Suche löschen...
Neues lausitzisches Magazin
- Bandzählung
- 105.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 8. 1467
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id316151742-192900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id316151742-19290000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-316151742-19290000
- Sammlungen
- Saxonica
- Lusatica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- II. Literarische Anzeigen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Sonstiges
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Neues lausitzisches Magazin
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Festgabe. Der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zur Feier ihres 150 jährigen Bestehens dargebracht vom Verein für Geschichte Schlesiens. Breslau 1929. Selbstverlag des Vereins für Geschichte Schlesiens; in Kommission bei H. Tzschaschel, Görlitz. 153 S. (Auch in Zeitschrift des Vereins für Geschichte Schlesiens 63, 1929)/ Diese Gabe des Schlesischen Geschichtsvereins bringt vier höchst gediegene Bei träge schlesischer Gelehrter, die teils mittelbar, teils unmittelbar das Arbeitsgebiet der Oberlausitzer Gesellschaft berühren. R. Koebner geht in eindringlicher Unter suchung und Betrachtung dem Aufkommen und Gebrauch der Worte locatio, locator, locare nach, um ihren kolonisationstechnischen Begriffsinhalt sowie den Ausgangs punkt ihrer Anwendung für diesen zu ergründen. Diesen letzteren glaubt er in der Magdeburger Gegend (Kolonisationsurkunde von Schartau aus Wichmanns Zeit) gefunden zu haben; von dort aus ist die Verbreitung durch das Lokatorentum erfolgt, für dessen Mitwirkung das Auftreten jener Termini geradezu Zeugnis ablegen kann. Bei der Begriffsdeutung ist auszugehen von einem dem lateinischen locare zugrundeliegenden deutschen Wort des mündlichen Rechtsverkehrs; als solches kommt nur „besetzen" in Frage. Neben die schlichte Verwendung im Sinne von „besiedeln" tritt (wie K. nachzuweisen sucht, schon vom Mutterland her übernommen) die in Verbindung mit iure mit dem Sinne „einrichten nach Ortsrecht". Diese iure-Formel und ihre Entstehung zum Problem gemacht zu haben, ist ein entschiedenes Verdienst Koebners; seinen Äusführungen in allem zu folgen, fällt mir schwer. Namentlich stehe ich seiner hohen Bewertung der Rolle des Lokatorentums autzerhalb Schlesiens recht skeptisch gegenüber. Der Loclex Viennensis, in dem die Schartauer Urkunde uns überliefert ist, kann übrigens nicht mehr als Formelbuch angesehen werden; vgl. W. Möllenberg, Sachsen und Anhalt 3, 1927, S. 173. — Auf realerem Boden bewegen sich die „Untersuchungen zur Geschichte der fränkischen Hufe" von Heinrich von Loesch, der darin seinen etwas älteren Aufsatz „Die fränkische Hufe" (Zeitschrift des Vereins für Geschichte Schlesiens 61, 1927) ergänzt und unterbaut, namentlich mit Bezug auf die Hufengröße. Sie läßt sich auch in den neu untersuchten Fällen auf rund 24 ka ansetzen, was zu Joh. Langers Ergebnissen für die südliche Ober- luusitz (N. L. M. 102, 1926, 77—125) gut stimmt. Loesch wendet sich u. a. (S. 52 ff.) auch gegen R. Iechts bekannte Theorie von den (1071 genannten) Görlitzer Königs hufen, die Iecht z. T. in den Hufenstreifen der nördlichen Stadtflur wiedererkennen möchte. L. sieht diese Hufen nicht für Königshufen und deren Teile, sondern für fränkische Hufen an; ihre Ausweisung kann dann erst in die Zeit der Kolonisation um 1200 fallen. Mit der Frage der Königshufen gedenkt L. sich noch an anderem Orte näher zu befassen. Ich selbst habe ebenfalls mein früher festes Vertrauen zu Iechts so bestechender Lösung schon vor einiger Zeit einer Revision unterzogen, da die Hufenausstattung der Nikolaikirche mit einer Entstehung um 1100 nicht ver einbar scheint (vgl. meine Äußerung im N. L. M. 102, 1926, S. 318). Eine bedeutende Bereicherung unseres Wissens bietet des Breslauer Stadtarchivars H. Wendt vielseitige Behandlung der Beziehungen von „Breslau und Görlitz am Ende des Mittelalters", etwa in der Zeit von 1480 bis 1520. W. schöpft in erster Linie aus dem reichen Stoff, den die Görlitzer Missivenbücher enthalten. Sein Hauptaugenmerk gilt den Handels-, überhaupt den Wirtschaftsbeziehungen der beiden Städte, deren lebhafter Charakter vornehmlich durch die Stellung von Görlitz als Vermittlerin zwischen Breslau und Leipzig sowie Nürnberg gegeben war, dann aber auch durch Breslaus Vermittlerrolle für Görlitz gegenüber dem Osten; sie wurde in dem Niederlagsstreit 1511—1514 vorübergehend ernstlich gefährdet; anderseits fehlte es nicht an Bestrebungen von Breslauer Seite, Görlitz auf der Niederen Landstraße und auf der märkischen zu umgehen. Wendts Übersicht ist um so mehr zu begrüßen, als gerade die handelsgeschichtlichen Fragen für die Ober lausitz erst in jüngerer Zeit, namentlich durch Arbeiten Horst Iechts, stärker gefördert und aufgeschlossen worden sind. — Zu dem letzten Beitrag, „Görlitzer Schulmusik um 1600" von P. Epstein, vermag ich keine Stellung zu nehmen; E. bespricht eingehend die Lehrpläne, soweit sie sich mit den musikalischen Übungen befassen, und die in Görlitz um 1600 gebräuchlichen Schulgesangbücher (Hsrmoniae kvmnorum scbolae Liorlicensis, 1587, ? 1599; 1613), von deren Liederinhalt er ein Verzeichnis aufstellt. I. Bauermann.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder