„S.-Club". Als nun Herr Strauß fortging, behielten wir untre Mittwochs- Versammlungen bei, allerdings ohne Turnen. Dafür wird jetzt nach dem Kaffee musiziert, Klavier gespielt und zweistimmig gesungen, die Kolonie durchgehechelt, aber auch manches interessante Thema gemeinsam besprochen. Versvliwunäene unä versekwinÄenäe Wgek Äaeksen«. Die Natur jedes Landes ist einem dauernden Wechsel unterworfen. Tier- und Pflanzenarten verschwinden, neue tauchen auf. In den kulturell stark ge nutzten Ländern hat allerdings längst schon das Verschwinden das Ueberge- wicht erlangt; gegenüber -er hohen Zahl der besonders im letzten Jahrhundert beispielsweise Mitteleuropa verloren gegangenen Arten und Formen hält sich -ie Menge der auf natürlichen Wegen neu eingewanderten in den allerbe scheidensten Grenzen; sie vermag den Eindruck einer rasch fortschreitenden Verarmung unserer Tier- und Pflanzenwelt kaum zu mildern, geschweige -enn zu bannen. Sehen wir uns einmal in der Vogelwelt unserer sächsischen Heimat um, so stehen einigen wenigen Einwanderern, wie der Wacholder- -rossel und dem Girlitz, die uns das vergangene Jahrhundert gebracht hat, eine viel größere Zahl von Verlusten meist recht stattlicher oder ins Auge fallender Arten gegenüber. Die Fluß- und die zierliche Zwergseeschwalbe, die noch vor einem knappen Menschenalter an der Elbe und der Vereinigten Mulde zahlreich vorhandene Brutvögel waren, gehören der Vergangenheit ein, man sieht sie kaum noch als Durchzügler im Lande. Auch der Fischreiher gehört ihm als Brutvogel nicht mehr an; seine letzte Brutkolonie in Sachsen befand sich auf einer Insel im Horstsee bei Wermsdorf, sie erlosch Ende der 80er Jahre, als die Insel abgeholzt wurde. Hart jenseits der Landesgrenze, bei Weißkollm in -er preuß. Oberlausitz, befindet sich als letzter kümmerlicher Rest eines einst viel größeren Reichtums noch eine kleine Kolonie, sie steht erfreulicherweise unter Schutz. An größeren Teichen gibt der Reiher aller dings auch heute noch Gastrollen; es sind Zuwanderer, z. T. auch aus süd licheren Gegenden, wie ein in der sächsischen Lausitz gefundener, in Ungarn erbrüteter Vogel beweist. Aus der Sandsteinwildnis der Sächsischen Schweiz und den Felsendomen des Zittauer Gebirges verschwand der stattliche Uhu. Von feinem Schicksal sind auch eine Anzahl seltener Tagraubvögel betroffen worden; beim Wanderfalk, der ebenfalls auf dem Aussterbeetat stand, konnte -er -rohen-en Vernichtung noch rechtzeitig Einhalt getan werden. Der Kolk rabe, -er Vogel Wotans, war schon um -ie Mitte -es verflossenen Jahrhun derts in Sachsen ziemlich selten geworden, sein gänzliches Aussterben besie gelten die folgenden Jahrzehnte. Gleichfalls der Sächsischen Schweiz gehörte -er prächtige, in zartes Grau und leuchtendes Rot gekleidete Mauerläufer an, nach dem die Vogelkundigen seit Mitte der 90er Jahre vergebens Ausschau halten. Das ist nur eine kleine Vlütenlese der Verluste, die die Vogelwelt Sachsens in den letzten hundert Jahren erlitten hat. Ihr schließt sich eine noch viel größere Liste von solchen Arten an, die zwar gegenwärtig noch im Lande vorkommen, aber doch so gewaltig abgenommen haben, daß wir bei vielen von ihnen das Aussterben schon in absehbarer Zeit befürchten müssen. Genannt seien hier nur das Blaukehlchen und vor allem die Nachtigall, die man in der Leipziger Gegend vor wenigen Jahrzehnten noch überall antraf, heute aber auch hier schon sehr suchen muß. Bei einigen besonders gefährdeten Arten, wie dem Wiedehopf und -er Blaurake, beobachten wir seit einigen Jahren allerdings einen Stillstand im Rückgänge, ja, vielleicht sogar eine leichte Zunahme ihres nur noch kleinen Bestandes. In einigen Fällen geht dies auch ganz offensichtlich auf die immer