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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 25.08.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191208259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19120825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19120825
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1912
- Monat1912-08
- Tag1912-08-25
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Verstand verlieren kann, na, . . . dann war's damit nicht weit her/' .Daheim angelangt, durchstöberte Paul hastig seine Schubfächer, dabei murmelte er fieberhaft: „Eva Mange! O lieber Gott! Im Seebad von Trouville, vor zehn Jahren, . . . sie zählte damals vierzehn, ja, sie ist's schon! O, wie tvar sie reizend in ihrem Strandkostüm, kurzem Röckchen, die Haare lose im Nacken . . . Eine wilde Range noch in der Seele und leiblich schon ein entzückendes Weiblein . . . Und wie lustig und toll, wenn sie badete, in der See herum geisterte ... Ja, sie hat gehalten, was sie zu werden ver sprach . . . Wo ist doch mein Tagebuch aus jenem Jahre, wo doch?" Und begierig durchspähte er seine Schriften und Notiz- Hefte. „Meiner Treu!" murmelte er. „Es ist doch eine gute Gepflogenheit, die ich seit 15 Jahren befolge, nach Maßgabe des Interesses meine Reiseeindrücke zu Papier z-u bringen. In jenem Heft ... wo zum Teufel hab ich's verborgen? Das einzige, das fehlt! ... Ei, ich muß darin sicherlich die kleinsten Details über Eva Mange wiederfinden . . . und das erstemal, sobald ich Mme. Clairmont wieder begegne, will ich ihr alles brühwarm Vorbringen. Eine ganze Aus lese alter Erinnerungen. Holla! Sie wird nicht wenig erstaunte Augen machen! . . . Wieso erinnern Sie sich? — Ich liebte Sie schon damals! — Und so fort, so fort . . . Ist nur einmal der Anfang gemacht ... ist mein Sieg ge wiß! Ah! „Trouville!" Das ist's, was ich suchte! Hipp! hipp! HurraHI" Und er durchflog die schon vergilbten Seiten. 13. August. — Ein reizendes Mägdlein, Eva Mange, kam heute hier an . . . Eine kleine, schicke Französin . . . süß, daß man von ihr träumen möchte. Noch halb ein Kind und doch schon ein koketter Backfisch. Sie tollt herum, sie tanzt; aber ihre Augen sind die eines Tcufelchens, darin gibt cs so Wunderbares zu lesen, frühreifes Verstehen und der gleichen mehr. 16. August. — Wieder über Eva Mange. Beim Krabbenfang waren ihrer sechs vom gleichen Alter. Die fünf anderen hatten die Beine bloß, ^va hingegen hatte zu ihrem kurzen Badekostüm schwarze Strümpfe angezogen. . . . Welch reizende, entzückende Beinchen sie hat! . . . Fürwahr, diese Kleine entfacht in mir ein Feuer! Vierzehn Jahre, das verspricht! 25. August. — O, wie toll ... ich habe von ihr ge träumt I 3. September. — Sie hat eine Meistermaulschelle einem etwas älteren Rangen gegeben, der sie von hinten im Nacken küßte ... O, sie war herrlich in ihrem Zorn . . . Welche Augen! Welche Zähnchen! Wenn ich noch 17 Jahre zählte, würde ich sie sicherlich zur Frau begehren ... Aber ach, ich bin schon weit älter . . . Paul schloß wieder das Notizheft. „Das genügt," meinte er. „Mit den schwarzen Strümpfen beim Krabbenfang und der Maulschelle habe ich schon genug, um ihre Erinnerung wachzurufen, um ihr zu beweisen, daß ich — ein reifer Mann — schon damals von ihrer kindlichen Schönheit begeistert war. Und dann . . . und dann? . . . Wer weiß?" Acht Tage später befand sich Paul, der ihren Spuren gefolgt war, bei einer intimen Soiree nur drei Schritte von Mme. Clairmont. Er ließ sich ihr vorstellen, grüßte sehr devot. Sie betrachtete ihn und nach einem kurzen Still schweigen meinte sie mit einem leichten Lächeln: „Monsieur, . . . ach, Pardon ... ich denk«, wrr sind uns schon einmal Erklärung. „Du, was ist denn das: eine Sinekure?" — „Das ist ein Amt, wo einer nichts zu tun hat, als nichts zu tun!" -X Vorbereitung. „Was treiben Sie denn? Sie sind ganz abgemagert! . . . Sie verhungern ja bei Ihrem großen Vermögen! . . . Sind Sie denn verrückt?" „O nein, aber e' Duell hab' ich demnächst — da triffl er mer nicht so leicht!" Voskaft. A.: „Durch die Verse Ihres Freundes webt ein Hauch van Bitterkeit und Weltschmerz. Ge wiß war ihm damals, als er sie gedichtet, etwas sehr Trübes zu gestoßen ?" Kritiker: „Allerdings — er hatte zu enge Stiefel an!" Im Arealer. Er (zu seiner Frau): „Schau mal, Guste, zwischen dem 1. und 3. Akt liegt doch ein Zeitraum von vier Jahren, und die Dame, die die Gräfin darstellt, trägt trotzdem dasselbe Kleid! ... Da kannst Du Hir ein Beispiel dran nehmen!" Je nackäenr. — „Nu, wie steht Dein Prozeß gegen Veilchenduft, wer werd'» gewinne»?" — „Es werd eben daraus ankommen, Iven der Richter schwören läßt!" 5ein 5lanäpunkt. Verteidiger: „Zu einem Geständnis wollen Sie sich nicht hcrbeilassen?" Angeklagter: „Fällt mir wirklich nicht ein. Der Herr Staatsanwalt soll mich nur überführen — ?>as ist ja doch sein Geschäft!" proteN. Kaufmann (entrüstet): „Wie konnten Sie für zweihundert Mark Wein bestellen, wo Sie doch niemals in die Lage kommen werden diese Summe zu bezahlen?" Kunde: „Bitte sehr; ich habe mich schon im allerzuverlässigsten Auskunftsbureau der Stadt über mich erkundigt .... ich soll sogar für vierhundert Mark gut sein!" stugleick. „Nehmen Sie's nicht übel, lieber Herr, aber eine solche Esserei ist mir doch noch nickt vorgekommen! Sie fangen mit dem Dessert an und hären mit der Suppe auf!" „Ja wissen S', ich bin Zirkus künstler und gleich nach dem Essen beginnt die Vorstellung, da muß ich die ganze Zeit auf dem Kopf stehen!"
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