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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 14.12.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188112140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18811214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18811214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-12
- Tag1881-12-14
- Monat1881-12
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monatl Einzel. v-f nehmen anstelle und di stillen bla und die Erzherzöge; der gesamte Hofstaat, sämtliche Mi nister, die Mitglieder des Herren- und Abgeordneten hauses , alle Spitzen der Behörden, der Bürgermeister, der Gemeinderat, die Generalität und sonstige Notabili- täten nahmen an der Trauerfeier teil. Derselben folgte die vom Gemeinderat veranstaltete erste feierliche Beisetzung. Vom Dome aus fuhren lange Reihen der Teilnehmer nach dem Zentralfriedhofe, vor dessen Hauptthore seit früh eine starke Abteilung Kavallerie zur Aufrechterhal tung der Ordnung postiert war. Vor dem mit vielen hundert Lichtern gezierten Katafalke befanden sich schwarz behangene Betstühle; ringsherum waren köstliche Pflan zen und gespendete Kränze, deren Schleifen die Namen der unglücklichen Opfer trugen. Zur Seite des Kata falks standen je 50 uniformierte Fackelträger, hinter demselben eine Militärkapelle. Auf beiden Seiten des Katafalks standen weiter auf schwarz drapierten Posta menten je 70 Metallsärge mit Namen oder, für die yichterkannten Leichen, mit Nummern versehen, auf jedem lagen mehrere Kränze. Herzergreifende Szenen fanden statt, als die zahlreich erschienenen jammernden Leidtra genden, Leute aller Berufsklassen, aller Stände, Männer, Frauen und Kinder, die langen Sargreihen abgingen. Nachdem die Militärkapelle den Beethovenschen Trauer marsch gespielt, segnete zunächst ein katholischer Geistlicher die irdischen Ueberreste der Unglücklichen ein, während der Opernchor „Es ist bestimmt in Gottes Rat" sang und die katholischen Geistlichen die Reihe der Särge ab schritten und jeden Sarg besprengten und einsegneten. Darauf traten die griechischen Geistlichen zur Einsegnung vor und nach ihnen hielt der Pfarrer der evangelischen Gemeinde eine ergreifende Leichenrede, bei welcher kein Auge thränenleer blieb. Ihm folgte die Einsegnung sei tens des Pastors der helvetischen Gemeinde und den Schluß bildete eine ebenfalls herzergreifende Leichenrede des jüdischen Predigers, der mit dem Wunsche schloß, daß das unsäglich traurige Ereignis allen eine ernste Mahnung sein möge, streng und gewissenhaft in jeder Richtung ihre Pflicht zu thun, und daß aus dem thrä- nenfeuchten Staube der Baum religiösen Friedens und konfessioneller Eintracht auch fürs Leben entsprießen niöge. Zuletzt drückte Bürgermeister Newald namens der Stadt Wien die Trauer aus, mit den Worten schließend: „An diesem Grabe trauert die Bevölkerung Wiens, trauert Oesterreich, trauert die ganze Welt. So mächtig und allgewaltig der Schmerz ist, so vergänglich wird die Trauer sein. Nimmer werden die vergessen werden, welche dort ruhen; sorgsam soll ihr Grab gepflegt und an jedem wiederkehrenden Todestage geschmückt werden. Das Denkmal soll sich über ihnen erheben zum Trost der Hinterbliebenen, zur mahnenden Erinnerung für ewige Zeiten I" Hierauf setzte sich der Trauerzug zum Grabe in Bewegung. — Alle Leichen und menschlichen Ueberreste, welche jetzt noch im Schutte des Ringtheaters gefunden werden, werden sofort in bereit gehaltene Me tallsärge gelegt und desinfiziert. Nachträglich hat man in der Ruine eine eigens gebaute Rettungstreppe entdeckt (?), deren Zugang versperrt war. * In Elm ist wieder Ruhe und Stille eiugekehrt, das Militär wurde entlassen, das Geschütz nach Zürich zurückbefördert und die Leiter des Bombardements sind ebenfalls heimgereist, nachdem sie den Landesbehörden ihre Berichte und Gutachten über die weiterhin zu er greifenden Maßregeln eingereicht. Dieselben gehen im wesentlichen dahin, daß eine längere Beschießung des Risikopffußes mit schwereren Geschossen die beabsichtigte Lockerung und Schwächung der Felsmassen und damit den Abbruch derselben nach der dem Dorfe ungefähr lichen Nordostseite zu herbeiführen könne und werde, zu mal wenn gleichzeitig mit Dynamitsprengung von oben nachgeholfen werden könnte. Es ist nun Sache der Be hörden, sich darüber schlüssig zu machen, ob sie im an gedeuteten Sinne weiter vorgehen wollen oder nicht. Immerhin ist die Sache noch nicht als abgeschlossen zu betrachten und das schon Geschehene hat zum mindesten durch die eingetretene Schwächung des Risikopfsüßes die Wahrscheinlichkeit, daß die noch bevorstehenden Felsstürze ihre Richtung nach der dem Dorfe abgewandten Seite hin nehmen werden, vermehrt. * Die entsetzliche Wiener Ringtheaterkatastrophe hat bereits ernste Vorsichtsmaßregeln an anderen Theatern zur Folge gehabt. Der Stadtrat von Preßburg be schloß, das dortige Theater bis zur Anbringung neuer erweiterter Ausgänge vollständig zu schließen. In Wien verfügte der Generalintendant der kaiserlichen Theater, Baron Hofmann, daß in den Hoftheatern zeitweilig Uebungen in den Feuerdienstvorschriften durchgeführt werden sollen. * Eine interessante Persönlichkeit ist in London ge storben, die Gattin des bekannten sozialdemokratischen Agitators Marx. Dieselbe war die Schwester des preu ßischen Ministers v. Manteuffel und in erster Ehe mit dem ebenso reaktionären preußischen Minister v. West phalen verheiratet. Von diesem wurde sie 1843 geschie den und heiratete den vr. Marx, ohne jedoch zum Ju dentum überzutreten. * Die Pensionsanstalt unweit Pittsburg (Washington) ist in der Nacht zum 10. Dezbr. niedergebrannt. Von den 43 in der Anstalt befindlichen Arbeitern find unge fähr 20 verunglückt; 10 Leichen sind bis jetzt aufgefunden. * Behufs Erweiterung einer Straße wurde jüngst in Boston ein Riesenhotel im Gewicht von 2000 Tonnen (ohne Ameublement) um 13 Fuß 10 Zoll zurückgerückt. Die Arbeit dauerte 13 Stunden 40 Minuten und kam auf 30 OM Dollars zu stehen; es waren aber zu den Vorbereitungen 80 Tage erforderlich. Die größte er reichte Schnelligkeit betrug 2 Zoll in 4 Minuten. Selbst verständlich wurde der Betrieb des Hotels dadurch nicht gestört und die Reisenden wie die Inhaber der Läden im Erdgeschoß blieben darin wohnen. * Die Distrikte Cudham, Luxteid und Helwood Park in Kent in England bieten gegenwärtig ein ungewöhnlich frühlingsartiges Aussehen dar. Die Schlüsselblumen stehen in voller Blüte, Veilchen verbreiten ihren Wohl geruch an den Ufern und die Singvögel haben noch nicht ihre Wanderschaft nach einem wärmeren Klima angetre ten. Auf Hayes Common blüht das Heidekraut, auf Keston Conimon ist der Ginster mit gelben Knospen be deckt und die ganze Umgegend hat ein Aussehen, als ob der April und nicht Weihnachten vor der Thüre stände. * Der Urheber der rätselhaften Messerangriffe aus Mädchen und Frauen, welche im April und Mai in Bremen große Aufregung hervorriefcn, stand dieser Tag! in der Person des aus Straßburg nach Bremen über- gesiedclten Friseur Mary vor Gericht. Er wurde wegen Körperverletzung in 13 Fällen und wegen Sachbeschädigung und Betrugsversuchs zu 7 Jahren Gefängnis und einen Jahre Ehrverlust verurteilt. Es ist mit Sicherheit an- zunehmcn, daß er auch die Messer-Attentate in Straß burg ausgeführt hat, da dieselben mit seinem'Fortgang! aus Straßburg aufhörten. * In Langewiesen (bei Ilmenau) sind in 14 Lage» 40 Kinder am Scharlach und Diphtheritis gestorben, der Ort hat 2000 Einwohner. Verantwortlicher Redacteur: Ot ' Roßberg; für die Inserate verantwortlich: Ernst Roßberg; beide in Frankenberg. — Druck und Verlag von C G Roßberg in Frankenberg. Kamm an Le bungsi 4000 tau u in Zit ^sident für dd auf de zurück» hebuno Zittau erfordt ben di woraus regierr Bcschli ner P> aus Au der re dielten den Ge einkom schlag i Ab- gebrach ersucht für du die Reg in Wi auf die tag) ge P lZ stern in berei in Färber, sich naä ginn der Aufsteig Kessel , nach läi nichts < und so er von nossen n den kon Leibe ge Mit, glückliche französis verlangt blos frei sondern reichs, d
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