Intelligenz und Wochenblatt für Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend *4^40 Sonrrabends, den 18. Mai. 1850. Subhastation. Auf Anordnung des Königlichen Finanzministeriums soll den neunundzwanzigsten Mar 1850 eine, unterhalb der Merzdorfer Fähre am rechten Ufer der Zschopau gelegene, fiskalische Weidenpar- celle von — Acker 276 füRuthen Flächeninhalt an den Meistbietenden verkauft werden. Erstehungs! lustige werden daher andurch geladen, gedachten Tages zur Vormittagszeit auf der bezeichneten Parcelle selbst sich einzufinden, sich anzugeben, ihre Zahlungsfähigkeit, so weit nöthig, nachzuwei- srn und von Mittags 12 Uhr an des Licitationsverfahrens gewärtig zu sein. Die Bedingungen der Subhastation sind dem, an Justizamtsstelle zu Frankenberg aushangenden Subhastationspatente beigefügt und werden überdieß im Termine selbst bekannt gemacht werden. Nossen, F-rankenberg und Sachsenburg, den 2. Mai 1850. Königliches Forstamt Frankenberg mit Sachsenburg. C v. Helldorf. Gensel. T. Uhlig. Aus dem Vaterlande. Dresden, 9. Mai. Gestern Abend hatten sich Hunderte von Menschen versammelt, um es in einem Hause der Annengaffe (Nr. 9) — spu ken zu hören. In diesem Hause soll es nämlich poltern und mit Steinen werfen, oder — um mich eins echt Dresdner Ausdrucks zu bedienen — scheechen (scheuchen). — Vergebens bemüh ten sich Polizei und Militair, des Polterers hab haft zu werden, alle Winkel wurden durchsucht - — aber es fand sich Niemand. Da dieses Haus dasjenige ist, welches niedergeriffen werden muß, wenn die dahinter befindliche Nöhrhofsgasse einen Ausgang gewinnen soll, so vcrmuthet man, daß in der Erreichung jenes Zweckes — der Teu fel zu suchen sei. Oschatz, 13. Mai. Vielleicht erinnert man sich, daß im November des vorigen Jahres im Kupfer'schen Gute zu Lonnewitz fünf plötzliche Hterbefälle vorkamen, die man anfänglich der Zu- Hreitung von Speisen in kupfernen Geschirren zu- Wrieb. Wie ich höre, hat jedoch der Sache ein Zerbrechen zu Grunde gelegen. Nämlich die in dem erwähnten Gute sich befindende verheirathete Dienstmagd hatte an dem in demselben Gute ar- Leitenden Tagelöhner, der ihrem Ehemanne ein Vergehen, das sie an diesem begangen, verrathen und sie dadurch mit ihm entzweit halte, eine Vergiftung beabsichtigt, sich dazu das benö- thigte Mittel zu verschaffen gewußt, dasselbe vor her mit Erfolg an einem Hunde.probirt und dann Mittags den 12. Nov. in die Biersuppe gerührt, wodurch jene fünf Todesfälle herbeigeführt wurden. Näheren Mitlheilungen sehen wir noch entgegen. Dresden, 15. Mai. Die bisjetzt in der näch sten Umgebung Dresdens cantonnirenden drei Ba taillone der L e ib i n f a n terie b rigad e haben an derweite Eantonnements auf den Dörfern der meiß ner Gegend bezogen. Ebenso sind die Pontoniere behufs umfänglicher Hebungen im Brückenschlägen in Eantonnements längs der Elbe nach Nicsa zu eingerückt. Von einer ctwanigen Mobilmachung der zweiten Division verlautet indcß noch nichts. gescheldte (Wespeile. Dine wahre Masernen-iHcschichle. „Na! Du machst ja ein Gesicht, wie ein Schneider in der säuern Gurkenzcitl" rief der Corporal Enzinger den Gefreiten, Mütter den Zwei-