Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188105136
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18810513
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-05
- Tag1881-05-13
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L. 0.3 L.M: egenyvhe in mm v. Regen. v. Schnee. „die Lore hat nämlich gesagt, sie welle etwas, die Gundel komme nicht!" „Ein Maß Wein", ergänzte der andere. „Die Gun del sei zu hochmütig, hat sie gesagt. Wir haben die Wette angenommen, weil wir der Lore nicht grün sind und es nicht glauben können, daß du den Verdienst auf di- Gasse wirfst. Jetzt, was thust du?" Di- Frage klang kategorisch. Das alles war sehr überraschend, aber nn Kopfe der Kartengundel spann sich rasch die Entscheidung ab, ohne daß es der Blicke ihrer Begleiterin bedurfte. Es trieb sie so manches zu einem Ja und sie sagte es energisch. Die Haberbäuerin ging und die Kartengun del betrat zum ersten Male die Kegelschenke und wun derte sich nicht einmal über ihre Entschlossenheit. Droben stieg ein dichter Staubnebel von dem Tanz platz auf, der zugleich das Wirtszimmer war, und da rasten wie toll die Tanzenden dahin und wie der Pfiff der Lokomotive klang die Schwegelpseife des „lahmen Andres", der um wenige Groschen dm ganzen jungen Nachwuchs von Kühlewald einem frühen Grabe entge gengeführt hätte. Die Gundel sah nur einen wirren Knäuel aus den Tabakswolken wie aus vielen Schloten emporsteigen. Bald aber unterschied sie auch die weiße Schürze der Keaellore, den schwarzen Schnurrbart UriS und die glimmenden Augen d«S, Forstgehilfen. j Dieser saß dem jungen Haberhoser gegenüber und Die Kartengundel. Eine Dorfgeschichte von August Bnt scher. (Fortsetzung.) Auf dem Kirchhof war es still geworden, denn die Laberhoferin schwieg, weil sie ihren Gedanken nachhing, und die Kartengundel that es aus demselben Grunde. Nur auf dem Boden wisperte das fahle Gras mit dem fahlen Laub der Nußbäume, das verwelkt niederfiel. Es war, als ob ein bedeutsames tlomsuto über die Gräber zöge. Endlich sagte die Alte ohne U-bergang: „Wie ge- fällt dir mein Bub?" Die Angeredete fuhr auf und sagte dann wie ver loren in ihre stillen Phantasien: „Wem werd er mcht gefallen? Mir gefällt er gut!" . „Mir gefällt er nicht", war die herbe Antwort. „Immer weniger!" Dann setzte die Besorgte bei: „Wenn ich nur wüßte, was alles da oben geschieht! Die Gundel sagte nichts, aber sie dachte das Gleiche. Fast im nämlichen Moment kamen zwei mnge Männer eilig aus dem Wirtshause und traten ohne Umstände auf die beiden zu. Eilfertig und doch mit einer gewis sen Verlegenheit sagte der eine: „Es ist übervoll da droben und der Kegelwtrt läßt die Gundel bitten, beim Einschenken zu helfen." , „Es ist aber noch etwas dabei", fiel der andere ein, bewachte die weiße Schürze, die zwischen beiden Bewer bern hin und her irrlichtete. Offenbar aber erwies die Lore dem Jäger mehr Aufmerksamkeit. Sie tippte ihm von Zeit zu Zeit auf die Schulter, lehnte sich über seinen Stuhl, oder nippte aus seinem Glase. Es war das alte, oft bewährte Manöver. Sie schürte in Uri die Flamme der Eifer sucht, um sich die Hände daran zu wärmen — oder zu verbrennen; es war ein gefährliches Spiel. „Ei, der Tausend, die Kartengundel!" rief plötzlich die Kegellore und gab dieser nun in hochmütigster Weise eine Flut von Befehlen. Dabei bemerkte sie doch wohl die bewundernden Blicke, welche der Haber- Hofer und der Forstgehilfe auf die Tochter der Besen- dore warfen und die ihr eigenes Herz wie Giftpfeile trafen. Aber sie wußte sich jetzt noch zu beherrschen. Gegen Abend kam die Gundel mit zwei schäumenden Krügen an den Tisch der beiden, da die Lore eben ab- gehalten war. Als Uri schon den Krug ansetzen wollte, sagte er plötzlich, wie sich selbst überwindend: „Ich bring dir's, Gundel", und reichte ihr den Krua. Sie nahm ihn freudig und erwiderte: „Wohl be komm s, Herr Uri! Dann nippte sie von dem Bier und »rötete bis an die ährengelben Zöpfe Schnell acceptierte der Grüne die mk KL rkte. Am wir, 791 irr. Für rnd 30 M. >0 Silogr. schlesische 50 KUogr. N. für da» ogr.Tara, Wallachen die über ms 63 und >0 Kiloar. chöpse aus ch die gr< derselben 0 KUogr. lte« schlu- SpreiS los. r. tmermann ü 1881. nbrizen nvildsnä 8sd»n- t-Lotterte. 1881. Srlchelnt NiMch. «tt «»«nähme der Sonn- und stestta«!. «»end« für dm sol- genden Lag. Pre>« viertelMrlich I M. «0 Pfg., monaMch so Pfg.. Skyki-Nrn. «Pfg. veslellnngen ! nehmen al« Past- anstaltm, Postboten und du «ulgabe- stellm de« Lage- dlalle« an. in. «atsver- ^n und de^? ^ ' ^"sen, Schurzm, .^?°"Ä„was hiermit zur öffentliche« zen und dergleichen mehr meistbietend versteigert werden, was / Kenntniß gebracht wird. Frankenberg, den 12. Mai 1881. , «mtsaerichts daselbst. Der Gerichtsvollzieher des KdnA. «mtsg-r.-yr , i oitrützttkr. — 9. >61011752 101 44601 59» 69011 298 83665 848 10415 205 29080 093 48I9S 960 70893 805 83242 42» 89867 >32016017 627 31374 439 53550 096 70384 530 78558 451 87855 2044 3131 »380 9727 ;05 14910 782 2ISL7 >04 28704 135 33596 072 38476 t98 43627 >42 48986 t65 52228 >94 57380 >47 62963 t69 70057 !04 77178 >28 81550 >77 86177 >24 9314» örtliches «vd Sächsisches. Frankenberg, 1.2. Mai 1881. -s- Die noch immer anhaltende kalte Witterung, die heute früh wieder Schneeflocken brachte, hält " die dem Aufbrechen nahen Blüten der Ohstbäume zurück und sichert so, da es zum Glück siEnM zum Frost ge kommen ist, hoffentlich dieselben! Ms. einzelnen Punkten Zur Verstaatlichung der Lebens- Versicherung. Bekanntlich sind im Reichsamt des Innern Vorar- belten angeordnet zu den Motiven eines Gesetzes über die Verstaatlichung des Versicherungswesens. Der Reichs kanzler dürfte allerdings damit ganz einverstanden sein, ebenso wie das Eisenbahnwesen und'die Tabaksindustrie, so nun auch das Versicherungswesen in die Hände des Staates hmüberzuleiten, kurz gesagt, zu monopolisieren. Bei der hervorragenden Bedeutung, welche das letztere in einer langen Reihe arbeitsvoller Jahre sich errungen hat, w'.rd es zweckmäßig sein, an der Hand zuverlässigen statistischen Materials sich die Tragweite eines solchen Schrittes klar zu machen. Und zwar zunächst für die Branche der Lebensversicherung. Deutschland zählt nicht weniger als 36 Lebensver- sicherungsanstaltcn mit über Zwei Tausend Millionen Mark Versicherungssumme und fast 600 Tausend Versicher ten. Das sind gewaltige Zahlen und sie geben einen deutlicheren Begriff von der wirtschaftlichen Bedeutung dieses Geschäftszweiges als bogenlange Auseinandersetzun gen. Natürlich sind unter diesen 2 Milliarden Mark nicht etwa allein bare Bestände oder sofort flüssig zu machende Wechsel u. dergl. zu verstehen, sie drücken viel mehr zunächst nur das wirtschaftliche Interesse der Ver sicherten ziffermäßig aus, welches dieselben an dem un gestörten Weiterbestehen der Anstalten haben müssen. Alle diese Summen sollen und müssen im Laufe der Zeit zur Auszahlung kommen und dem Volke wieder zufließen. Aber auch das bar oder in sichersten Anlagen vor handene Kapital repräsentiert noch Summen, die in ei ner Hand konzentriert, einen enormen wirtschaftlichen Einfluß ausüben und in der Hand des omnipotenten Staa tes noch viel einschneidender in die Verhältnisse eingrei fen müssen, als dies in privater Hand möglich wäre. An Prämienreserven, also an verfügbarem Kapitale, waren bei den deutschen Anstalten am Ende 1879 rund 328 Millionen Mark vorhanden. Die Ge samt-Aktiva betrugen zur selben Zeit ca. 500 Millionen Mark, von denen auf Hypotheken etwa 75 Prozent mit ca. 375 Millionen ausgeliehen waren. Der Staat würde somit eine Kapitalmacht zur Verfügung erhalten, wie sie kaum bei der Monopolisierung irgend eines andern Ge schäftsbetriebes so konzentriert vorhanden sein dürfte Es entzieht sich leider der genaueren Berechnung, wie viele Existenzen als Beamte, Agenten rc. hierauf basiert sind, doch darf man sie sicher auf viele Tausende be ziffern. Und dies alles, Kapitalien, Arbeitskräfte, Sicherheit der Existenz und damit das Wohl und Wehe Tausender würde mit einem Schlage bei Durchführung des geplan ten Schrittes in die Machtsphäre eines Einzigen gestellt werden! Man braucht an dem Gerechtigkeitsgefühle und dem humanen Sinne des planenden Staatsmannes wahr lich nicht zu zweifeln, wenn man trotzdem zu der Ansicht kommt, daß ein derartiges, durch tausend Fäden mit dem Innern des Familienlebens verknüpftes Er werbsgebiet sich wenig oder gar nicht dazu eignet, von Beamten mit staatlicher Machtvollkommenheit bekleben zu werden. Wenn irgendwo, so ist hier der freien Lhätigkeit Raum zu geben und diese hat sich glänzend auf diesem Gebiete bewährt. Die hier angelegten enor men Kapitalien verzinsen sich durchschnittlich auf fast 11 Prozent und was die Hauptsache ist, nicht durch Speku lationen oder gewagte Unternehmungen, sondern durch den Fleiß, die Betriebsamkeit und die Sachkenntnis der Beteiligten. Ob diese glänzenden Erfolge auch nach der Verstaatlichung sich erhalten und vermehren würden, dürfte mit Fug und Recht in Zweifel zu stellen sein. Verstaatlichung solcher Erwerbsgebiete ist stets Verknö cherung derselben: die belebende, ankeibende Konkurrenz fehlt und diese kann auf keinem Wirtschaftsgebiete ent behrt werden, wenn nicht Stillstand und schließlich Rück gang eintreten soll. O» 4 Jxferaim-ilmnUm« HM* fik dt« imew»! ^277» » "Auctionsbekanutmachung. Im Wevermeisterhause allhier soll nächsten Montag, - ", den 1«. dieses Monats, Bormittags « nnd Nachmittags 2 Uhr ab eme größere Partie Weißwaaren, als: Oberhemden, Vorhemdchen, Tisch-, Sopha- und dw Gesellschaften, hak-n MV das sichtigen gehM werden konnten. Bei un- oluter Schett aiMYM Fall jedoch nicht zu den UstMlichkeite^ U wenn W- in die Hände hes Stgates und CaMe tungsaufwand für 1879 tue Summevon fast h iMillwnen Mark absorbiert Horden, und doch A Wern und sonstigen.Einnahmen der Erstellten ten, dann kann uian ermessen, welche MvrmeMaM dem Staate zuwachsen würde, wenn« allem und stach Wohlbefinden und Gutdünken über tue Verwenduugdle- ser gewaltigen Summen zu verfügen hätte. Geld ,st nun einmal heutzutage eine Macht geworden, der so leicht nichts zu widerstehen vermag, «in allerwenigsten aber wohl derjenige, welcher mitsemerganMEM an den Arbeitgeber, hier also den Staat, gebunden .st. Doch dies nur nebenher, obwohl es nicht außer "acht zu lassen war. Die Hauptsache bleibt immer die wirtschaft liche Seite der Frage und diese ist, wie oben zu zeigen versucht worden yt, von unberechenbarer Bedeutung und Wichtigkeit. Amtsblatt der Lönigl. Amtshauptmannschaft Flöha, des Königs. Amtsgerichts nnd des Äadtrats^u Frankenberg. iBschtz. er kleinen barn und lenschmuck llwig. lok oaeä ins Aute s, Zsd. äwenckon mit tisl-
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