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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 02.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188410024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18841002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18841002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-10
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LS v» 2 . 8 o- »o 8o»v- kitt» i!»»» >ie v Dign es im sonen 36611 Die § retten, Löhne, und 4 Tagen 3450< Wirker Nur e Verse: von et Lleu tedel lock icnft der i 128 1,89' ung Behö den S und i wird, ich z, von ! von 1 rer ei dem < italier das i Diesel chem Fina, Nan 25. L iegin fragt macht der « deSh wert in de das denk, wan sind Deu Gest Mm Chai dass UNW! betrt letzte hoffe reich so b. v!«» »b«»ö- ---L «A Z. 8° dem „Einverleibungsverfahren" leuchten muß. Das Geschäft mit „Warmen" ist sehr gering; oft ist der Händler froh, wenn er in der Nacht einige Dutzend Würste absetzen kann. In Apfelsinen, deren Verkauf hauptsächlich in den Nachmittags- und Abendstunden stattfindet, ist das Geschäft schon etwas reger, aber hier ist die Konkurrenz unendlich groß. An einer einzigen Straßenecke kann man oft 6 Verkäuferinnen antreffen, ohne Ausnahme ältere Frauen, deren welke Züge ein ganzes Kapitel von Not, Entbehrung und Elend er zählen. Geradezu verlockend zum Kauf schauen die Apfelsinen auch nicht aus. Ihrer Hülle, des Seiden- papieres, beraubt, mit dem entweder der Wind sein neckiges Spiel treibt, oder das im Schmutz zertreten wird, müssen sie in dem offenen Korb stundenlang Bekanntschaft mit den herabfallenden Regentropfen machen und werden der Reihe nach von den Händen der Käufer so lange nach Kräften gedrückt, bis endlich die „schönste" herausgesunden ist. Zu den besten Kun den der Händlerinnen gehören Nähterinnen, Fabrik mädchen, die das kärgliche Abendbrot durch den Genuß einer Apfelsine versüßen wollen. Auch der kleine Hand werker, der Arbeiter, der „Muttern" mit einer Apfel sine eine Freude machen will, kauft hier. Bei regem Umsatz soll sich der Verdienst der Händlerin auf 1j—2 M. stellen. Der Handel mit Krebsen, der vor wenigen Jahren in der Friedrichstraße betrieben wurde, scheint wieder eingegangen zu sein. Wer Krebse essen will ' und bezahlen kann, hat das viel bequemer und billiger fiusternis verbunden sein, welche in Europa, Asien, Afrika, Südamerika und im westlichen Australien sichtbar ist. Der Eintritt der Finsternis erfolgt hier nach 9 Uhr und dehnt sich dieselbe bis nach 12 Uhr aus. Von her vorragender astronomischer Seite ist der Vorschlag ge macht worden, diese Verfinsterung dazu zu benutzen, um eine genauere Bestimmung des Monddurchmessers zu erhalten. Es kann dies dadurch geschehen, daß man die Bedeckung sämtlicher Sterne bis zur zehnten Größe herab durch die fortschreitende Bewegung der Mondscheibe, sowie das Wiedererscheinen am anderen dunklen Rande des Mondes beobachtet. — ES ist bekannt, daß der Gang unserer modernen Kulturentwickelung als eine seiner düstersten Schatten sesten das unverhältnismäßige Anwachsen der Geistes krankheiten im Gefolge hat. Hierüber erfolgte statistische Erhebungen stellen dieThatsache selbst außer allen Zwei fel und bringen sie durchaus folgerichtig in ursächlichen Zusammenhang mit den vielfachen Schäden, an denen unser öffentliches wie privates Leben trankt. Trotzdem ließe sich die Frage aufwerfen, ob nicht doch vielleicht die Zahl der Geisteskranken eine weniger hohe sein würde, wenn sich die von einem solchen Unglücksfalle in der Person einer ihrer Angehörigen betroffenen Familien sofort dazu entschlössen, den Kranken der Anstaltspflege zu übergeben, statt erst jahrelang ihr Heil bei Wasser- und Nervenkuranstalten und in der die Ernährung schwächenden fortgesetzten Anwendung des mehr zur Be täubung als zur Beruhigung dienenden Morphiums und Chloralhydrats zu versuchen, um schließlich die Anstalts pforte sich für immer hinter dem Kranken schließen zu sehen. Die gänzlich ungerechtfertigte Abneigung, die bei körperlich leidenden Patienten und ihren Angehörigen, selbst in sehr schweren Krankheitsfällen, gegen Ersetzung der Privat- durch Anstaltspflege noch so häufig anzu treffen ist, macht sich womöglich noch stärker geltend, wo es sich um Geisteserregungen handelt. Hier wie dort sind es die Kranken selber, auf denen die Folgen eines solchen unrichtigen Verhaltens am schwersten lasten. Aerztlicherseits wird zwar nicht unterlassen, die allge meine Anstaltsscheu wirksam zu bekämpfen, leider aber ist kein Kampf aussichtsloier als der gegen eingewurzelte Vorurteile. Kontreadmiral Knorr, der jetzige Chef des Stabes der Admiralität, gehört zu den wenigen Seeoffizieren, denen, es vergönnt war, sich im deutsch-französischen Kriege auszuzeichnen, indem er, noch Kapitänleutnant, als Kom mandant des Kanonenbootes „Meteor" am 9. Novbr. 1870 in den westindischen Gewässern einen kühnen An griff auf den französischen Aviso Bouvet unternahm. Die größere Machtentfaltung an der westafrikanischen Küste dürfte vor allen Dingen den Zweck haben, bei den Landeseingeborenen in den deutschen Schutzbezirken den Respekt vor der deutschen Flagge zu befestigen. Man darf auch, nachdem der Befehl zur Entsendung des Ge schwaders gegeben, mit Sicherheit annehmen, daß die Reichsregierung sich im Besitze amtlicher Mitteilungen über die Vorgänge an der westafrikanischen Küste befindet, und da über die Tragweite derselben jedes sichere Urteil fehlt, ist das Verlangen nach einer authentischen Mitteilung über die für Deutschland ungemein wichtigen Ereignisse mehr als je gerechtfertigt. — Zu der infolge der Zurückweisung der westfälischen Adelsadresse an den Kaiser wieder die Aufmerksamkeit mehr auf sich lenkenden Kirchenfrage schreibt die „Ger mania": „Die Rückkehr des preußischen Gesandten beim Vatikan auf seinen Posten zu einer Jahreszeit, wo die Herren Diplomaten noch ausruhen, läßt es begreiflich erscheinen, wenn die Nachricht verbreitet wird, daß der Gesandte der Kurie eine Note zur Lösung der schweben den Fragen überreichen werde. Aber die Versicherung der preußischen Offiziösen, daß die Berliner Regierung ' dem h. Stuhle keine Konzessionen machen wolle, sind s wenig geeignet, die Hoffnungen auf ein baldiges Resul tat der Verhandlungen zu beleben. Zudem erinnern noch die verschiedentlich vorgekommenen Verurteilungen von katholischen Geistlichen auf Grund der Maigesetze daran, daß die letzteren nicht nur noch fortbestehen, sondern auch recht stramm zur Ausführung kommen. Ob es Hrn. v. Schlözer gelingen wird, diese üblen Ein drücke zu verwischen und eine endliche Verständigung wenigstens anzubahnen, das wird schon die nächste Zeit lehren." — Den Militärverwaltungsbehörden ist jetzt allge mein eine Anweisung zugegangen, das für ihren Trup penteil erforderliche Getreide, mit Umgehung des Zwi schenhandels, möglichst direkt von den Produzenten zu be schaffen. Die „Weserztg." bemerkt dazu: „Wenn die Militärverwaltung auf diese Weise billiger einkauft, so ist das Verfahren durchaus gerechtfertigt." — Der am 20. Mai 1875 abgeschlossenen inter nationalen Mcterkonvention, welche die Regelung und Verwaltung der wissenschaftlichen Grundlagen des me trischen Maß- und Gewichtssystems unter allen Kultur völkern bezweckt, ist nunmehr auch England beigetreten. — Bezüglich der Gründung einer deutschen über seeischen Bank wird der „Nat.-Ztg." von wohlinformierter Seite gemeldet: Der Plan des Präsidenten der Reichs bank, v. Dechend, geht dahin, diese neue Bank als eine Art Anhängsel der Reichsbank ins Leben zu rufen. Die überseeische Bank würde indessen mit einem eigenen, durch Ausgabe von Aktien zu beschaffenden Grundkapital aus gestattet werden; die Leitung soll durch Beamte der Reichsbank erfolgen und derselben ein gleicher staatlicher Charakter beigelcgt werden, wie ihn die Reichsbank be sitzt. Die Zustimmung des Bundesrates und Reichs tages wird zur Ausführung eines solchen Planes selbst verständlich erforderlich sein. — In Sachen der Untersuchung gegen den Reichs tagsabgeordneten Bebel und Genossen wegen Teilnahme am Kopenhagener Sozialistentage sind weiter dieSozial- Aus dem Aterliner Leben. Der Lebensmittelverkauf auf den Straßen der deut schen Reichshauptstadt ist, abgesehen von demjenigen, der auf den Märkten stattfindet, ein geringfügiger. Die Berliner leben, da sie schwer und anhaltend arbeiten müssen, wenig auf der Straße. Nur auf den großen Verkehrsadern und auch hier nur zu bestimmten Stun den des Tages und der Nacht entwickelt sich ein Handel in Lebensmitteln, der sich aber auf Obst, Apfelsinen, warme Würste, Krebse und Maronen beschränkt. Der Kauf geschieht, da mit wenigen Ausnahmen die Käufer der niederen Volksklasse angehören, meistens in ge ringen Quantitäten. „Nachtschwärmer" sind, wie in anderen großen Städten, die Händler mit warmen Würstchen; an einer verkehrsreichen Ecke, an einem Schnittpunkt mehrerer Straßen haben die etwas „an rüchigen" Gestalten Posto gefaßt und wandeln hier, umhüllt von einem fettigen, warmen Dampf, der dem blechernen Kasten, in dem die Warmen vor Kälte ge schützt werden, entsteigt, auf und nieder. Von Zett zu Zeit dringt der Ruf „Warm sind sie noch" durch -die dicke, schwere Luft des Herbstes und des Winters. Im schnellen Lauf eilen die Passanten weiter, endlich naht ein Käufer. Mit Mostrich wird die Wurst be strichen, es erfordert einige Geschicklichkeit, st« so zu verzehren, daß das herauslaufende Fett nicht auf die Müder „trippt", und deshalb begiedt sich der Käufer zur nächsten Straßenlaterne, deren Heller Schein bet tischen Frage auch das „Journal des Debats" ein und sagt: „Wir haben keine freie Wahl mehr. Wenn Eng land sich nicht mit uns verständigt und fortfährt, unsere Rechte zu verletzen, unsere Beziehungen mit China zu schädigen, so müssen wir im Einvernehmen mit Deutsch land handeln, obwohl wir dadurch in Abhängigkeit von letzterer Macht geraten." d — Mit dem Ausdrucke des Bedauerns wird von chauvinistischen Blättern vermerkt, daß am 29. v. M., als am Jahrestage der Uebergabe von Straßburg im Jahre 1870, die gewöhnlichen patriotischen Kundgebungen vor der Statue der Stadt Straßburg auf dem Konkor- dienplatz zum ersten Male unterblieben sind. Die Hetz blätter behaupten, die Regierung habe auf verschiedene, patriotische Vereine einen Druck ausgeübt, um dieselben diesmal zur Enthaltung zu veranlassen. Andererseits wird übrigens gemeldet, daß bei Gelegenheit des Jahres tages der Annexion von Straßburg durch Frankreich im Jahre 1681 Manifestationen beabsichtigt werden. Belgien. — Der Gemeinderat von Brüssel hat einstimmig die Erhaltung beider vom Minister aufgehobenen Lehrer seminare beschlossen, trotz einer jährlichen Mehrbelastung des Etats der Stadt um 150000 Franken. England. — Die „Times" schreiben zur deutschen Kolonisa tion in Afrika jetzt folgendes: Wenn der Plan einer deutschen Kolonisierung in Südafrika absprechend kritisiert wurde, so mag Deutschland sich versichert halten, daß er nur — —- T o * L cv »'S K5 * v. M. nichtet Halter« Einstu währei der Zi wurde: unter * ! gemeld zerstör Leben verlöre * ! den u Protek breit r linge, rialbüt önnen ehen < gar, di — ma im Restaurant; für den kleinen Mann stehen Krebse überhaupt zu hoch im Preise. Der Handel mit war men Maronen, den arme braune Jtalienerknaben mit schwarzem, lockigem Haar und noch schwärzerem Kala breser betrieben haben, hat auch nicht viel Anklang ge funden. Meistens sind die Käufer Schulkinder, die oft nur auS Neugier und Teilnahme kaufen, wie überhaupt letztere beiden Motive auch bei den erwachsenen Käufern stark Mitwirken. Der fliegende Handel mit Obst wird ausschließlich in der Friedrichstraße und hier meistens in der Nachtzeit betrieben. Auf einem großen breiten Wagen liegen in malerischer Unordnung die verschie denen Obstsorten; die Händler sind auch hier meist alte verwitterte und verwitwete Weiber, die entweder selbst in dem denkbar langsamsten Tempo den Wagen schieben oder — und das sind die Glücklichen — neben sich als „Zugkraft" einen alten zottigen Hund gespannt haben. Da der Verkauf hauptsächlich in der Nachtzeit stattfindet, ist schon dadurch die Majorität der Käufer bestimmt — lichtscheue und leichtsinnige Personen, aber auch der kleine Beamte, der Dienstmann, der arme Schreiber, dessen ganzes Gesicht zuweilen ein unver-! geffeneS Frühstück verrät, beziehen bei diesen Händ-' lerinnen ihren Bedarf an frischem Obst. Letzteres wandert stellenweis direkt ohne Düte in die Tasche und von dort in den Mund und man sieht es den Käufern' an, daß der Hunger die Zähn« so schnell in Bewe gung setzt. demokraten Frohme in Bockenheim und Lylograph Müller in Darmstadt als Angeschuldigte vernommen worden. — Bayern. Das zweite Reichswaisenhaus wird nach neuestem Beschluß der beteiligten Verbände der „Reichsfechtschulen" definitiv in Bamberg erbaut werden. Eine ganze Reihe Bamberger Bürger, deren Namen einen guten Klang haben, ist bereit, Ehrenämter für die Verwaltung des Reichswaisenhauses anzunehmen. Oesterreich-Ungarn. — Bei ihrem gestern früh erfolgten Eintreffen in Wien, um an den Hochwildjagden in Steiermark teilzu nehmen, sind König Albert von Sachsen und Prinz Wilhelm von Preußen auf dem Bahnhofe vom Kaiser Franz Joseph empfangen worden. Nach herzlicher Be grüßung geleitete der Kaiser seine Gäste nach Schloß Schönbrunn. — Ueber die gleiche Behandlung der Deutschen und Tschechen in Böhmen sind gestern im Landtage schöne Worte gesprochen worden, die freilich das Gegenteil be- weiiende Thatsachcn nicht wegzuleugnen vermögen. Der Statthalter wies in Beantwortung einer Interpellation über d:e Gewaltthätigkeit der Tschechen gegen Deutsche nach, daß er sowie die Behörden stets die Objektivität gewahrt hätten. Den nationalen Ausschreitungen werde er, gleichviel ob von der oder jener Nation ausgehend, überall entschieden entgegentreten. Die Behörden seien ihrer Pflicht in vollem Umfange nachgekommen und stets! bemüht, alle das nationale Gebiet streifenden Angelegen-j x heilen im Sinne der Verständigung beider Nationalitäten zu behandeln, was auch die Regierung stets erstrebt habe. Die Regierung werde unentwegt an der Verstän digung beider Nationalitäten unter Wahrung der Gleich berechtigung festhalten. — Wegen sozialistscher Umtriebe sind am 29. v. M. in Krakau 7 Personen verhaftet worden. Frankreich. — In den neuerdings sich bemerkbar machenden deutschfreundlichen Ton stimmt bei Besprechung derägyp- Tagesgeschichte. D^tsches Reich. — Die Kaiserin Augusta vollendete gestern in Ba den-Baden ihr 73. Lebensjahr. Die Feier des Tags gestaltete sich um so freudiger, als derselbe mit der Wie derherstellung der Monarchin nach langem Siechtum zu sammenfällt. Die lebhafte Teilnahme, mit welcher die Kaiserin den bewegten rheinischen Festtagen gefolgt ist, bietet den erfreulichsten Beweis für ihre völlige Ge nesung. Der Freudentag wurde in Baden-Baden im engsten Familienkreise festlich begangen. Schon am frühen Morgen waren auch von verwandten und be freundeten Höfen zahlreiche Glückwunschschreiben und Te legramme cingelaufen. In Berlin wurde der Tag durch Beflaggung der öffentlichen und vieler Privathäuser ge ehrt. In den Wohlthätigkeitsanstalten fand mittags eine festliche Bewirtung statt. — Das nach der Westküste von Afrika zu entsen dende Geschwader wird aus den beiden gedeckten Kor vetten „Bismarck" und „Gneisenau" und aus den Glatt deckskorvetten „Olga" und „Ariadne" bestehen, welche 4 Schiffe insgesamt 50 Geschütze und 1313 Mann führen. Der mit dem Kommando des Geschwaders betraute s M7Nk7 :v.»»«. ak Vnt»r- Astokast. ! ü»LtSll
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