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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 16.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191407165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19140716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19140716
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1914
- Monat1914-07
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die beiden Handrücken aufgerieben und die Hosentasche auf gerissen hat, um so den Anfall al« wahrheitsgetreu hinstellen zu können. — Leipzig, 14 Juli. Der Flieger Oehlerich hat heute f üh auf einem Miliiärdopprldtcker der Deutschen Flug zeugwerke einen neuen Höhenrekord mit einer Höhe von 7S00 Metern aufgestellt. Den bi»h«lig«n Weltrekord hielt Linekogel mit 6570 Metern. Beide Barographen zeigten üb«r- emstimmend die obige Höhe an. Die Infirumenrr werden zur Nachprüfung dem physikalischen Institut der Universität Leipzig übergeben werden. — Grimma, 15. Juli. Ein Autounglück ereig nete sich gestern Sonntag nachmittag gegen 5 Uhr in der Nähe de« Orte« Threna. Eine Königsberger Familie war zum Besuche der Ausstellung nach Leipzig gefahren, und zwar mit dem Automobil. Da daS Auto gestern nicht gebraucht wurde, ließ der Besitzer Leipziger Bekannte, die Familie de» Buchhändler» Osterwald au« der Hainstraße, mit seinem Chauffeur spazieren fahren. Bei Threna versagte die Steue rung, der Kraftwagen rannte gegen einen Kirschbaum und fuhr dann in den Straßengraben und wurde zertrümmert. Frau Osterwald und der Chauffeur blieben unverletzt, zwei Kinder wurden leicht und da» Kinderfräulein, das unter den Wagen zu liegen kam, wurde schwer verletzt. — Döbeln, 13. Juli. An der von der russischen Regierung ausgerüsteten und von dem Norweger Sverdrup geleiteten Nordpolexpedition, welche nach den seit 1S1L verschollenen ruffischen Leutnants Russanow und Lrus- silow forschen soll, nimmt der 25jährige Sohn deS hiesigen Werkmeisters Tennhardt als Telegraphist teil. Der junge Mann ist gelernter Schlaffer und ist während seiner Dienstzeit bei der deutschen Marine al» Telegraphist ausgebildet worden. Er hat jetzt auf mehrere Jahre von seinen Eltern Abschied genommen. Möge er von der Nord polreise glücklich heimkehren. — Chemnitz, 14. Juli. Ein Gewitter, da« zunächst nicht mit Regen verbunden war, ging heute abend unter hef tigen elektrischen Entladungen über unsere Stadt hin Dann setzte aber reichlicher, mit geringem Schloßenfall verbundener Niederschlag ein, der eine sehr erwünschte Erfrischung der schwülen Luft brachte. Leider forderte das Gewitter auch ein Menschenleben. Auf der HanS-SochS-Straße wurde eine 30jährige Frau, die allein auf der Straße ging, vom Blrtz erschlagen. E» ist, soweit bis jetzl festzustellen war, eine Frau Eppler, Jakobstraße 21 wohnhaft, die, von der Fabrik kommend, nach Hause gehen wollte. Eine zweite, in der Nähe befindliche, auf der Rudolfstraße wohnende Frau wuide vom Blitzstrahl gestreift uud mußte infolge der erlit tenen Verletzungen in daS Stadtkrankenhau» übergeführl wer den Während de« Gewitters wurde ferner die Feuerwehr mehrmals alarmiert. Es war in vielen Grundstücken der Stadt Wasser in Lagerkeller eingedrungen. Abends 8 Uhr 12 Minuten wurde der 2. Zug durch den öffentlichen Feuer melder Reichenheiner Straße 31 nach einem an dieser Straße gelegenen Grundstück gerufen. Ein Blitzschlag, der glückli cherweise nicht zündete, war die Veranlassung zu diesem Alarm. — Penig, 13. Juli. Heule Montag feiert« der Packer der Papierfabrik, Herr August Irmscher, zum zweiten Male die silberne Hochzeit. Herrn Irmscher war eS nämlich vergönnt, berens in der ersten Ehe das gleiche Fest zu begehen. — Hinterhermsdorf, 13. Juli. Gestern abend in der 9. Stunde hat sich ein schwerer Unglücksfall zwi schen Hinterhermsdorf und der Kirnitzschlchenke ereignet. Ein Dresdner Auto wollte die steile Anhöhe nach Hinterherms dorf zu erzwingen. Die Insassen waren daher ausgestiegen. Ter Chauffeur schob am Hinteren Teile daS Auto. Plötzlich rollte das Auto zurück und riß den Chauffeur mit fort Er kam dann unter den Wagen zu liegen und wurde auf diese Weise erdrückr. — Schneeberg, 14. Juli. Gestern abend in der 9. Stunde ging über die hiesige Gegend einGewilter von ungewöhnlicherHeftigkeit, verbunden mit wolken bruchähnlichem Regen, nieder. Die Wassermassen füllten in kurzer Zeil die Wege. In Zschorlau schlug der B.ig in daS Wohnhaus des Selrerswasserfabrikanten Heinz ein und zün dele, wobei der Dachstuhl ein Raub der Flammen wurde. Ein zweiter Blitzschlag traf den Maschinenraum des Stick maschinenbesitzers George in Zschorlau Hier zündete der Blitz nichr, richtete aber arge Verwüstungen an. — Geyer, 14. Juli. Das Rathaus ist, wie wir schon berichteten, gestern in den Abendstunden vom Feuer vernich- let worden. Während nne« heftigen Gewitters zündete ein Blitzstrahl, und in kurzer Zeit stand daS ganze große Gebäude in Hellen Flammen. Ob von dem kostbaren Inventar viel gerettet wurde, läßt sich zur Stunde nicht übersehen. Die angrenzenden Gebäude blieben verschont, da ein Wolkenbruch- arnger Regen die Dächer anfeuchtete. — Reichenbach i. V, 13. Juli. Heute vormittag ',12 Uhr stürzte bei der Umladestelle am oberen Bahnhof ein Gerüst zusammen, wovon ein Monteur und ein Arbeiter einer Chemnitzer Firma getroffen wurden. Der Ar beiter wurde nur leicht verletzt. Der Monteur wurde inS hiesige Stadtkrankenhaus gebracht, da er sich Verletzungen am Rückgrat zugezogen hatte. — Reichenbach i. V, 14 Juli. Hier trank, nachdem er Kirschen gegessen hatte, der Lokomotiv heizer August Hiemisch kaltes Bier. Ein schm erzhafter Tod war die Folge dieser Unvorsichtigkeit. Eingesandt. Licht und Luft, diese unentbehrlichsten DaseinSbeding- ungen in Verbindung mit gymnastischen Uebungen so zu ge nießen, daß sie einen nicht zu unterschätzenden Heilfaktor bil den, ist erfreulicherweise auch hierorts Gelegenheit geboten. Seit Wochen schon finden in dem in der Nähe deS Stadt- guleS gelegenen Licht- und Luftbade unter fachmännischer Leitung Kurse statt, die sich reger Teilnahme erfreuen und vorzügliche Resultate zeitigen. ES wäre nur zu wünschen, wenn sowohl Einheimischen, wie auch zur Erholung hier weilenden Fremden Gelegenheit zur Teilnahme nicht nur an bereit- bestehenden sondern auch an zu errichtenden Ferien- Kursen geboten würde. E« bedarf gewiß nur dieser Anreg- ung, um Herrn Otto Keil, den erprobten Leiter dieser Ver anstaltungen, zur Errichtung weiterer Kurs« zu veranlaffen. —s. Aus der Zeit der BesreiullgSkriege. NachdruL 16. Juli 1814. Bor allo« Dingen, Io hieß es, sei Eintracht nötig Die Macht und Größe Deutschlands beruhe auf dem engen Zusammenhang Oesterreichs und Preußens. Was dem Süden fehle, das möge der Nor den ergänzen, was Oesterreich abgehe, sollt Preußen bringen und umgekehrt. Darum habe die Natur die Anlagen der Völker so verschieden gestaltet, daß sie wechselseitig sich nachhclfen uud sich unterstützen, nicht, daß sie sich gegenseitig aufreibcn sollten. Was aber auch bezüglich der Neugestaltung Deutschlands beschlos sen werden möge, die Neuordnung der Dinge dürfe nicht mit Gewalt ausgeführt werden, sondern in güt licher Uebereinkunft zwischen Fürsten und Völkern; alle sollten gehört werden, auch die kleinsten, denn Recht und Gerechtigkeit werden nicht mit räumlichen u. zeit lichem Maße gemessen. — Solche idealistischen Worte durste mau um diese Zeit vor hundert Jahren noch wagen, später führten sic ins Gefängnis; denn für die hereinbrechende Reaktion waren die Völker nur dazu da, um schlecht und recht, meist schlecht, regiert zu wer den, und zwar nach dem Willen der Machthaber, die herzlich wenig nach Volkswünschen fragten und ge gebene Versprechungen, in den Zeiten der Not gegeben, nicht zu halten gesonnen waren. Jubiläum des chinesisch-japanischen Krieges. Zwanzig Jahre sind in diesen Tagen verflossen, seit die Japaner in dem chinesisch-japanischen Kriege bewiesen, daß sie das von ihren deutschen Lehrmei stern geschmiedete und geschärfte moderne Schlacht- jchwerr auch zu führe« verstanden. Kenner des Lan des haben den bedeutsamen Ausspruch getan, daß die ser Krieg in mancher Hinsicht für den jungen und doch so alten aufstrebenden Staat im fernen Osten ähnliche Folgen gezeitigt habe, wie sie der Krieg von 1870 für Deutschland herbeiführte. Durch den siegreichen Aus gang rückte Japan nicht allein in die Reihe der Groß mächte, sondern er hatte auch eine ebenso bedeutende Wirkung auf die inneren Verhältnisse des Landes. Mit einem Schlage erwachte in dem Jnselreiche das Nationalbewußtsein, der innere Hader und Zwist, der in Bürgerkriegen jo unendlich viel Blut gefordert hatte, erlosch und ein einiges Japan stieg gleichsam wie der Phönix aus der Asche. Ein mächtiger Aufschwung auf den Gebieten der Industrie, des Handels und Verkehrs war die natürliche Folge, neue Verträge, sie natürlich ungleich günstiger angesichts der neugeschaffenen Macht läge für Japan ausfielen, wurden mit den europäischen Staaten geschlossen. Heer- und Seemacht wurden aas einen starken, selbst den abendländischen Mächten ach tunggebietenden Fuß gebracht, kurz, allenthalben er folgte ein rascher, geradezu meteorgleicher Aufschwung. Und ein knappes Jahrzehnt später zeigte es sich, was Japan geworden war, als es den russischen Bären aufs Haupt schlug uud die Vorherrschaft im fernen Osten an sich riß. Der Zankapfel im chinesisch japanischen Kriege war Korea, seit Jahrhunderten bereits ein Spielball zwischen dem Himmlischen Reiche und Nippon. Lauge war der Ciufluß der Rivalen wechselnd geblieben. Da glaubten beide im Jahre 1801 die günstige Gelegenheit gekommen, ein für allemal in Korea festen Fuß zu faiscn und die ses zu einem Vasallenstaat machen zu können. Korea war dureb innere Zwistigkeiten zerfleischt. Die Re volutionspartei, die in Japan ihr Vorbild sah und dort Anschluß suchte, schien die Oberhand zu gewinnen. Da wandte sich der König, der mit seiner .Negierung ! in dem himmlischen Reiche den natürlichen Rückhalt zu erblicken glaubte, an China um Hilfe, das auch so fort Truppen schickte. In einer Note machte es der japanischen Regierung Mitteilung von dem vewaffneten Eingreifen in die koreanischen Wirren und gevrauchte in dem Aktenstück den bündigen Ausdruck „unser Va sallenstaat", wodurch unzweideutig zutage trat, daß man eine Oberhoheit über Korea beanspruchte. Japan begnügte sich nicht mit schriftlichem Protest, sondern zog sogleich vom Leder, um so mehr, als sie ohnmächtige koreanische Regierung die Beraubung japanischer Kauf leute nicht zu hindern vermocht hatte. Am 14. Juli landeten japanische Truppen in Tschemulpo, der Ha fenstadt Söuls, Residenz des koreanischen Herrschers, und neun Tage später besetzten sie den königlichen Pa last, lösten die koreanische Regierung kurzerhand auf und ernannten den Vater des bisherigen Königs, einen erbitterten Feind Chinas, zum Regenten. Am 25. Juli kam es zum ersten Zusammenstoß, indem ein japa nischer Kreuzer ein chinesisches Truppentransportschiff in den Grund schoß. Am gleichen Tage fand auch das erste Landgefecht statt, wobei die Chinesen eine Nieder lage erlitten. Die offizielle Kriegserklärung Japans erfolgte jedoch erst am 2. August, und gleichzeitig schloß die Tokioer Regierung ein Bündnis mit Korea. Jetzt begannen die Japaner unter dem Marschall Yamagata energisch den Vorstoß gegen die Chinesen und die Ueber- legenheit der völlig nach europäischem Muster ausgebil deten u. ausgerüsteten japanischen Truppen über die chine sischen, die zum Teil ganz unzureichend bewaffnet oder mit dem Gebrauch der modernen Waffen nicht genügend ver traut waren, trat bald eklatant zutage. Nach einem Kriegsplan, der so großartig ausgcarbeitet war, daß er jedem europäischen Generalstabe alle Ehre gemacht hätte, wurden die Chinesen aufs Haupt geschlagen. Ein chinesisches Landheer, das vom Norden Hec in Korea eingedrungen war, wurde am 15. September 1894 bei Ping jang fast völlig vernichtet. Zwei Tage darauf fand an der Mündung des Jalu eine große Seeschlacht statt, in der Admiral Ito die Chinesen nach Verlust von vier große» Schiffen zum schleunigen Rückzug zwang. Japans Flotte beherrschte nicht nur das Gelbe Meer, sonder« auch den Golf von Petschili. Ungehin dert konnte es Truppen landen. Ende Oktober brach die zweite japanische Armee in die Mandschurei ein und eroberte am 10. November den Kriegshafen Port Ar thur, der zehn Jahre später zum zweiten Male von den Sühnen Nippons errungen iverden sollte Am 13. Fe bruar 1895 fiel au<ch der zweite, die Einfahrt in den Golf von Petschili beherrschende Waffenplatz Wei-Hat- wei, in die Hände der Japaner und nach wochenLrngen Kämpfen, auf die näher einzugehen zu weit führen würde, stand den Japanern der Weg nach Peking offen. China sah sich, um sich vor dem äußersten zu bewahren, genötigt, um Anknüpfung von Friedensverhandlungen zu bitten. Am 17. April wurde der Friede vou Simon- siki unterzeichnet. China erkannte darin die Unab hängigkeit Koreas an und trat außer der Zahlung einer Kriegskostenentschädigung und dem Zugeständnis wich tiger kommerzieller und industrieller Vorteile an Ja pan die Insel Formosa nebst den Fischerinseln an Ja pan ab. Nur dem Einspruch Rußlands, Deutschlands, und Frankreichs hatte eS China zu verdanken, daß es in der Mandschurei vorläufig Herr im Hause blieb. So hatte sich deun Japan mit siegreicher Hand den Vorrang im fernen Osten errungen und »ahm eine überaus geachtete Stellung im Rate der Völker ein, die es als Großmacht vou jetzt an erkannten. Korea aber, dessen Unabhängigkeit in dem Friedensvertrage zwar festgelegt worden war, bildete von nun an einen Pufferstaat zwischen Rußland und Japan, bis sich Nip- pon durch seiueu Sieg über den russischen Bären die unumstrittene Anwartschaft auf die heiß umkämpfte Halbinsel erwarb, die es dann im Jahre 1910 durch die Abschaffung des koreanischen Schattenkaiserreichs zu einer japanischen Kolonie auch dem Aeußeren nach machte. Fahrkarte oder „Trinkgeld"? .Als ich daS erste Mal (1897) nach Rußland reiste', so erzählt Kurt Aram, .waren mir bi» Moskau zwei Damen anvertraut worden. Unterweg» kam der einen da» Billett ab handen. Ob eS gestohlen war oder verloren, wir konnten e« nicht feststellen. Jedenfalls war eS nicht mehr vorhanden. Um keinen Unannehmlichkeiten ausgesetzt zu sein, wie sie in einem solchen Falle innerhalb Europas unvermeidlich gewesen wären, beschloß ich, auf der nächsten größeren Bahnstation ein neue» Billett zu kaufen. Die nächste größere Station war Minsk. Mil einem Zwanzigrubelschein in der Hand eilte ich zum Billrttschalter und bat m deutscher Sprache um ein Bil lett erster Klaffe von Minsk nach Moskau. Russisch verstand ich damal» noch nicht ein Wort. Der Beamte am Schalter rührte sich nicht. Ich wiederhole meine Bitte französisch und schob ihm zugleich den Zwanzigrubelschein hin. Einen Augen blick musterte mich der Beamte, nahm den Schein an sich und schloß da» kleine Schalterfenfter. Ich stand und wartet« auf daS Billett. Aber der Schalter blieb geschloffen. Ich klopf« an das Fenster, der Beamte rührt sich nicht. Ich klopfe ener gischer. Da fiößi der Mann einen Fluch au- und läßt einen kleinen grünen Vorhang herab, so daß ich jetzt weder ihn noch meinen Schein mehr sehen kann. Ich eile zum Zug und er bitte mir die Hilfe «ine» Herrn, der russisch versteht. Bereit willig schließt sich mir ein solcher Herr an, und während wir »um Schalter eilen, denn die BahnhofSglocke läutete zum ersten Male, berichte ich ihm den Vorfall. Nun bearbeiten wir ge meinsam da» Frnstrr mit dem grünen Vorhang. Nicht» rührt sich. Wir trommeln energischer, denn die Glock« läut«t zum zweiten Mal« Der Vorhang saust in die Höhe, da» Fenster- chen wird ausgerissen, der Beamte brüllt meinen Begleiter an, da» Fenster fliegt wieder zu, der Vorhang schnurrt herunter. Einen Augenblick steht mrin Begleiter ganz verdutzt, dann lacht er, greift mich am Arm und »teht mich zum AuSgang, denn e» lst höchste Zeit zum Einstelgrn. .Abrr ich habe kein Billett', rufe ich. Der andere beruhigt mich und sagt: .Da» macht nicht», Sie geben dem Kontrolleur ein Trinkgeld, und Sie kommen auch so nach Mo«kau.' Wir springen in de« Englischer Studentcnnlk. Schauplatz der Handlung: die Aula der Universität Leeds. Unten eine glanzende Versammlung geladener Gäste; oben zwei- bi» dreihundert Musensöhne im abenteuerlichsten Maskenanzug DaS Erscheinen des Prorektors wird erwartet, der in feierlicher Zeremonie die fleißig gewesenen Studenten öffentlich beloben soll. Oben auf der Galerie ist der Chor der Mißvergnügten, deren Namen mcht mit guter Note ge nannt werden wird. Rachedurstig vertreiben sie sich die Z«it bis zum Beginn deS Festakte; damit, die hohe Gesellschaft unter sich mit Reis, Erbsen und Kohlstrünken zu bewer fen Einige besonders Erbitterte fischen mit langen Angel schnüren nach den Damenhüten unter sich. Und welch Hohn- gelächrer der Hölle, wenn an solch einem in die Höhe gezo genen Hut auch noch der schönste Teil der Frisur hängen bleibt! Außerdem hallen diese würdigen Söhne der Alma maier an langen Fäden auch noch Büschel von Zwiebeln, mil denen sie den Eintretenden vor dem Gesicht herumfahren. Der Unmut der gepeinifllen Gesellschaft steigt von Minute zu Minute. Aber was soll sie tun? Die Studenten sind ln der Ueberzaht und behaupten ihren Platz mit dem brutalen Recht d?S Stärkeren. Als der Zug der Professoren und Ehrengäste eintritt, wird er mil einer Kanonade von Konfetti und Kohlblältern begrüßt. Unzählige Erbsen sausen au« Puströhren am die Wehrlosen herab. Den wirksamen Höhe punkt dieses .BicrulkS' bildet aber der Empfang des Pro rektors, Mr. Michael Sadler. Ein halbe? Dutzend Studenten hat sich in der ersten Reihe der Galerie ausgestellt. Als Mr. Sadler an dem Plage vorbeikommt, fällt von oben ein gro ßes Betluch herunter, das mil seinen riesigen Falten den Bedauernswerten vollkommen einhüllt. Mit Armen und Beinen um sich schlagend, sucht das Opser studentischen UebermutS sich zu befreien. Aber vergebens! Erst der ener gischen Beihilfe der gesamten Professoren gelingt eS, Mr. Sadler wieder ans Tageslicht zu befördern. Und wie kläg lich sicht Seine Magnificenz aus, als er aus den weiten Fal ten wieder auftaucht. Seine Kappe ist verloren gegangen. Sein Haar hängt ihm zerzaust um die Schläfen, und seine schöne Festkleidung ist in peinlicher Unordnung. Nachdem der Streich so gut gelungen, wird das Beituch von den Stu denten unter allgrmeinem Gelächter wieder in die Höhe ge zogen. Ihre Absicht aber halten die Musensöhne nur allzu gut erreicht. Die Versammlung mußt« aufgehoben und der Festakt verschoben werden. Der Uebeltäler harrk natürlich eine exemplarische Disziplinarstrafe. Man sieht, auch auf Eng lands hohen Schulen ist man zuzeiten zu .gewaltigem Fez' aufgelegt. Zug, der 8 «gleite, gebrüllt brüllt: . daß mai Kontrolle kein Bill kam, «in ivar in s Dai sagte si< Lager o fcm Sü Lorbeer jo schne nen Ge Am ein lcick um den um Gefi die letzt jpruch. bereits i Bruder daß sie ten. Rc etwas A schmerz Pflichtei lichen A Kla dürfen, erleben. Tische, i fort ur schließen anderen ten ein reden Lebendil gedacht sieb nich immer l sich alle- I er ost g> I daß ihm I titel „G I als „kle I wollte c Die I führt, u I Er hvltc I die Fah Har I warmen f „Le I werden I gegnen. I wiederhi I lange n I lick' blei Wel I dcrjehen I ben. D I für ihn! „Jr I stockend. Jetz I ihr Abs I seinen P Ein I tür. Kl I stalt, ga I mit kein Har I mit der I halte er I dem Br, Mit W füllt, in I tete Kla Tro W rijche E W Lachen, D seiner N W da batte D der» im I Beseht!" Als 1 in die L W er plötzl W beide Ai W Hans, b D und für „Tu D „aber v U sorge fü W ihn miet W militarij I zwischen U Rührn.u D Aber wc I sicht in ! W sehen so Der I zn Aga. W bat er. Ihr I sagte sie Er
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