nächste Ortschaft des Be zirks. Diese Currens bilden den Hauptvehikel der ungarischen more patrio Administration. Am Schlüsse steht wörtlich: „Für die Befolgung'die ser Befehle sind alle Dorflichter bei einer Strafe von 60 Stockprügcln verantwortlich", und gleich darauf: „Diesen Currens haben alle Richter in ihren Gemeinden sogleich kundzumachen." Also der Vorsteher der Gemeinde ist verpflichtet, seinen Untergebenen kundzumachen, daß er 60 Stockprü gel bekommt! Da wird doch, es ist nicht zu läugnen, für die Autorität des Richters gesorgt! Andere Stuhlrichter sind in der Voraussetzung, daß die meisten Richter nickt lesen können, viel praktischer. Auf der Außenseite des Currens wer den je nach der Inklination dcS Stuhlrichters vier, fünf oder sechs X X gemacht, deren Enträthse- lung die Dorfrichter sehr gut verstehen und die nichts Anderes als ebenso viel mal zehn Stock streiche zu bedeuten haben. — Die Romagna im Kirchenstaate wird jetzt durch eine ungeheure Räuberbande, deren Stärke auf einige Tausend Mann angegeben wird, unsi cher gemacht. Sie besteht aus Ueberresten der Re volutionsarmee und führt sogar 4 Kanonen mit sich. Man darf aber nicht glauben, daß diese Armee einen Angriffskrieg zum Sturze des Pap stes beabsichtigt, es ist vielmehr die Verzweiflung, welche die Leute zu diesem räuberischen Streifleben treibt In ihrer Hcimath will man sie nicht dul den, in benachbarten Staaten wird ihnen der Auf enthalt versagt, zur Uebersiedelung nach fremden Ländern fehlen ihnen die Mittel, was bleibt ihnen also übrig als das Räuberleben? Der heilige Vater hat den Oesterreickern die Ausrottung dieser Räuberbande übertragen. Im Vcnelianischcn, wo sich ebenfalls eine Menge Banden gebildet hatten,
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