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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 05.04.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191304057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19130405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19130405
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1913
- Monat1913-04
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einem 30prvzentigen Wertzoll, maschinengestrickte Tü cher, Filze und Plüsche einem 10 prozentigen Wertzoll, wollene Meiderware», Hüte und Flanrllx einem 10 bis 50 prozentigen Wertzoll. Folgende Artikel sollen zollfrei sein: Zucker, Stiefel, Schuhe, Nutz und Bauholz, Zement, Dachschindeln, Eisenerze, Reif .mt Bandeisen, Ledergeschirre, Sättel, Sattlerwaren, Pflü ge, Schubkarren, Mäh- und Nähmaschinen, Werkzeug maschinen, Borax, Kreide, Kali, Schweinfurter Grun, Blausäure, Salpetersäure und Schwefelsäure. Der nem Zolltarif soll Zölle auf Luxusartikel, wie Tabak, Wein, Spirituosen, Seide und Parfümerien enthalten. Japan. V e r ha ndlungen der japanischen Re gierung in London wegen einer Ersen - bah nanleih e. Russische Blätter melden aus Tokio, daß Verhandlungen über eine Anleihe auf fünf Fahre seitens oer japanischen Regierung in London geführt weiden, zur Erweiterung des japanischen Eisenbahn nctzes. Drese Anleihe soll aus der großen Anleihe, die in nächster Zeit ausgenommen werden soll, bezahlt werden . Oertliche und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 4. April. Der arbeitslose Lt't ter S. u. der Handarbeiter L. oon hier wurden von der Grndaimerie festgenommen, unter dem Verdachte, in Wilzschhaus größere Quanten Blei, Kup fer und Zink entwendet zu haben. Nach er folgtem Verhör wurden die Festgenommenen dann wie der entlassen. Eibenstock, 4. April. Hier wurden drei zirta !3 jährige Jungen ermittelt, die am Carlssrldcr steig zehn Straßenbüume durch Beil hiebe teils um gehackt, teils stark bes chädigt hat ten Es stellte sich auch heraus, daß die hoffnungs vollen Burschen sich auch des Korstdtebstahls und Sachbe schädigungen im fiskalischen Walde haben zu schulden kommen lassen. Eibenstock, 4. April. Kestern abend hielt Herr Major a. D. Schnlze-Trinius-Leipzig im Saale des Deutschen Hauses einen Bortrag über dte K ai se r m a n ö v e»r I9k2, wozu die Ortsgruppe Eibenstock des deutschen Wehr Vereins den Herrn gewonnen hatte. Nachdem Herr Bankvorstand Schenk die Anwesenden begrüßt und den Vortragen den vorgcstellt hatte, gab Herr Schulze-Trinius zu nächst einen kurzen Ueberblick über die Ziele und Zwek ke des Wehrvereins, die bedingt würden durch die un- gemein ernste Weltlage. Der Wehrverein trete ein für eine Stärkung unserer Wehr und ec bitte alle deut schen Männer sowohl wie deutsche Frauen, mit vol lem Herzen für die Zwecke des deutschen Wehrveroins einzutreten Redner gab dann ehne statistische Ucber- sicht über die militärischen Machtverhältnisse Deutsch lauds und Frankreichs und kam erst dann aur sein ei gentliches Thema, das letzte Kaisermanöver, zu spre chen. Hier gab der Vortragende, unterstützt durch Lichtbilder, in reichlich theoretischer Form vornehmlich den taltisch-strategischen Verlauf dieser bedeutsamen Manöver wieder, zeigte die unter erschwerenden Um ständen vorgenommenen Elbübergängr im Bilde und zum Schluß auch noch einige Bilder von de» jchweizcri scheu Manövern. Carls seld, 4. April. Ueber das vor slossenc Geschäftsjahr der Gemeinde Carlsfeld geht uns nachstehender Rückblick zu: Im vergangenen Fab re ist unsere Gemeinde init elektrischer Straßcnbeleuch tung versehen, Gemeindeamts-, Schul- und Pfarrgebäu de elektrisch installiert worden. Um der Einwohner schaft billigen Schellfisch zu verschaffen, ist mit den, Bezug von Seefischen durch die Gemeindeverwaltung begonnen worden. Der Verkauf erfolgt bei den Kaus leuten Ernst Alban Arnold und Karl Müller in der Regel Donnerstags und Freitags. Das Meldewesen hat durch das neueingeführte Kartensystem und das Gemeindcrechuungswesen durch die laufende Rechnungs legung wesentliche Verbesserungen erfahren. Das Plalcmvescn ist ortsgesetzlich geregelt und die Schutz leute sind mit Dienstanweisungen versehexu worden. Die Erhebung der Gemeindeeiukommersteuer erfolgt vom 1. Januar 1913 ab nach Maßgabe der Stantseiukom- menstcuer, die bisherige Einheiteuberechnung ist mit gleichen, Zeitpunkte fortgefallen und die Gewährung des Fllnftelabzugs bei festem Diensteinkvmmeu an die Festbcsoldeten hinsichtlich der Kirch- und Schulanlagen ist auch in Wegfall gekommen. Durch diese Steuer reform sind zweifellos bisher vorhandene Härten be seitigt, auch ist hierdurch eine gerechte Steuererhebung geschaffcu worden. Das Staatssteuersoll, das 191- 9254 Mark betrug, ist 1913 auf 11052 Mark und das stenerpslickwige Einkommen, auf 762 750 Mark angestie- gen Ergänzungssteuerpslichlt'gcs Vermögen ist 1 513300 Mark vorhanden. Die bei den Aemeiudekas sen vorhandenen Fehlbeirüge nach dem Voranschläge für 1912 von zusammen 18 372 Mark 24 Pfg. sind nach dem Voranschlag für 1913 auf 20 779 Mark 80 Pfg. anaewachsen. Dieser Mehraufwand wird durch grö ßere Straßeneinbauten und Bedürfnisse für die Schu le hervvrgerufen. Eine Erhöhung des Aniageufu ßes tritt nicht ein. Durch den neugeschaffensn Sleuererhebungsmodus macht sich diesmal bei Ein kommen von 1900 Mark an ein: Steigerung der bis herigcn Steuerbeträge bemerkbar, die niederen Ein- iommen dagegen erfahren zum Teil wesentliche Er Mäßigung der bisher gezahlten Steuerbeträge. Für dieses Fahr hat jeder Steuerpflichtige für 1 Marl Staatseinkommensteucr 1 Mark 90 Pfg. Gemeindeein kommensteuer zu entrichten. Gemeindegrundstever wird hier noch nicht erhoben, doch wird sie demnächst in Nachgenung des n-uen Gemeindeeinkommenstener- gesetzes zur Einführung kommen müssen. Zur Zeit ist inan mit den Vorarbeit n zur Gründung einer frei willigen Feuerwehr und der Anfertigung eines Pro spektes über die Sommerfrische und den Wintersport in Carlsfeld beschäftigt. Möchte die Arbeitsfreude der Gemeindeverwaltung und die tatkräftige Mitarbeit des Gemeinderates in der einigenden Weise ww bisher auch künftighin fortbestehen bleiben und nicht geschmä lert werd'N, denn nur dawn werden unserer Gemein de und ihrer Einwohnerschaft die Früchte einer in tensiven Arbeit im öffentlichen Fnterrsse nicht sern- bleiben — Sosa, 2. April. Für die neu gegründete 3. stän dige Lehrerstelle wurde Hr. Hilfslehrer Krauß in Meins dorf bei Waldheim einstimmig gewählt. Herr Hilfslehrer Kretzschmar war bereits vor einigen Tagen an die Schule zu Eibenstock versetzt worden. — Leipzig, 3. April. Professor Lamprecht nimmt den Plan der Gründung einer zweiten sächsischen Landesuniversität neben Leipzig in Dres den zum Anlaß, sich in bemerkenswerter Weise über den Charakter der Bestrebungen der deutschen Großstädte über haupt, Sitz einer modernen Universität zu werden, in den »Leipziger Neuesten Nachrichten' zu äußern. Er führt u. a. aus, daß eS für die Geschichte der deutschen Universitäten bezeichnend sei, daß sie, wenn neue soziale oder wirtschaftliche Anliegen die Nation beträfen, gleichsam in Schwärmen ent standen seien und daß der jüngste dieser aufsteigenden Schwärme der der städtischen Universitäten sei. Denn mit Fraukfurt a. M., Hamburg und Dresden werde es schwerlich sein Bewenden haben, andere Großstädte, wie z. B. allein schon am Nieder rhein Köln und Düsseldorf, würden folgen. Die neuen Gründungen seien mm zwar sicherlich auch alle von der Ab sicht getragen, der zunehmenden Frequenz deutscher Studieren der Unterkunft zu verschaffen; insofern seien sie alle wirt schaftlich-wissenschaftliche Unternehmungen. Allen diesen GründungSplänen sei dann aber noch als bezeichnendes Merk mal gemeinsam, daß sie keineswegs nach den fortschreitenden Bedürfnissen der Wissenschaft an sich, sondern viel zu sehr nach nächsten Nützlichkeitspunkten orientiert seien. 1. Zieh««- 5. Klasse 163. Königü Sachs. Laubes-Lotterie, gezogen am 2. April 1913. 20000 M. aus Nr. 70660. 15 000 M. auf Nr. L0W6. SOOO M. auf Nr. 43595 90075 90455. 3000 M. auf Nr. 5,4 18658 29050 80026 30945 34378 42098 48995 45101 46730 58493 6,466 62058 76942 89965 90216 90345 90818 90852 96127 1044,» 106724. 2000 M. auf SP. 1178 2444 5574 9184 11654 11891 18395 21924 28509 81609 31934 83942 86220 37720 38080 46772 46779 48803 53288 57785 59125 59878 64566 65466 72668 77180 77462 78178 82257 83846 84064 87701 88679 90250 92869 109145 100509. 1969 M. auf Nr. 5929 7LII 9580 16458 17696 19668 28186 24346 25578 29961 34880 86546 39382 41577 42955 44835 50315 50679 51554 53828 54017 56572 56629 56939 57469 59303 60207 60252 62448 64804 66509 70299 70865 70764 77415 77973 84255 84370 84611 85180 88039 88944 89220 89351 92437 93581 95223 95327 95474 95497 95689 96788 98785 98868 98999 100554 100590 101871 104736 107155 109704 56« M. auf Nr. 3178 5858 5899 7005 LO27 9522 11227 13091 13285 16160 22187 28725 26180 27286 28957 32060 32341 35519 36846 4216, 46635 48556 49010 56085 53495 56220 56315 56579 58975 65862 66420 68729 70274 71120 72407 72920 80183 80218 80707 80919 81810 83787 85889 87777 88457 89638 89846 90097 94306 96884 98764 160499 101075 101133 108016 103841 105105. Wahl eine- Vertreter- der HSchstbefteuerten zur ve- zirksversammluug und «ttzuug de- vezirk-au-schus- se- der Kgl. Amt-Hauptmanuschaft Schwarzenberg, am t. April 1913 Am Dienstag vormittag von elf Uhr an fand im Verhandlungsaale der Königl. Amtshauptmannschaft die Wahl eines Vertreters der Höchstbesteucrten zur Bc- zirlsversammlung an Stelle des verstorbenen Herrn Fabrikbesitzer und Stadtrat Alban Rothe-Lößnitz statt Herr Amtshauptmann Dr. Wimmer leitete die Wahl Handlung. 97 Stimmberechtigte machten von ihrem Wahlrechte Gebrauch 50 Stimmen entfielen ans ?en Stickereifabrikanten Herrn Paul Heckel-Eiben stock, 16 auf Herrn Fabrikbesitzer Ernst Köthner in Lößnitz und ein Zettel war unbeschrieben Der erstge nannte Herr war sonach gewählt. Fu der sich hieran anschließenden Bezirksausschuß- sitzung wurden folgende Beschlüsse gefaßt: Genehmig ung fanden: 1., Nachträge zu den Ortsgesetzen über die Ptnsimisvxrhältnisse berufsmäßigen Gemein debeamten und ihrer Hinterlassenen rn Raschau, Ober schlema und Niederschlema, 2., die beabsichtigte Ein ziehuna der Wegeflurstücke Nummer 404 in Nieder- schlema, Nummer 1153 in Zschorlau und Nummer 476 a in Pöhla (letzterenfalls unter Abweisung des erhobe nen Widerspruchs), 3., die vom Gemeinderat zu Lin denau beschlossene Erhöhung des Gehaltes des dorti gen Gemeindevorstandes, 4., das Gesuch des Schank wirts Max Fritzsch in Lauter um Erlaubnis zum Aus schank von bayerischem Bier in seiner Schankwirtschaft Nummer 60 3 daselbst (Lindenhof), 5., das Gesuch des Mühlenbesitzers Richard Weck in Bockau um Genehmig ung zur Verbreiterung des Obergrabens zu seinem Triebwerk auf Flurstück Nummer 103 des Flurbuchs für genannten Ort, 6., das Gesuch des Gasthofspäch ters Gustav Fmmanuel Gebhardt in Niederschlema um Erlaubnis zum Betriebe der Gastwirtschaft, einschließ lich des Branntweinschanls und zum Abhaltein öffent licher Tanzvergnügen in dem Gebäude Nummer 15 da selbst (Schützenhaus). Auch wurde dem Hotelbesitzer Friedrich Schubert in Fohanngeorgenstadt die Erlaub nis zum Beherbergen in drei Zimmern des Oberge schosses in dem von ihm geplanten Gebäudeanbau hu Aussicht gestellt. - Dagegen konnte dem Gesuche des Bauunternehmers Emil Dörfelt in Zschorlau um Erlaubnis zum Ausschank von Kaffee und alkoholfreien Getränken in dem Gebäude Nummer 1 st daselbst nicht stattgegeben werden. Befürwortung fanden der fünfte Nachtrag zum Sparkassenregulativ für Grünhain und das Gesuch des Gemeinderates zu Beierfeld um Genehmigung zur Errichtung einer Sparkasse daselbst. Zu der beabsichtigten Zergliederung der Grundstücke Blatt 112 und 158 des Grundbuchs für Hundshübel, Blatt 307 des Grundbuchs für Schönheide und Blatt 22 des Grundbuchs für Oberstützengrün wurde Dispensation erteilt. Den Gemeindevorstand Vogelgesang in Oberschle- ma erkannte der Bezirksausschuß als berufsmäßigen Gemcindebeamten an und faßte schließlich über die Bildung von Bezirken allg-meiner Ortskrankenkassen (im Sinne der Reichsversichcrungsordnung) und über die Ausgestaltung bestehender Ortskrankenkasf-n allgemeinen Beschluß, indem er sich gleichzeitig gegen die Errichtung von Landlrantenkasjen im Bezirke aus- sprach Deutscher Reichstag. 131. Sitzung vom 3. April, 2 Uhr nachm. Am BuudesratStische: Kommissare. Den Plenar sitzungen des Reichstages widmet man augenblicklich lebhaftes Fntcresje. Einmal stehen die hochwichtigen Militärvorlagen in Aussicht, und außerdem behandelt nian grade in der Budgetkommission den Etat des Auswärtigen Amtes. Infolge der Ausführungen des Staatssekretärs hatte die Sitzung dieser Kommission so lange gedauert, daß man erst nach zwei Uhr die Sitzung des Plcnums eröffnen konnte. Es standen ei, uige Rechnungssachen an, worauf ma,n sich mit dem Mandat des Freikonservativen von Oertzen beschäftig te. Wie bei mehreren Wahlen der letzten Zeit ver langten seine Parteifreunde Zurückverweisung in die Kommission, aber bei Wahlprüfungen vermögen die Herren nicht immer ihr Frattionsherz zum Schweigen zu bringen, und so wurden denn nach längerem Für und Wider der Antrag auf Zurückverweisung abge lehnt und auch das Mandat des Herrn von Oertzen für ungültig erklärt. Im Wahlkreise Luckenwalde Jüterbog würde man also eine Ersatzwahl vorzunehme» haben. Herr Ahrendt selbst hatte mehr Glück. Er darf sein Mandat behalten. Dann ging mau zu Pe- titirnen über. Morgen ist leine Sitzung, um den Fraktionen Zeit zu lassen, zur Militärvorlage Stellung zu nehmen. Auch am Sonnabend stehe kleine Sachen an. Aus der Zeit der Besreiungskiege. lRachdru<k.o«botev) 5. April 1813. Wittgenstein hatte den Angriff bei Möckern auf die Franzosen auf den 6. April festgesetzt, aber da er fürchtete, daß sich diese zurückziehen könnten und ihm ein Angriff zur Hebung des Geistes seiner Truppen wünschenswert er schien, begann der Kampf bereits am Vormittag dieses Tages. Es war ein Unternehmen, dessen ganze Kühn heit und schon mehr Verwegenheit erst später klar wurde. Denn Wittgenstein standezi nur 23000 Mann mit 130 Geschützen zur V'rfügung, während er ge gen sich 40 000 Mann Franzosen hatte. Tatsächlich hätte es Eugen leicht gelangen können, seine Geg ner zu schlagen und aufzureiben, wenn er über seine vereinigten Kräfte richtiger und tatträftiger verfügt hätte. Das Gefecht bei Möckern, wie es in der Kriegsgeschichte genannt wird, setzte sich aus Teil- kämpseu ohne einheitliche Leitung zusammen. Im Gefecht waren Borks Bortruppeu bei Dannigkow, das Berg sche und Borstellj che Korps bei Behlitz und Bülow nebst General von Oppen mit fei nen Rettern bei Möckern. Die einzelnen Phasen der Gefechte schildern wir morgen in einem Artikel, hier sei nur gesagt, daß die Dunkelheit der energischen Verfolgung des Feindes ein Ziel setzte und sich die Verbündeten mit der Festsetzung in den eingenomme nen Stellungen begnügem mußtcn. Auf allen drei G e f e ch t s f e l d e rn waren die Verbündeten Sieger geblieben; sic hatten 500 Mann ver loren, die Franzosen 2000 Mann und ein Geschütz. Der Tag von Möckern ward zu einem Ereignis, das weit über seine militärische Bedeutung hinaus die frohe ste Hoffnung für die Zukunft weckte und oer russisch- preußischen Waffenbrüderschaft den ersten festen Halt ve> lieh Wittgensteins Kühnheit ist und bleibt rühmens wert: andererseits aber ist der Erfolg der Vebündcten zum Teil der Unfähigkeit und Willensschwäche der fran zösischen Führung zu verdanken. Eugen zog sich schleu nigst nach Magdeburg zurück, die Offensivbewegung auf Berlin wurde von ihm ausgegeben. Es bleibt das Odium auf dem Vizetöuig haften, daß er bei Möckern seine, günstige Lage nicht anszunutzen verstynd und ohne Not eine Niederlage erlitt, wo er durch einen glänzen den Erfolg ziemlich mühelos den gesunkenen Mut seiner Truppen beleben konnte. Höhen und Ticscn. Roman von M. Eitner. <25. Fortsetzung.) Als er einige Tage in Paris war. empfing er Hildegard» Brief, der ihn sehr beunruhigte. Hat» sie nicht direkt de« Wunsch ausgesprochen, er solle jetzt nicht nach Hanse komme«, so hätte er Paris sofort wieder den Rücken gekehrt. JeH wollte er warten. Hildegard würde ihm schreiben, sobald seine An wesenheit irgendwie eine Notwendigkeit oder ein Trost für ste sein würde. Eines Abend» saß er im Cas« Riche, an der Nordseit« der Boulevards des Italien». Es war ein herrlicher Abenb. Wie ein Meer von Licht ergoß es sich längs der Boulevard» hin. Die breiten, mit Asphalt belegten Trottoirs vor dr« zahllosen Cafss waren mit kleinen Tischen und Stühlen voll ständig besetzt Zeitungen lesend, Kaffee trinkend, saßen di» Herren dort, einige in Begleitung von Damen, während aus de« breiten Hauptstraßen das Nachtleben von Pari» sich zu ent wickeln begann. In den inneren Räumen der EafSS wurde gespielt. In kleinen, eleganten Zimmern wurden lukullisch« Soupers eingenommen, bei denen die raffinierteste Genußsucht ihre Heimstätte aufgeschlagen hatte. Der Baronsschien in eine Zeitung völlig vertieft, »dlais vou» voilL!" ertönte es plötzlich neben ihm. Als er den Blick erhob, stand Monsieur d'Hausionville vor ihm. In dem feine», geistvolle» Gesicht des Franzosen malten sich Freud«, Erstaunen und luüd etwas Unwillen aus. »In Paris, Baron, und nicht in meinem Haus«! Da» kann ich nie verzeihen.' Der Baron, d«r französisch«» Sprach« in «in«r Weis« mächtig daß d'Haussoiwille ost gejagt habe, er sei wert, ein Franzos« zu sein, bat »in Entschuldigung. „Ich wäre fürs erste kem m-genehmer Gast für Sie gewesen," sagte er. »Eine innere Ber-
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