Intelligenz und Wochenblatt für Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend. 03 Mittwochs, den 7. August. 1850. kekiumtmLklinilA Das für das Jahr 1850 aufgestellte Gewerbe- und Personal-Steuerkataster, welches von dem König!. Finanz-Ministerium approbirt worden, ist am 16. d. M. hier eingegangen. Dies so wohl, als auch, daß dasselbe von heute an im Originale bei dem Stadtsteuereinnehmer Hrn. Roß leben zur Einsicht der sämmtlichen Steuerpflichtigen bereit liegt, wird hiermit der hiesigen Einwohnerschaft bekannt gemacht, so wie, Faß zugleich jede etwa vorzuuehmende Reclamalion binnen drei Wochen und längstens bis zum 10. August d. I. eingereicht werden muß. ' Ferner sind die sie betreffenden Gewerbe- und Personal-Steuerbeitrage und zwar die Iste halbjährige Rate, ingleichen ein außerordentlicher Zuschlag zu selbiger, nach Höhe der Hälfte eines vollen Jahresbetrags der geordneten Sätze, mithin zusammen ein voller Jahresbetrag, sofort oder nach Befinden der außerordentliche Zuschlag den 15. August dieses Jahres unbeschadet einer von ihnen etwa einzubringcnden Reklamation abzufuhren, im Unterlassungsfälle aber gewärtig zu sein, daß solche durch militairische Erecution beigetrieben werden. ' '' Frankenberg, den 17. Juli 1850. Der Rath der Stadt Frankenberg. W. Nagler. Aus dem Vaterlande. Unsre 24 Vertreter bei der deutschen National versammlung zu Frankfurt am Main haben nach der neuesten Budgetvorlage 21,050 Thlr. 6 Ngr. i.m'Jahre 1848 und 12,207 Thlr. 26 Ngr. 9 Pf. 1849, in Summa 33,258 Thlr. 2 Ngr. 9 Pf.; die 4 Monate Unverstandslandtag im Jahre 1849 44,760 Thlr. 9 Ngr. 9 Pf. und der jüngst auf gelöste Landtag vom November 1849 bis Ende Mai 1850 etwa 80,000 Thlr. in Summa Sum- marum also 158,018 Thlr. 12 Ngr. 8 Pf- geko stet. — Für die geleistete preußische Maihülfe hat Preußen eine Forderung von 200,214 Thlr, eine dergleichen von 154,116 Thlr. 25 Ngr. Schles wig-Holstein für die Verpflegung der sächsischen Truppen im Feldzuge 1849 eingebracht. — Aus dem den Ständen vorliegenden Staatsbudget er- giebt es sich, daß die Position zur „Verzinsung und Abtragung der Staatsschulden" (1,526,472 Thlr.) gegen früher um 865,662 Thlr. gestiegen. Prciswürdige Errungenschaften! — . Theilnahme für Schleswig-Holstein in Sachsen. — Ein Eoncert in Chemnitz brachte die Summe von 200 Thlrn. ein. In Meerane sind 100 Mk. Bco. gesammelt worden, in Meißen 250 Thlr. außer verschiedenen Beiträgen an Charpie rc. Ein Patriot hat 30 Thlr. deponirl als Reisegeld für ausgediente Soldaten oder Untirofsiziere, die nach Schleswig gehen wollen. Dresden, 3. August. Heute ist der Artillerist Berger, der Sohn eines hiesigen Klempnermei- fters, begraben worden. Derselbe hat sich vorge stern in den ersten Morgenstunden aus dem Fen ster des Kasernensaales, wie man sagt, im berausch ten Zustande, 3 Stockaus daS Straßenpflaster her abgestürzt und augenblicklich seinen Tod gefunden. Dresden, 4. August. Im Laboratorium eines hiesigen Liqueurfabrikantcn brach in der Nacht zum 19. v. M. ein Gestelle, welches 24 bis 30 Fla schen sogenannte Rumessenz trug. Das in der Nahe schlafende Dienstmädchen wird durch den Lärm aus dem Schlafe geweckt, sie steht rasch auf, weckt ihre Frau und diese eilt (ohne Licht) in die Niederlage, um zu sehen, was geschehen ist. Während dem zündet das Dienstmädchen Licht an, um die Frau zu unterstützen. Kaum hat sie den Raum betreten, der durch den Inhalt der zer brochenen Flaschen mit Dämpfen von Spiritus, Aceton, Aether rc. erfüllt war, so erfolgt eine Ex plosion. Die Felder der geschlossenen Thüre wur den gesprengt, die Fenster zertrümmert, die Frau erhielt einige Contusionen am Kopfe und das arme unwissende Dienstmädchen ist am ganzen Körper verbrannt. An den übrigen Bewohnern des mas siven Hauses ging die Gefahr glücklich vorüber. In Leipzig hat die Abgabe von Hunden im Jahre 1849 einen Reinertrag von 1108 Thlr. 8 Ngr. 6 Pf, geliefert, die zu gleichen Theilen an das Jakobshospital und an das GeorgenhauS abgegeben wurden. Dresden, 5. Aug. Bekanntlich war der ehe-