Die Zunge Aeiäe. So mancher von den vielen Spaziergängern, bi« an schönen Tage« durch de« Wal-bestan- streifen, der von der Oberlößnitzer Flurgrenze, von der Leipziger Straße i« Radebeul sich hinstreckt zur Großenhainer Landstraße und darüber hin aus -um Heller uud zur Königsbrücker Straße in DreSdim, mag sich wohl schon darüber Gedanken gemacht haben, woher dieser Wald, der gern als Lunge der Lößnitz bezeichnet wird, seinen Namen „Die Junge Heide" trägt. Und bei -en meisten, die sich mit diesem Namen gelegentlich beschäftigen, wird wohl die Ansicht auftaucheu, -aß er auf einen verhältnismäßig jungen Ursprung, auf eine Reuaupflanzung desselben in jüngerer Zeit htnweist, die man im Gegensatz zu der großen alten Dresdener Heide eben die Junge Heide nannte. Das ist wenigstens das Nächstliegenste, die anscheinend plausibelste Erklärung des Namens für diejenigen, die nur oberflächlich darüber nach-enken. Dem ist aber nicht so. Im Gegenteil, der Name ist schon sehr alt, Jahrhunderte alt, so alt, daß man seinen wirklichen Ursprung kaum noch ergründen wird. Unter -en Kartenbeständen des Sächsischen Hauptstaatsarchivs befindet sich eine Karte des großen Waldes, der sich nordwärts von Dresden ausdehnt und der in älteren Zeiten nicht nur dicht an die ursprüngliche Stadt, an die heutige Neu stadt heranreichte, bei Langebrück und Liegau seine nördliche und bei Ullersdorf seine östliche Grenze sand und noch heute findet. Diese Heidekarte, unsern heutigen Begriffen nach kaum eine Landkarte, wurde 1560 vom Magister und Professor -er Leipziger Universität Johann Homelius, der zuletzt kurfürstlicher Landmesser war, entworfen. Un- sie zeigt, daß diese große Dresdener Heide ihre letzten Aus läufer bis in die Lößnitz vorschickte, daß der Kiefernbusch, der um Kaditz bestand, -er vor -er deutschen Kolonisation wahrscheinlich auch das Gebiet des heutigen Ober- und Niederlößnitz eingenommen hat lückenlos mit dem großen Waldkom plex derselben zusammenhing. Diese älteste Karte aber nennt schon -en Namen „Die Junge Heidel Etliche Jahrzehnte später wie HomeliuS verfertigte ein anderer kurfürstlicher Geo meter, -er Markscheider Matthiä Order wieder eine Karte -er Dresdener Hei dH -ie wir Heutige« schon eher als eine solche ansprechen, denn sie verzeichnet nebe«