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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 20.09.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191409204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19140920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19140920
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1914
- Monat1914-09
- Tag1914-09-20
- Monat1914-09
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Feldgotte»dienst auf drm Waterlooplatze am IS. September trug der Kaiser zum ersten Male die Uniform de« Regiment«, ebenso beim Rennen auf der Bult am Nachmittage und beim Festmahl im Ständehause. Ander«, wie e« geplant war, wird der Lag gefeiert. Da« Regiment steht im Felde und hat auf dem Schlachtfelde 1914 Gelegenheit gehabt, dem hohen Chef seine Treue zu beweisen. .E« wird weiter gedroschen/ Ein Stammtisch in Frankfurt a. M. hatte an den Ge neralobersten v. Hindenburg nach dem Sieg bei Tannenberg ein« Glückwunschdepesche abgesandt. Darauf traf bei den Absendern ein« Feldpostkarte »in, auf der in mächtigen cha rakteristischen Schriftzügen zu lesen stand: .Bielen Dank für freundliche Glückwünsche. Ich danke den Erfolg Gott dem Herrn und meinen braven Truppen. ES wird weiter gedroschen. Generaloberst v. Hindenburg/ Wie England Soldaten erhält. Eine au« England zurückgekehrte deutsche Dame erzählt über da« Verfahren, welche« bei Anwerbung .Freiwilliger" angewandt wird, folgende«: Infolge ungenügender Zahl freiwilliger Meldungen durch- streifen Offiziere die Städte, und wo ihnen ein diensttauglich scheinender Jüngling begegnet, den noch nicht da« Abzeichen de« Kriegsfreiwilligen schmückt, bemächtigen fie sich seiner und heften ihm halb mahnend halb drohend da» Abzeichen an. Dann find auch die Damen der Gesellschaft am Werk, wer diesen ohne Kennzeichen der »Volunteer«" begegnet, wird um ringt und mit einer weißen Feder im Knopfloch, dem Zeichen der Feigheit, geschmückt. Aber diese, da« Ehrgefühl de« juu- gen Engländers anfassende Form der Werbung, scheint nicht den gewünschten Erfolg zu zeitigen; man greift daher zu einem kräftigern Mittel: Polizeibeamte und Aerzte gehen in die Fabriken usw. und untersuchen sämtliche Arbeiter auf Dienst tauglichkeit. Erklären dann diejenigen, welche für tauglich befunden find, sich nicht zum freiwilligen Eintritt in das Heer dereit, wird der Arbeitgeber gezwungen, diese Leute zu ent lasten, so daß sie der Not und dem Hunger preisgegeben find und ihnen nichts anderes übrig bleibt, als sich zum Mi litärdienst zu stellen. Wa« müssen daS für vorzügltche Sol daten werden! Englische Frechheit. Den .B. N. N/ wird geschrieben: In dem kleinen Soolbad Dürrenberg, daS mit dem ersten Mobilmachungstage wie auSgefegt von Kurgästen war, hat sich seit einigen Wochen eine englische Familie eingefunde«, die erst in Torgau, dann in Leipzig landeSoerwiesen war. Diese Menschen betragen fich so frech, daß e« jeder Beschrei bung spottet. Die Kurpromenade gehört ihnen natürlich ganz allein. Aber al« neulich unsere kleinen Kreuzer unterlegen waren, hatte Old England die Fenster seine» Hochparterre in Villa Cecilie aufgesperrt und gröhlte englische Freudenlie der mit Klavierbegleitung derart, daß da» heimische Publikum darauf drang, daß Ruhe gehalten wurde. Kürzlich war wie der ein Auflauf, und ein herzhafte» Mädel warf der Gesell schaft die Fenster voll Steine, leider nicht mit genügendem Nachdruck, die Scheiben blieben ganz. Da« brave Mädel soll mit einer Ordnungsstrafe belegt werden. Ein Leutnantsstückchen. Von einem Leser erhalten die .B N. N/ folgende Schil derung : Gestern beschloß ich, ein paar dienstfreie Stunden dazu zu benutzen, um meinen äußerlichen Menschen wieder etwas m Ordnung zu bringen. Ich ging an den .... Fluß, zog mich au» und seifte mich erst mal tüchtig ab. Dann sprang ich in» Master und schwamm vergnügt ein Viertelstündchen hin und her. Nur ungern trennte ich mich von dem feuch ten Element, da» ich während der endlosen Märsche kaum zu sehen bekommen hatte. Wie ich gerade beim Abtrocknen bin, höre ich auf einmal ein verdächtige» Geräusch und plötz lich traten au» dem Weidengebüsch, da» den Fluß umrahmte, zwei Franzosen hervor, da» schußfertige Gewehr im Arm. Na, daß tch von dieser Ueberraschung kaum erfreut war, kannst du dir denken. Ich war ganz allein, splitternackt, un bewaffnet, da mein Säbel unter meinem Zeug lag. Ich dachte: .Da kann dir nur eine kolossale Frechheit helfen/ Ich schreie also die beiden Kerl» mit Donnerstimme auf fran- zöfisch an: .Hände hoch!" Wirklich erschrecken fie, lassen da» Gewehr fallen und heben die Hände hoch. Inzwischen aber haben sie sich davon überzeugt, daß ich allein und unbewaff net bin, und machen Miene, »hre Gewehre aufzuheben. Aber im Nu bin ich be« ihnen und haue sie mit dem quietschnassen Handtuch recht» und link» so um die Ohren, daß fie auf die Knie sinken und um Gnade bitten. Schnell hebe ich nun ein Gewehr auf, kommandiere: Marsch! Marsch! und bringe so im Adamskostüm, daS französische Gewehr drohend in den Händen, die beiden Kerle zu unserer nächsten Feldwache, wo mein Erscheinen natürlich großen Jubel heroorrief. Zeitgemäße Betrachtungen. lStachdruck verboten.) Der Landsturm marschiert. Alldeutschland in Waffen! — die Kriegsfackel loht, eS wuchsen die feindlichen Scharen, — doch unsre Parole heißt: Sieg oder Tod — es gilt unsre Ehr- zu wahren, — und wie sich die Linie und Landwehr bewahrt, — so greift auch der älteste Jahrgang zum Schwert, — zum heiligen Kampf wird die Trommel gerührt; — Der Landsturm marschiert! — — Es schärfen ihr Eisen mit zornigem Mut - des Vaterlands trutzigc Hüter, — hell blitzet ihr Auge, heiß wallet ihr Blut — im Kampf um die heiligsten Güter. - Schon zogen der Briwer und Söhne io viel — dem Feinde entgegen mit klingendem Spiel — und weiter und weiter wird mobilisiert. — Der Landsturm mar schiert! Manch einer, dess' Bart schon bei Zeiten ergraut — im brausenden Kampfe des Lebens — wird wieder aufs neu mit der Waffe vertraut, — nun führt er sie nimmer vergebens. — Kerndeutsche Gestal te« aus jeglichem Stand — beweisen: Noch haben wir Streiter im Land, — und wehe dem Feinde, der den Einfall riskiert, — der Landsturm marschiert! Wir haben zwar Feinde wie Sand an dem Meer, — doch werden wir nimmer verzagen, — und kommen die Tommy's und Turkos daher, — wir müssen und werden sie schlagen, — und brechen die Hunnen in Ostpreußen ein, — und ob auch die Japse in Asien schrei«, — sie alle erhalten, was ihnen gebührt. — Der Landsturm marschiert! Im Osten und Westen die Kriegsfackel loht, — Verderben droht fernher vom Meere — Alldeutschland in Waffen, - doch nimmer in Not, — es hat ja so treffliche Heere; — u. wie sich die Linie und Landwehr bewährt, — so greift auch der älteste Jahrgang zum Schwert. Zum heiligen Kampf wird die Trommel gerührt, — der Landsturm mar schiert! Albert Jäger. Wettervorhersage für d«n 20. September 1914. Nordwestwind, wolkig, Temperatur wenig geändert, zeitweise Niederschlag, Gewitter nicht ausgeschlossen. Niederschlag i« Eibenstock, gemeflen am 19. September früh 7 Uhr 1,0 r-u» - 1,0 ! auf 1 qm vodenfläch«. Barometerstand am 19. September — 10,6. knick ckM - KMckii. HM 8ckN Bürger-Sterbeverein Eibenstock. den 20. Septemöer 1S14, nachmittags ,3 Ilhr im Vereinslokal U«ger'S Restaurant. Lagesord««»g r I. Vortrag der Jahresrechnung auf 191». 2. Wahl von 9 Ausschußmitgliedern. 3. Allgemeine Beratung. WM- Auslegung der Präsenzliste bi- 4 Uhr. -MS Vorsteher. Gestern Nacht verschied plötzlich und unerwartet mein guter Mann und lieber Vater, LsrnkLrL kickarä Lckürsr, Privatier, wa» wir hierdurch tirfbetrübt anz«igen. Um stille» Beileid bitten I-ouLsv und ^okanns 8oLürvr. Blumenschmuck und Kondolenzbesuche find dankend abge lehnt. Die Beerdigung findet Montag nachm. '/,4 Uhr statt. NskiMro AngerL lllick Wohnhaus mit Lade«, Stall und Hofrau« in der Albertstraße preiswert zu ver kaufe« durch Ortsrichter Alslebuuor. KG-MM. Zur Nachsendung an unsere Soldaten im Felde empfehle ich ff. Tafel-Schokolade zum Essen. Zeldpostbriese ea. LSo «ramm br«tto »inschl. 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Freundlichst ladet ein Nachdem allerorts drr Kinematogravh seine Pforten geöffnet hat, um in dieser schweren Zeit etwas Zerstreuung zu bringen, halte auch ich mein Theater sür Sonnabend «.Sonntag, den 19. u. 2V. oste«. — E« kommen nur ernst« der Zeit angrpaßte Film« zur Vorführung. Sonntag nachmittag 3 Mr für Kinder. Um gütige Unterstützung bittet Dir DM- HmsordmmW L KtlW.WilllllM an der A«erbach«r- und Sre«z- lerstraß« find z« vermiete« durch Ortsrichter Aoiedauor. Verlustliste Nr. 14 der P-«igl. Sächs. Armee ist eingegangen und kann in der Ge- schäftSllelle dieses Blatte» ringeseh«» werden.
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