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Sächsische Staatszeitung : 16.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192308161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19230816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19230816
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1923
- Monat1923-08
- Tag1923-08-16
- Monat1923-08
- Jahr1923
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 16.08.1923
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- Seite 3 zv Nr. 13« Sächstfthe StaatOzettSNO — Donnerstag IS. tzlugust 1VK, «tn« V-»s«°« ä« Ee»ächn,»Mlag, hevvGG»' führe». Den Bemüh»«--« »er GemeBfchafte» tft «» -etun-e«, die »ertvestä«di-r« t v«» Lohne» enä-ermaße« -« sichem. Die »yent. tiche Lohn-ckhümg tst m saft allen Derg«viere» durch Vereinbmeuug gewährleistet. Aur Beschaf fung genügender Zahlungsmittel werde» alle Anstrengungen gemacht. Alle diese Maßnahme» lönnen aber nur dann Erfolg haben, weyn die Arbeiterschaft sich nicht zu uabesovueneu Schritte» hin reißen läßt, wenn sie den undurchführbare» Parolen de, Kommunisten leine Gefolgschaft leistet. Es gilt, alle Kräfte -usammen-ufassen, um die dem deutschen volle, vor allem der deutschen Arbeiterschaft, drohenden Gefahren abzuwenden. Generalstreik und passive Resistenz gegeuüber den eigenen Lerke« vergrößeru die Rotlage der Arbeiterschaft, machen eine Besserung der Verhältnisse unmöglich, brechen den Abwehrlampf gegenüber dem fremden Militarismus Und gefährden die deutsche Re publik. Kameraden, hört nicht auf die falschen Freunde. Der Weg führt in« Verderben- Folgt nur den Leitungen Eurer Organisationen. Nur dann wird e« gelingen, die schwierigen Ver hältnisse zu unterbinden und Freiheit und Re publik zu sichern - «eichst«,. 362. Sitzung vom 1b. August. Der Antrag aller Parteien auf Erhöhung der Zulagen in der Un rat lv ersicherung wird debatteko« i^alle« drei Lesungen angenommen. ES folg— die erste Beratung de« Gesetzes über di« »ert-eßä»di-e« Post-, Postscheck- und Teteßrttzhe»ßeh«hre«. Nach der Vorlage M die Grundgebühr durch Vervielfältigung mit einer Schlüsselzahl be rechnet werden, deren Grundlage die jeweiligen Bezüge des Personals bilden sollen Im Vergleich zum 1. Juli 1914 oder einer allgemein gültigen Relchtnd«rz>ffer. Auf dieser Gr»ndlage soll der Pvstmimster am 1. oder 16. des MonatS die Gebühren fr fischen. Die Vortage wird ohne Aussprache in allen drei Lesungen au-enommeu, ebenso das Fernsprechgebührengesetz. Es bringt, unter Fortfall der Grundgebühr, einen reinen Gespräck«g?bührentanf, bei dem aber monat- lich eine Winvestzahl von Ortsgesprächen bezahlt werden muß. Auch die Fernsprechgebühren sollen wertbeständig gemacht werden. Zu dem vom Abg. Hertz (Soz.) eingebrachten Gesetzentwurf über finanzpolitische Vollmachten der ReichSreg erring ha,r» d,e RegiernngSparteie» eine Entschließung vorgelegt, wonach die Regierung als bald sie Gesetzentwürfe einbringen soll, die durch Belastung der Vermögenswerte der Wirtschaft und durch -bergan- zu einer wertbeständigen «ährnng eine Sanierung der Reichsfinanzen und eine Stärkung der Reichskredtte i» die «ege zu letten geeignet find. Nachdem ReichSjinanzminiper vr. Hilferding zugesagt hat, daß die Regierung in dieser Frage mit den Berufsständen i» steter Fühlung bleiben wird, wird die Entschließung augeuommeu. Der Besoldung-- und Ruhegehaltshaushalt des Rcichsbanldireltoriurns wird tüebatteloS in zweiter und dritter Lesung genehmigt. Abg. vr. Herzfeld (Komm.) begründet alsdann den kommunistischen Antrag auf Außerkraft setzung der Verordnung des Reichspräsidenten vom 10. Augltst, die sich auf die Beschlagnahme der „Roten Fahne" und anderer kommunistischer Blätter beziehe. Ter Reichspräsident habe gegen den Geist der Demokratie dadurch ver- poM, da- er dir Presse unter d«S Poii-e Pesest g-stellt habe. Ler gege» die AnSt»«d« gaichiü« Teil Raser Bestimmungen sei am beste» el« eine Lex Radek^i bezeichnen, und er sei so weit gehend gefaßt, daß jeder belledige Ausländer über die Gesetze fallen Änne. Abg Mäkler (Franken, So-.) beantragt, den Antraa dem Recht-au-schuß zu Überweisen. Di« Angriffe de« Vorredners auf de« Reichspräsi denten würde« diese« ebensowenig aufrege« wie die Sozialdemokratische Partei. E« handelt sich hier um die von dem Kabinett erlassenen Be stimmungen. Im übrigen sei e« selbst verständ liche Pflicht einer demokratischen Republik, sich iu schützen (Laute, pürmisä^ Unterbrechungen der Kommunisten.) Abg. DhomaS (Komm ): Die Überweisung an den RechtsanSschuß ist heute, wo das Haus sich vertagen will, einem Begräbnis gleichzuachte«. Der Antrag muß sofort zur Erledigung komme«. Die Verfassung gibt jedem Deutschen, auch dem Arbeiter, da- Recht des fielen Wortes. Des halb darf es ihm nicht durch eine Ausnahme- Verordnung entzogen werden. Aeichömilüper Tollmann erkennt an, baß ter Vorredner sich auf den Boden der Verfassung pellt. Selbstverständlich decke das neue Kabinett die von dem vorigen Kabinett ertassenen Verordnungen. (Abg. Höllern ruft: Ein schöne« Debntl) Die Ver ordnung richtet sich nicht gegen da« freie Wett oder gegen den Arbeiter, sie richtet sich nur gegen gewaltsame Versuche, die Staatsordnung um- zustoßen. (Abg. Höll ein ruft: Du hast schon schön von CtiuneS gelernt!) Die neue Regie rung hat noch kein Blatt verboten, trotzdem wird sie in der wüstesten Weise angegriffen. Die Regierung ist von Volk und Parlament berufen. Die kommunistische Presse fordert ihre Besei tigung durch den Kampf der Straße (Große Unruhe) und Errichtung eines Sowjets an Stelle der Männer die im Bratenrock im Reichs tag sitzen. Dagegen muß sich die Regierung schütze«, Die Verord»««- will aber A»swächs« der Rechtspresse treffe«. Redner vettwst dann einzelne Presseäußerungen rechtsstehender Blätter, die, au« Anlaß des Ber- fassungstageS, sich gegen den Bestand der Republik richteten. Alle diese Dinge von links und recht« seien ein Beweis dafür daß das Ma bes Zulässigen überschritten wurde. Der nister richtet an die Kommunisten den Appell, im Interesse der deutschen Bottsernährung di« Behinderung der Ernte durch Streik» und sinn lose Ausschreitungen zu unterlassen, anderseits ersucht er die Landwirtschaft, nicht durch Waren zurückhaltung und Wucher die Erregung des Volkes zu steigern. Der kommunistische Antrag geht sodann an den Rechtsausschuß. Die Ergänzung deS Reichssiedlung s- ge setze» durch Verlängerung der Landesbe- schaffungSfrist auf zehn Wochen wird endgültig angenommen, ebenso, gegen die Kommunisten und Deutjchnationalen, die Erhöhung der Woh nungsbauabgabe auf 4b 000 v. H , mit Gemeinde- -uschlag 90 000 v. H. Um V<6 Nhr vertagt sich Ler Reichstag auf unbestimmte Zeit. Der Präsident wird ermächtigt, Zeitpunkt und Tagesordnung der nächsten Sitzung festzu setze». Letens»mttelnot und Teuerung Die erpe Eitz»n- des neue« RabineltS. Berlin, 16. August. Die NeichSregicrung hat sich in ihrer ersten Kabinettssitzung mit der Beratung der Maß nahmen beschädigt, die zur Ttencrnng der LebenS- mitteltnappheit und Teuerung notwendig sind. Im Lause des Nachmittags sand zu dem gleichen Zweck eine Besprechung des Reichskanzlers, LeS Reichsernährungsministers und des RsichSi»«s«mi»iper» mit «ettrete« de» R tch» «kvb^te» statt. Die Lw^virtschaft ßch Vastei «er A»«schret1»«gen, die sich in einzelnen Dellen H«S Reiche» in den letzte» Lagen aus dem Lande abgespielt haben. Geändert werben kann dieser Zustand aber nur dadurch, daß bte La«hwttte zur fchmlle« «bAefe. ruu- der Entte ftch ewfchließu». * Die Besserung der Mark, die seit dem Sturz de» Kabinetts Luno eiugetveten ist, bedient, sich, wen» auch vorläufig erst im Großhandel, auSzu- wirke«. Die Notierungskommifsio« de» Berliner Rahrn«-»mittelgroßhandel» hat bereits eine Preisherabsetzung vorgcnommev. Sie be trägt b«i Butter 100000 M., bei Margarine 170 000 M.. bei Schmal, 150000«.. bei Malz- kafsee S5000 «., bei Makkaroni 43000 M-, bei Rubeln R000 M., bei «cize»gncß 17000 M. usw- je Pfund. HUserding lsnseriert mit den LllndesfinAnzamtpräfidente«. Berlin, 16. August. Im ReichSsinan-minifierium fand gestern vor- mittag unter Vorsitz de» ReichSfinanzminifter» vr. Hilferding eine Besprechung der LandeS- finanzamtpräsidenten und der Präsidenten der Abteilungen für Besitz- und BerlehrSfieuern über die Durchführung der neuen Cteuergefetze statt. Der Minister totes i» der Aussprache auf de« Ernst der Lage hin, die rasche», e»1fchwfje»eS Handel» erfordere. F» der «»Sfprache w«rde« pte etu-elne»ete»er-estim«»u,tn «ach der steuer- ttchwfcheu Seit« hi» eingehe«d erßrtcrt und Richs- lütte» fKr ihre Gleichmäßigkeit tu der Steuer- pr»xiS festgesetzt, «et sämtliche» Brrtreter» la« der «eda»le zum Ausdrmt, daß es trotz all,« Schwierigkette» -eU»-eu müsse, dir »och fällig,« Ste«er»että-e t» dir Kass»» zv leit«,. * Die Vereinigte Soztaldemokralie hat im Reichstag rt»e» Gesetzentwurf über finanz politische Vollmachten der Retchsrr-tcnm- ein-tbracht, der dte Regierung ermächtigt, fär d«> Fall, daß nicht bi» zum 1b. September d. F 200 Millionen Goldmerk auf die »ettbestäu- digr« Schuldverschreldungen oder Schatzanweifun- gen gezeichnet sind, zur «nsbttngung de» Fehl betrages nähere Bestimmungen, inSbefovder, über die Einzahlung in ausländischen Zahlungs mitteln, z» erlasse». Z»widerhandl«ng,» sollen mit «kfängnisfirase bis z« einem Fahr und mit Geldstrafe bestraft werden. Das Reich ««d Sachsen. Eine Richtigste«»«-. Rach iu mehreren Blättern erschienenen Mel dungen des „Sächsischen Zeitungsdienstes- soll der Herr Reichskanzler Vertretern der jäch- fischen Wirtschaft am 15. August zugesagt haben, noch an demselben Tage in einer Kabinetts sitzung eine Entschließung über die Verhält nisse in Sachsen herbeizusührrn. Die Nach richt ist falsch. Tie Vertreter der sächsischen Wirtschaft sollen, nach einem Bericht der säch sischen Gesandtschaft, behauptet haben, bei der Befprechung mit dem sächsischen. Ministerpräsi denten habe Lieser aus ihre Frage, was sie denn zu ihrcm Schutze tun sollten, erklärt, vielleicht sei hierzu das Reich in der Lage; ans diesem Gmmde seien sie nach Betti« gekommen, um beim Reiche Hilse zu suchen. Falls die» -uttistt, würden die Mitglieder der Deputation den Hern, Reichskanzler falsch informiert haben. Der Reich»kanzler hat denn auch den anwesen- de« Vertreter der sächsischen Gesandtschaft sofort gefragt, ob da« richtig jej, ob also die sächsische «e-ierung ei« Ei-greife« de« Reiches wüsche. Dieser hat darauf erwidert, die Dar stellung der Deputation erscheine ihm unglaub würdig. Sie entspricht auch nicht den Tatsachen. Die fächsische Regierung hat keine« Anlaß, ein Eingreifen des Reiches (d.h. der Reichswehr) zu wünschen. Ein solche« würde vielmehr — wie der Ministerpräsident schon am 14. August de« mit ihm beratenden Ver tretern der Industrie in der eindeutig sten Weise gesagt hat — ganz unberechen bare Folgen haben. Gegen die große Koslition. Der „Dresdner vo Uzeitung" zufolge wurde gestern in einer geme nsamen Schurig der eugeren BrzirlSoorpsndeS mit Vertretern der Unterbezirke Ostsachfe»« der V. S. P. D. nach eingehender Aus sprache mit 11 gegen 2 Stimme» eiue E»tfchließ«ug -«faßt, tu der g^e» die große L-aliti,« Stell»»- -euomme», »»d der Vefchl»ß ver fo^alve»»- kmtifche» »eichsta-ssraktio«, i» das Kabinett eim zntrete», als der de»kd«r »»glücklichst« dezeich»«« wird. Es wird die «uverzügliche Sivberufu»g einer Reich«kovsere», verlangt. Mit der selben Mehrheit wurde eine Entschließung gefaßt, welche die Dresdner Vertreter im ParteimeSschuß verpflicht:!, die Einberufung eine« Parteitages oder eimr «eich«kons,r?nz zu beantrage» »ad zu diesem Zwecke mit de» -deren vezirk-or-a»i- jationen der Partei in Verbindung zu treie». Wertbeständige TNrife für Eisen bahn nnd Post. Zunächst SSE prozentige Erhöh««- hei der visenvah«. Verll», 1b.«»g»st. Am 20.A«g»st dieses Fahr,» werde» die Per- fone«. «uv «epratirtse der «eich»bah« »« W0 Proz., die Güter- nnd T ertartfe um r»»d 21)00 Proz. gegenüber de« Stande der Tarife vo« I.Angnft erhöht. Die »ert»estLn»t-e»Tartfe (Fuvextarif) werde« i« Perso»e«vrrkehr zm» 1. Septemder ein-esührt; i« Güterverkehr jedoch am 2». A»-vst. Die Schlüsselzahl für dm «Brrvertehr ist a»f 120SVW festgesetzt Word,». Ter Reichstagsausschuß fär Post- und Tele- grapheuwesen beschloß eme gr«»dl,gc»de «»Ve rn»- der Postgedühre», die in Zukunft durch eine Grundzahl und eine Schlüssel-ahl als Mul tiplikator errechnet «erden sollen. Die Schlüssel zahl soll zunächst ermittelt werden au« einem Vergleich der Personalbezüge im Verhältnis zum 1 Juli 1Sl«. Später soll al« Meßzahl die Ltichsindexzifser angewandt «erden. Doch sollen so berechnete Tarissestsetzungen in der Regel nur zum 1. oder 16. eines Monats in Kraft treten. Als Grundzahl sür die Postkarte des Ortsverkehrs wird 0,02 M., des Fernverkehrs 0,04 M^ also scheinende Tier in furchtbarer Wut aus seiner Pose auf mich zu, Zorn und Haß in seinem ganzen Wesen, wie ich noch nie b«i einem Tier gesehen hatte. Saum gelang ,« mir, hinter den Schutz des HolzgUterS in die Veranda zu ent fliehen und die Tür hiuter mir zuzu'chließen. DaL Tier hatte mich verfolgt und kammerle sich nn die Holzstäbe wie ein rasender Tiger an seinen Käsig. Unter seinem wütenden Rütteln lösten sich schon einige Stäbe, und dr. um das Tier nicht noch mehr zu erzürnen, zog ich mich in da» Innere del Hauses zurück, von dort aus das Ende des von mir angerichteten Schauspiel) beobachtend. Ais der Afis sah, daß ich nicht mehr i« die Veranda herauskam, ließ er ab vo« dem Bitter und trottete auf de« Baum zu. Nu« httte er wieder seitw Krast, sich auf de« ersten «st emporzu- sch«ingr«, aber kaum «ar er oben, da fiel das ganze «ff.nvolk über ih» her; sie schlug:« ihn, bissen und kratzte« ih« und narfen ihn jchlichlich herunter. Lmzfam ««tsnnte er sich, ab und zu nur sich umblickend und die Verfolger abwehrend. Nicht «her aber ließ« sie von ih n ab, als bis er über die Mauer, die an den Tempel grenzt, h'mn« und ihre» Blicken entschwunden war. So halten sie ih« gestraft. Er hatte sich ent- ehrt und sich seiner Rolle al« Führer unwürdig gemacht, de«halb stießen sie ihn au» ihrer Ge meinschaft. AhulichtS habe ich später noch mehr fach beobachtet, und die Engländer meine« tar- um, daß dies« Asien eine «aste bilde«, wie die Menscherz, «nd de« ««»stoßen, der gegen ihre Gesetze sich verging. Viele Wochen später machte ich allein einen Ausflug >n den Dschungel. Mei» Weg führte vorbei an einem frisch gemühten Kornfeld. An seinem Rande, aus el«m von Sonne und Zett gebräunte» Steine kauerte ein etusamer Affe. Auch er war ei» LuS-tpoßeserr ich sah e» an seinem ganzen geduckte», elenden Wesen. Da empfesd tch tief« Reu« u« je»e« dmm»«« Streich, < den ich w tdttchta L— t« «eme« Garte« in Die Braunkohle — Teutschlauds Rettung. SUS der Versailler Vertrag D:utschlaud eines Teil« seiuer Kohlenbetricbe brroubte, als durch die Be etznng de» Ruhrgedietes auch noch viel von dem verbli bene» Teil un» abgeschnitte» wurde, da hat sich eine vor dem Kriege wenig beachtete Industrie als unsere Rettung ei wiesen: die Braunkohle. „Es ist nicht zuviel gesagt", erk.ärt vr. Heinz iu einem Aufiatz in .Nee lams Universum", „wenn man behauptet, daß die mitteldeutsche Braunkohl: Deutschland vor einer WirHchastskatastrophe bewahrt hat." Ge Wiß kann die Braunkohle niemals die Stein- loh1:ume»gen Westfalen» ur.d OberschlefienS er setzen Wohl aber ist es vcnlbar, daß dir Brauvlohlensörderong angesichts der bestehenden Möglichkeiten schnell gesteigert wird, um wnrigflen« die wichtigsten Industriezweige Deutsch lands solange am Leben zu erhalten, bis wieder größere Steil kohteuzufuhren zu erlange« sind. Ta» mitteldeutsche Braunkohlengebiet umfaßt rund 400 Grube«, in bene» 1kS2 150000 Men chen lohnende Beschäftigung sanden, im ganze» also mit de« Familien der Arbeiter «e l über 700 000 Menschen ihren Lebenlunleihalt er hielte«. Die geographi'che Lage de» Braunkohlen- gebiete« macht e« sür Deutschland besonder- wichtig. Während die be den großen Sleinkohlen- vorkommen, da» rheinisch-westfälische und da» ober- schlesische, a» de« Gre«i«n Deutschlaud« liege» u«d et»« 1000 km voneinander entfernt st«d, bieten sich hier Schätz: im Herze« dr« Lande«. Da die Industrie« sich stet» dort anstedel«, «o die für sie so not »endige Kohle Vorhände« ist, so wäre eine völlige Entblvßvng der Mitte Deutschland« vom industriellen Lebe« vor-onden, wenn »icht Vie mitteld rutsche Braunkohle die Gruodlage für ein« blühende J»d»strie bäle^ Dv- zu HA ei» -Ktige« Geschick Deutschland »«« in der Mitte zwischen den beide» Steinkohlen- gebieten liegen. Die zur Hebung dieser Schätze notwendige Kohle müßte auf weiten Wegen her- beigeschasft werden, wenn sich nicht die Braun kohle neben «nd teilweis: unmittelbar Über den Kali lagern vo> finden würde. So deckt dte Braun kohle heute nicht weniger als 93 Proz. deS ganzen BrennslrssbedarfcS der Kalündusttie, und zwar ausschließlich mit Rohbraunlohle. Außerdem versorgt sie die Zuckerindnstrie, dir durch den für den Anbau der Zuck:rrüb: geeigneten Lehm boden Deutschlands hervorgrrufeu wurde. Der Betrieb der 120 Zuckerfabriken, die 1922 rund 5,5 Mill. Doppelzentner Zucker erzeugten, wird allein von der Braunkohle aufrecht erhalten. In neuerer Zeit sind dann noch zwei Jn- dustriezw.ige aus mitteldeutscher Braunkohle ausgebaut worden: die Elektrizitäts- und chemilche Industrie. Seitdem man elektrischen Strom ohne großen Verlust aus »»eite Ent kernungen leiten kann, sind große Kraftcerke entstanden, die der Brannlohle ihre Wärmequelle entnehmen, so das größte mit Dampskaft be triebene Krajtwerk der Wett, Zschornewitz bei Bitterfeld, da« Berlin zum großen Teil mit Licht und Krast versorgt. Die chemi'chr Industrie ,st hauptsächlich durch das Leuna-Werl vertreten, da« Stickstosi au» der Luft gewinnt und mit seinem tägliche» Verbrauch vou über 5000 t die meiste mitteldeutsche Rohbraunkohlr beansprucht. Nicht weniger a'.S 40 M llioae« Tonnen mutel- deutscher Braunkohle wurden 1922 i« gewerb liche« Betrieber, verbraucht. Außerdem ha» man aber auch iu dem Braunkohlenbrikelt einen Heiz- stofs auf do« Markt gebracht, der die Roh- braurttohke a» Heizkrast um mehr al« da« Doppelte übertrisst. Bon diesen Brikett- wurdea 1SLL nicht u»e»tger a» 19.2 Willioneu Tonnen adgeseht. So hat der Bruvnkohleubergbau dte Aufgabe, eine» Srftch für de« Ausfall a» Etei«- kohl« i« da« schwierigsten Arhren per v«ätschen Wirtschaft z« -Laßem vor trefflich erfüllt »uv värfte aUtH MENG* MMf u/ u y vo k? »FGPsiMP Sächsische Staatstheater. Opernhaus: Sonnabend, den 1ö. o. M „Da» Rhein gold" mit Friedrich Plaschke — Wotan, Sidney de Bries (zum erstenmal) — Donner, Ludwig Eybtsch — Froh, Curt Taucher — Loge, Ludwig Ermolo — Alberich, Han»« Laug: — Mime, Georg Aoitmayr — Fa olt, Willy Bader — Fofner, Lieiel v. Schuch, Elfriede Haberkör« — Göttinnen, Angela Kolnurk, W>vy Stephan, El- sried« Haberkorn — Rhemtöchter. Musikalische Leitung: Fritz Busch, Spielleituvgt Seorg'Toller. Anfang ^8 Uhr. Musttuachrichleu. Dar Programm deS Musikwissenschaftlichen S'o ngresseS der Deutschen Musikgesellschaft, der in Leipzig vom 15. br» 2V. Oktober unter dem Vorsitz von Prof. vr. Hermann Abert tagen wird, sieht zwei Opernabende, ei« Kirchenkonzett unier vr. Straube, ei« Gewaudhautkonzert unter Wilhelm Furtwängler, feruer ein Sammer- und ei» Kamnrerorchesterkonzett und eine Festmotette in der Thomaslirche vor. Namhafteste Gelehrte Deutsch ands und des neuiralen Auslandes werden eine Reihe öffentlicher Vorträge haften, während der spezielleren wissen christlichen Arbeit Vie Tagungen von 15 einzelnen Sektionen für ave Gebiete der Musik gewidmet sei« werden, die ebenfalls unter d:r Leitung bekannter Gelehrter steh:». Hvuorare sür M»ftk«,t«rrtcht. Der Lander- verbaud Sachsen oe-Reichsverband:«Deutscher Toikünstler und Musiklehtec (Geschäft«sührenoer Vo,fitz.'nder: Hosrat SLambach) ersucht hiermit alle Musiklehrer dnngeud, sich ständig über dtt jeweilige Schlüsselzahl sür dir-Honorare zu orientiere» uno im e,-r«ste« In eresse Stunde» -runvsätzlich nicht unter vrm Tariwkeis-! zu gebe». Di« Gnmdzahl sür ei» monatliches Honorar bei wöcheuttich einer Etu»de ,ft 15 M. Die «»geubl ckliche Echlüsietzahl ist 50 000. Do- monatliche Hovorar beträgt zurzeit also 750000 W„ ll«d Mar für Unterricht an An fänger. Für Fottgeschlittrue oder Speziciauö- bilduug sind die Grundpreise entsprechend höher. Telephonisch« Auskmrft jederzeit ««ter Rr. 8LLV7, wünplrchs Au«u«tt DienSiagS »nd Do»»e«Rag« von 1 bi» ^,3 Uhr in der l^rschästSsteve «» »e, Kreuz,Pch« L, Hk.
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