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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 11.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188011117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18801111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18801111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
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welche ihre längst geplante Auswanderung noch in diesem Jahre zur Ausführung bringen wer den. Es hat sich ein Comitee in Rumänien ge bildet, welches unter Beihilfe reicher Glaubens genossen in Deutschland und Frankreich die Ue- berfahrtskosten, sowie den Ankauf von Wohnun gen und Ländereien in Amerika bestreitet. Oesterreich - Ungarn. — Die ungarischen Demonstrationen gegen Deutsche und Deutfchthum hören nicht auf. Die am 7. d. in Pest erfolgte Eröffnung eines französischen Conversationsclubs wurde vom Gra fen Apponyi benützt, um gegen deutsche Cultur und deren Nachtheile (!) zu sprechen, und Mini ster Trefort bekundete durch seine Anwesenheit, daß er dem Club besondere Wichtigkeit beilege. Belgien. — Die Thronrede, mit welcher am 9. d. M. der König die Stände eröffnete, gedachte der stattgehabien Jubelfeier und dankte dem Lande für die patriotischen Kundgebungen. Belgien empfange fortgesetzt von allen Mächten Beweise der Freundschaft und Sympathie. Ursachen, welche den Kammern bekannt wären, hätten den Bruch mit dem Vatikan herbeigesührt. Die Lage des Staatsschatzes habe sich gebessert, es sei die Hoffnung berechtigt, dah das Budget für 1880 sich ausgleichs. Die vermehrten Einnahmen wür den gestatten, dem öffentlichen Unterrichte leb hafte Förderung angedeihen zu lassen. Italien. — Trotz seines leidenden Zustandes hat Ga ribaldi Mailand nicht ohne politische Demon stration und seine alte Forderung „Trentin und Triest" verlaffen. In feinem Namen hat sein Schwiegersohn General Canzio den Mailändern bei der Abreise zugerusen: „Ich sage Euch nicht Lebewohl, aber auf Wiedersehen auf unsern Al pen, die Oesterreich und unsere unmoralische Re gierung uns rauben. Auf Wiedersehen in Tren tino und Triest!" — Da dürfte es mit dem Wiedersehen noch lange Zeit haben! Türkei. — Sehr characteristijch für die Sicherheils- verhällnisse in der Provinz Macedonien ist das Factum, daß der Chef der Stadtverwaltung von Salonichi, Arif Bey, auf dem Wege von seinem Landgute nach der Stadt von Räubern über fallen und ins Gebirge geführt wurde. Von den ihn begleitenden 6 Zaplhiehs (Gendarmen) retteten sich 2 durch die Flucht, 4 wurden ge fangen, aber bald darauf wieder in Freiheit gesetzt. V e r m t s ch t e S. * In Wien fand am 9. d. früh ein ziemlich heftiges Erdbeben statt, das auch in vielen Orlen munter gebrauchen»; links Gonlieb der Brave, in der Hand daS zerbrochene Gefäß von Hansens Waffe. Von einem Stein getroffen, bricht Zerber in die Knie«; die Angreifer drängen, trotz der blutigen Köpf«, die sie sich holen, vor. — Der Arm deS tollen HanS aber ist unermüdlich und schwer her- nieder kracht der Bierhahn auf die dicken Hüte der Empörer. „Horch, ein Cavallerieflgnal!" ruft Bornheim. „Hurrah, unsere Husaren", ruft Hans und hebt, frisch gestärkt durch diese Hoffnung, von Neuem die wuchtige Waffe; da blitzt ein Schuß auf, HanS fährt zuckend mit der Hand nach der Brust, — „v Gott", schreit er auf, und sinkt taumelnd dem treuen Gottlieb in di« Arme. Auch dl« Mordgesellen haben daS Signal ge hört; doch ehe sie noch «inen Entschluß fassen kön nen, ob fliehen, ob Widerstand leisten, sprengen die Husaren in den Hof, ihnen voran ein junger Offi zier mit hochgeschwungenem Säbel. Ehe di« Mtnge einen Fluchtversuch machen kann, ist sie umringt; einige vierzig Karabiner richten sich gegen sie und mit Heller Stimme bestehlt der Offizier, die Waffen fortzulegen und sich zu er geben. Wenigen gelingt eS, mit Mühe durchzu- brechen; daS GroS der Empörer wird gebunden und abgeführt, um im Jnquisiiorlat der Stadt sich zu ernüchtern. (Fortsetzung folgt.) Ungarns, KrainS und in Triest verspürt wurde. In Agram erfolgten drei heftige Erdstöße, wo durch fast jedes Haus.beschädigt wurde; einzelne Häuser sind eingestürzt. 30 Personen wurden schwer oder leicht verletzt. * Neber Mostar (Herzegowina) wüthete am 20. Oclbr. ein furchtbarer Orkan, durch den meh rere türkische Häuser zerstört wurden. Ein Mann und zwei Kinder sanden in den Fluthen den Tod. Der Schaden wird auf 200000 fl. geschätzt. * Durch die Explosion der Rectificirblase in einer Spiritusfabrik zu Pilsen wurde am 5. d. ein großes Unglück herbeigeführt. Der gewal tige Druck bei der Explosion zertrümmerte alle Fensterscheiben, die meisten Fenster wurden mit fortgesührt und der Dachstuhl theilweise geho ben. Der ausströmende Spiritus bildete sofort ein ungeheures Flammenmeer, in welchem drei Menschen ihren Tod fanden. Durch die Geistes gegenwart und den Muth des Locomotiv-Auf sehers Röder wurde noch größeres Unglück ver hütet, welches in der Ergreifung des großen Re servoirs drohte, in welchem sich 1700 Eimer be reits rectificirter Spiritus befanden. Röder eilte in das Kesselhaus, beseitigte das Feuer unter dem Dampfkessel, öffnete alle Bentne und ließ den Dampf ausströmen, wodurch eine Kessel explosion verhütet wurde. * Der Ausbruch des Vesuvs nimmt zu, zwei große Lavaströme ergießen sich bis zum Fuße des Kegels. * Em Fabrikdirector in Westfalen hat ein Schutzmittel gegen den übermäßigen Besuch von Geschäftsreisenden erfunden. Jeder Fremde, wel cher zum Director will, muß sich zuerst beim Portier melden; von diesem wird er dann in ein kleines Zimmer geführt und höflichst gebeten, Platz zu nehmen. Alsdann drückt der Portier aus einen Knopf, und mittels Fahrstuhles — denn ein solcher ist eigentlich das kleine Zimmer — fährt der Fremde mitten in das Comptoir des Directors. Da nun der Fahrstuhl rings herum mit einem Gitter versehen ist, kann der Besucher in das Comptoir nicht eintreten, muß vielmehr von seinem Platze aus mit dem Direc- lor unterhandeln. Stellt sich nun heraus, daß der Fremde ein Geschäftsreisender ist, so zuckt der Director einfach die Schultern, bedauert, keinen Bedarf zu haben, drückt an den verhäng nißvollen Knopf, und noch ehe der Reisende „Empfehle mich!" gestammelt, sitzt er schon wie der in der Portierstube. krobatum 68t! * In Hanau erzählt man sich von einem Pi- stolen-Duell, welches in der Nähe Hanaus zwi schen einem Hauptmann und einem jungen Re ferendar stattgefunden hat. Der Referendar forderte den Hauptmann wegen einer auf seinen Character als Jude bezüglichen Beleidigung. Ter Hauptmann erhielt beim ersten Gange eine lebensgefährliche Brustwunde. Vorlaute Vetierproknose äes mkteoroloFi- sodeu Lureanü inLeipriF für äeu H.kiovbr.: Drüdv Lvndlkilllß; runollmvuä« rempei atur; ^leckeisvlllüxe. Vurukix. Schöffengerichtssitzung beim hiesigen Kgl. Amtsgerichte am 4. November 1880. Als Schöffen fnngirten: Hr. Färber Sehrich von hier und Hr. Mühlenbes. Zießler von Hausdorf. Am 5. Oclbr. d. I. Abends gegen 8 Uhr war Auguste verehel. Dippmann in Lichtcnwalde im Kraatselde des Gem.-Vorst. Fiedler daselbst mit 3 bis 4 Stück unmittel bar neben ihr liegenden, frisch abgebrochenen Krauthäup- tern betroffen worden. Dieselbe leugnete zwar hartnäckig, dieselben abgemacht zu haben, wurde aber auf Grund der bestimmten Zeugenaussagen für überführt erachtet und wegen Diebstahls zu 2 Tagen Gesängniß verurtheilt. Vom Krautfelde des Gem.-Vorst. Ranft in Oberwiesa hatten Johanne Christiane verw. Wächtler und Emilie Pauline verehel. Graf daselbst mehrere Kohlrabiknollen entwendet, weshalb eine Jede mit 2 Tagen Gesängniß belegt wurde. Am Abende des 15. August d. I. saß der im Hause des Schuhmacher» Held wohnende Drucker Köhler mit seiner Ehefrau im Hofe auf einer Bank, um sich in der Abendlust zu erholen. Die Bank befand sich unter den Fenstern des damals noch in demselben Hause wohnenden Hadernsammlers Ang. Friedr. Julin» Dittrich hier. Letz- lerer mochte wohl einen bedeutenden Groll gegen Köhler'» haben und um sich einmal an denselben zu rächen, öffnete er sein Stubenfenster und warf ein gefüllte» Nachtgeschirr nach Köhlern. Dasselbe traf Letzteren an den Kopf und wurde er nicht bloS durchnäßt und beschmutzt, sondern erhielt auch noch infolge diese« Wurfe» eine Verletzung am Kopse. Dittrich leugnete zwar die Absicht, Köhlern ein Leid» zusügen zu wollen und suchte e« lediglich auf einen Zufall zurückzusühren, daß dieser durch diesen Wurf getroffen wurde. Da» Gericht gewann aber aus Grund der Zeugenaussagen eine gegentheilige Ansicht und ver- urtheilte denselben wegen gefährlicher Körperverletzung zu 2 Monaten Gesängniß, überdies auch noch, weil er vor her in seiner Wohnstube derart Scandal verursacht hatte, daß da« Publikum aus der Gaffe stehen geblieben war, wegen groben Unfug« zu 5 Tagen Haft. Die Ehefrau Dittrich'« aber, die, anstatt ihre» Ehemann von obiger Handlungsweise abzuhalten, ihn zu solcher vielmehr noch bestimmt und aufgesordert hatte, erhielt wegen Anstiftung zu dem Vergehen ihres Ehemannes eine 14tägige Gefäng- nißstrase znerkannt. Der Ligarrenarbeiter Heinr. Traug. Hackert au» Stötte ritz wurde am 25. Octdr. d. I. in hiesiger Stadt beim Betteln betroffen und au« der Stadt verwiesen. Anstatt letzterem nachzukommen, überhäufte er den ihn verweisen den Schutzmann mit beleidigenden Redensarten, wethalb er arretirt und heute wegen Betteln« mit 5 Tagen Haft und wegen Bcamtenbeleidigung mit 10 Tagen Gesängniß bestraft, überdies noch auf seine Ueberweisung an die Lan despolizeibehörde erkannt wurde. Friedr. Ernst Grahmann, Bruno Enzmann, Friedr. Uhlig, Johanne Christiane verehel. Uhlig, Anton Reichelt, Friedr. Beruh. Götze, Ed. Pönisch, Bruno Pönisch, Friedr. Aug. Neubauer, Friedr. Aug. Kühn, Friedr. Aug. Hofmann, sämmtlich von hier, batten am 7. Octbr. d. I. auf einem zum Kammergutc Sachsenburg gehörigen Kartoffelfelde, welche» noch nicht völlig abgeerntet war, ohne Erlaubniß Kartoffeln ausgelesen, in der Absicht, solche an und mit sick> zu nehmen. Wegen Diebstahls wurden Grahmann mit 2 Tagen, Pönisch son. und Neubauer mit je 5 Ta gen, Uhlig, ReickseN, Götze und Kühn mit je 3 Tagen, Hofmann, die verehel. Neubauer und Uhlig mit je 1 Tag Gesängniß, Enzmann jun. und Pönisch fun. je mit einem Verweise belegt. Gewinne 5. «lasse 98. königl. sächs. Landes-Lotterie. Gezogen in Leipzig den 9. Novbr. 1880. (Ohne Gewähr.) 30 9V9M. Nr.: 55762. 15999 M. Nr.: 21184. 5999 M. Nr.: 14933 60468 82443. 3999 M. Nr.: 428 1472 3549 8687 8964 11145 14734 21197 22279 22577 24229 24948 26620 31160 35452 36682 40302 46656 61138 67232 72927 78966 83208 84424 86046 89703 94016 94462. 1099 M. Nr.: 3632 5088 5564 6984 9553 11119 I5I66 17405 18262 21574 27900 31430 31716 32924 34633 34642 35245 35566 36147 36296 40355 40433 41551 46766 50776 51333 55591 56004 59708 62541 63944 64527 65018 65020 74551 75460 77617 80934 85290 87204 87224 89553 91174 91328 96321. 599 M. Nr.: 1669 4175 7395 7624 10043 11314 12067 23840 24731 25529 26600 27003 30453 34146 36905 41092 41296 41525 45946 46567 46693 48040 56066 57003 57479 57681 58557 62720 64821 65981 66363 66781 69831 72024 73009 73120 75998 77313 82475 83165 83241 85712 86861 87425 88090 90728 92017. 399 M. Nr.: 1101 3637 4725 7506 8066 8324 10660 12783 13508 14068 14934 14957 16407 16553 17360 21084 22967 23096 23278 25903 26120 30908 30946 35533 39859 41248 42180 43190 43372 44073 44603 44862 46180 46371 46442 46575 47248 49217 52513 53II7 55668 57260 57936 59117 59670 59953 60539 60723 62255 62992 65864 66526 67260 68143 69331 69597 69843 70I2I 70171 70416 70447 71049 7,427 71678 71733 71957 73305 74374 75080 75127 75866 76209 76701 77580 77830 78286 78794 79507 79574 80584 80994 81133 81377 81654 82141 83828 84046 84462 84740 85633 86320 86910 87413 89482 90006 90273 92777 95209 95358 95506 96837 97069 97486 99381. """de heute, Dienstag, Morgen vom Markt durch Kirchgasse bis Winklerstraße eine Uhrkette vo« Nickel. Der ehrliche Finder wird gebeten, selbige ge gen Belohnung in der Exped. des Tagebl. ab- zugeben. Eine freundliche obere Etage (in der Schloßstraße gelegen) ist sofort zu ver- miethen. Näheres bei Friedrich Lohr. iSlÜ- > »»08 LMM mit 6 heizbaren Stuben und Verkaufs- MUsM -local, wo schon 17 Jahre ein Schnitt geschäft betrieben wurde, mit anstoßendem Gar ten ist billig zu verkaufen und Näheres zu er fahren i Klingbach 31.
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