Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 16.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188808164
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18880816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-16
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190 Donnerstag, den 16. August. Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrats zu Frankenberg Inserate werd« ' «tt s Pfg. für M gespaltene AorpiO° tetle berechnet, Sletnster Inserat«» betrag so Pfg, Komplizierte und tan bellarisch« Inserats , «ach besondere« Tarif. Inseraten - ArmatzM? für Lie jeweilig klbend-Nummer bis l vormittag« loUtzr, Erscheint täglich, mit Ausnahme der Eonn- und Festtage, abends sür den sol- genden Tag. Preis vierteljährlich I M. so Pfg., monatlich ho Pfg., Einzel-Nrn. SPfg. veslcllungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. Ein Held der Commune. Der „General" Eudes, der in voriger Woche in Paris begraben wurde, war ein Schurke vom Wirbel bis zur Zehe, und doch begleiteten gegen 15000 Men» scheu seinen Sarg. Er war ihr Held, mit dem sie nach ihrer Meinung ein Stück Revolution, eine Portion »Menschenrechte" begruben. Eudes' Lebensgeschichte, von seinem 18. Lebensjahre an gerechnet, ist nichts als ein Frevel an der Menschenwürde, aber er hatte ein freches Mundwerk und eine Dreistigkeit, die bald von ihm reden machte. Er war der Durchschnittscharakter derjenigen, die heute in Paris und anderwärts die Welt verbessern wollen und denen die große Masse zujubelt. Was aber entsteht, wenn diese Weltverbesserer zur Herrschaft ge langen, beweist die Geschichte Eudes'. Eudes wurde 1843 in Roncey geboren. Er war zuerst Student in Paris und wurde dann Apothekergehilfe, beschäftigte sich aber mehr mit Politik als mit Rezepten. Er trat in die Partei des Erzrevolutionärs Blanqui und flößte diesem selbst solches Vertrauen ein, daß er ihn bei einem be merkenswerten Putsch zum Stellvertreter wählte. Am 17. August 1870 griff Eudes an der Spitze seiner Bande Örtliches und Siichsifches. - „„„ Sr"!lnb,rz, Id. ISR. -j- D.e von Beterligten und Unbeteiligten seit einigen Tagen out Spannung erwartete Nachthauptübung der hiesigen Feuerwehren fand am gestrigen Dienstag statt. Nach Legen r 10 Uhr gegebenem Signal eilten von allen Seiten die dienstpflichtigen Mannschaften herbei und in kürzester Zeit war das gesamte Lösch- und Rettung«, material, über welches unsere Feuerwehr verfügt, an das angenommene Brandobjekt — Schiecks Fabrik — und dessen Nähe gebracht. Schnell und sicher wurde hier an der Bekämpfung eines angenommenen Brandes gearbeitet. Während die Arbeiten in vollem Gange waren, wurden einige Abteilungen abkommandiert, um dm Beweis zu geben, daß die verfügbaren Kräfte zahl reich genug sind, um gleichzeitig zwei Brände zu be- Eigen. Es wurden die betreffenden Mannschaften, welche wenige Minuten auf dem Markt in Reserve standen, während die Brandkommission nach dem bis dahin unbekannt gebliebenen zweiten Versuchsobjekt in entgegengesetztem Stadtteil sich begab, alsdann auf Horn- signal nach der äußeren Chemnitzer Straße und Seegasse gerufen, wo an zwei Häusern gearbeitet wurde. An beiden Plätzen wurden somit gleichzeitig schließlich mit zusammen 5 Spritzen und einem Zubringer Löscharbeiten ausgeführt, ohne daß die für die Stunde der Gefahr zum Dienst verpflichteten Reservemannschaften hinzugezogen waren. Da die Turncrfeuerwehr, wie auch die Freiwillige Feuerwehr, das Pionierkorps und die Pflichtfeuerwehr in getrennten Zügen selbständig arbeiten können und über dies die starke bei Gesamtproben wie im Ernstfälle un entbehrliche Schutzwache recht gut geteilt werben kann, ist der durch die gestrige Uebung beabsichtigte Beweis voll ständig gelungen, daß es möglich sein würde, zwei Schadenfeuer gleichzeitig mit Erfolg zu bekämpfen, wenn irgend die Wasserverhältnisse nicht ganz ungünstig liegen und die Brandplätze nur einigermaßen gut zugängig sind. Alt und jung aus der Bürgerschaft nahm Interesse an der Arbeit der Feuerwehren, denn die Uebungsplätze, wie die zwischenliegenden Straßen waren mit dichten Menschenmengen umsäumt. — Seit Jahresfrist — am 15. August 1887 war der größere Brand an der Chem nitzer Straße! — haben unsere Feuerwehrmannschaften mehrmals in ernster, heißer Arbeit, wie auch während der Frühjahrs- und Sommerszeit vielfach in Einzel übungen rc. ihrer Dienstpflicht genügt — jetzt aber sei den diensteifrigen und stets willigen Männern der Feuer- wehr eine längere Ruhepause recht wohl vergönnt! f Jemehr die nun eingetretene echt hundsiägige hohe Temperatur und die versengenden Sonnenstrahlen ihren Einfluß auf die menschliche Gesundheit geltend machen, desto zeitgemäßer dürfte es sein, einiges über den „Son nenstich" und den „Hitzschlag" zu veröffentlichen, welchen Todesursachen alljährlich verschiedene zum Opfer fallen. Die direkte Einwirkung der Sonnenstrahlen auf ent- blößte Körperteile erzeugt meist rosenrote Hautentzün dungen und Blasenbildung, ähnlich wie man sie infolge der Einwirkung irgend einer anderen Wärmequelle, z. B. des Feuers, entstehen sehen kann. Ist man geneigt, diese Erscheinung mit dem Worte „Sonnenstich" zu cha rakterisieren, so ist „Hitzschlag" etwas ganz Anderes und weit Gefährlicheres. Hitzschlag ist eine unter Umständen bei großer Hitze den Menschen meist schlagartig treffende Krankheit, welche bei nicht rechtzeitiger Hilfe in der Re gel nach kürzerer oder längerer Dauer plötzlich oder nach Stunden, zuweilen auch erst nach Tagen durch Herzlähmung rc. zum Tode führt. Zur Herbeiführung des Hitzschlags ist durchaus nicht immer strahlende Son nenhitze notwendig, er kann vielmehr bedingungsweise auch bei bedecktem Himmel vorkommen. Er entsteht durch nicht normale Wärmestauung im Körper sowohl bei körperlichen Anstrengungen, hoher Temperatur, ver bunden mit gleichzeitiger Schwüle der Luft (Windstille und Feuchtigkeitsgehalt der Luft verhindern die Verdun stung des Schweißes und dadurch die natürliche Abküh lung und Wärmeregulierung des Körpers) und besonders bei Wassermangel, dem natürlichen Adkühlungsmittel, welches den Wassergehalt des Blutes auf gleicher Höhe zu erhalten und Material für die Transpiration abzu geben vermag. Die direkte Folge ist eine Eindickung des Blutes und Austrocknung der Gewebe, da die Haut die aus den wässerigen Bestandteilen des Blutes ent nommene Feuchtigkeit absondert. Starker Schweiß, hei ßer Kopf, schneller Puls, beschleunigtes Atmen, Herz- klopfen, Beklemmungen in der Brust, verbunden mit dem Gefühl des Umsinkens und der Ohnmacht, sind neben trockener Zunge und geschwollenen Händen Vorboten des Hitzschlags. Das Gesicht fängt an blau, dann wieder rot zu werden; die Beine zittern. Häufigeres Trinken, vorsichtiges Waschen dcs Kopfes und der Brust mit Wasser werden bald eine Erholung bewirken; geschieht dies aber nicht, so schwindet schnell alle Ausdünstung, die Haut wird trocken, der Speichel klebt an den Lippen, das Herz schlägt schneller, flattert, die Atmung wird oberflächlich, und endlich schwinden die Sinne oder cs treten Kongestionserscheinungen nach dem Kopfe ein, viel leicht auch Nasenbluten, unter Umständen aber der Tod. — Gegen das Leiden schützt hauptsächlich der häufige Genuß von Wasser in kleineren Mengen, am besten mit einen Posten an und tötete mit eigener Hand einen Feuerwehrmann. In dem Kampfe wurde auch ein Kind von 6 Jahren getötet. Eudes wurde zum Tode ver urteilt, aber die Revolution am 4. September brachte ihm die Freiheit. Während der Belagerung von Paris war Eudes Bataillonschef der Nationalgarde. Als am 18. März 1871 die Commune ausbrach, wurde er Kriegs- Minister derselben. Er umgab sich sofort mit einem militärischen Hause, das aus zwanzig Personen bestand, darunter ein Großstallmeister, mehrere Stallmeister, ein großer und ein kleiner Generalftabschef, ein Zahlmeister, Leibarzt, Köche u. s. w. Wenn Eudes seine Truppen gegen die Versailler führte, blieb er wohlweislich im Hintertreffen und schließ lich zog er sich in die Südforts zurück, wo er sich nicht mehr rührte. In den Sitzungen der Commune hatte er den großen Mund, aber sein Reden half ihm nichts, er wurde abgesetzt und Kommandeur einer Reservebrigade, mit dem Palais der Ehrenlegion als Hauptquartier. Das genügte dem Biedermann, er setzte sich im Palais fest und verlegte sich aufs Plündern, wobei ihm seine Maitresss, eine gewisse Louvet, rechtschaffen half. Dabei unterschlug General EudeS allgemeine Gelder in der einem kleinen Zusatz von Essig, kaltem Thee, hauptsächlich j aber Kaffee. Man darf indessen mcht mel Irrnken, kei neswegs um sich auf einmal satt zu machen, und muß Korber einige Minuten ruhen. Mrd dennoch l-mand vom Hitzschlag befallen, so schaffe man ,hn an emen scheiden Ort, ihm den Oberlerb mäßig aufrrchtend. Unter Luftzutritt Kopf und ^ust vorsichtig waschend, hülle man ihn eventuell m nasse Tücher, bei mangelndn , Atmung unterstütze man dieselbe künstlich und flöße dem kranken nach und nach reichlich Wasser em, Hände und Füße sind zu frottieren und frische Lust zuzufächeln. Starke Riechmittel werden empfohlen, doch ist so bald wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die arbeitende Klasse und namentlich die Erntearbeiter sind der Gefahr des Hitzschlags am leichtesten ausgesetzt; man achte darauf, daß dieselben während der großen Litze nicht Schnaps, sondern möglichst kalten Kaffee und, wenn derselbe nicht zu haben, frisches Wasser genießen. — Die Weiterreise des italienischen Kronprinzen Viktor Emanuel ist gestern, Dienstag, früh j6 Uhr vom Böhmischen Bahnhofe in Dresden aus zunächst nach Bamberg angetreten worden, von wo aus in den späteren Abendstunden die Fahrt nach Nürnberg und so- dann über Stuttgart nach Konstanz fortgesetzt werden sollte. — Ueber die Pionierübungen bei Graudenz und Fordon wird gemeldet, daß die vorige Woche wesentlich einem Mineurangriff gegen die Festung Graudenz galt, bei welchem die Danziger Pioniere als Verteidiger, die pommerschen und sächsischen Pioniere als Angreifer auflraten. Zeitweilig griff auch Infanterie in den Kampf ein. Das Ergebnis war, daß die Angreifer die Festung auf nur 300 Meter Entfernung mit einem tiefen Erd- einschnitt von einer Seite förmlich umklammert hatten. Am Sonnabend fand bei Fordon eine große Pontonnier übung in Verbindung mit einem Feldmanöver statt, an welchem Infanterie und Artillerie aus Bromberg teil nahm. Es wurde eine große Brücke über die Weichsel geschlagen und wieder abgebrochen. — An den Elbufern zeigen sich in den meisten Jahren an warmen Augustabenden die Eintagsfliegen (Epheme- riden) in großen Mengen. Auch in diesem Jahre sind sie seit Sonnabend in der DreS den er Gegend wieder anzutreffen. Da diese Insekten ein vorzügliches Futter nicht allein für Fische, sondern auch für viele Stuben- Vögel abgeben, so werden sie seit Jahren schon zu beiden Seiten der Elbe auf der Strecke von Lobositz bis Schandau gesammelt. Zu diesem Zwecke zündet man nach Eintritt der Dunkelheit in der Nähe des Flusses eine Anzahl kleiner Feuer oder Fackeln an. Hierdurch werden die unverschämtesten Weise. Sobald EudeS mit seiner Mai tresse im Palms der Ehrenlegion installiert war, wurde aus dem Kriegsministerium herbeigeschleppt, was nicht niet- und nagelfest war. Große Gastereien und Orgien wurden abgehalten, bei welchen die Louvet das Großkreuz der Ehrenlegion trug. Alles ging ungeniert zu. Eines Abends, als für den angesagten Ball nicht Damen genug da waren, ließ Eudes durch seine Ordonnanzen Gassen dirnen herbeiholen. Zuweilen auch empfing man den Genossen Megy, der zum Zeitvertreib mit Revolvern nach den Spiegeln schoß. Am 22. Mai, als man an dem baldigen Einmarsch der Versailler Truppen nicht zweifeln konnte, traf Eudes seine letzten strategischen Dis positionen. Er ließ auf drei Lastwagen laden: 50 Stück Tuch, 400 Damastservietten, 4 Matratzen, 6 Bettdecken, dazu noch Kopfkissen, Plumeaux und alles an Silber und Kostbarkeiten, was man noch zusammenraffen konnte. Dann wurden die benachbarten Hotels geplündert, und hierauf die Brandlegung vorbereitet. Auf Trainwagen wurden 60 Fässer Petroleum hergeführt und im Hofe 1 des Palais der Ehrenlegion regelrecht verteilt; die Keller wurden mit Pulver und Patronen gefüllt. Während der drei letzten Tage — die Versailler kamen nicht so üebrLüeb voi ilekM ll L 6o. II x. Depot bei ilus Liter 34 tz, endors. Scke, anz und stark, eide rc., pro m 25 Stck. > erbittet An- Stheni.Anh. ha°M. ahm. Uhr Zweien Leiden ;ende Gattin Großmutter, e Lange, Dies zeigen iekannten nur ! Beerdigung August, Nach- lsung, Albert ahme bittet August 1888. Gatte d Lange gehörigen. zdors all- gelegentlich namentlich ! iunigfi z« ar, persön- Lebewohl. mer. ehmarkt. M: 43t SiM 20 Schweine Nit Rindvieh eM lware mit Ei"' id geringweche Schlachigmiti. M. die nSaM i. VonHanMli iS 60, wührend Paar zu 50 bz en. Geriugwest m Platze. B» I. Sorte 44 bä j 42 M. pro R ten 53 M. die neben gewöhn- dswieczimer sth>' -wöchigen Preist, m Fleisch, ab. 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