koksen 'rapSackLssLkL Nr. 4. 1V. Jahrgang. Beilage zum General-Anzeiger. Marz 193s, Die LvpnULMrLettHugU8t äe« starken. Ein Zeitbild von A. Schruth. Wenn man in diesem Jubiläumsjahr August des Starken auch dessen Ve« Ziehungen zur Lößnitz gedenkt, dann lenkt man wohl in der Hauptsache den Rückblick auf die einzige kurfürstliche Besitzung in derselben, auf die Hoflößnitz. In dem schlichten Schlößchen mit den kuriösen Malereien, das Johann Georg l. begonnen und sein Nachfolger gleichen Namens vollendet hatte, spielte sich aus schließlich das höfische Leben in der Lößnitz ab und um den einfachen Bau wob allein sich zu Zeiten ein Abglanz der Pracht, die der kurfürstliche Hof drinnen in der Residenz und Landeshauptstadt entfaltete. Das war so zu Zeiten des Erbauers wie auch zur Zeit seines Urenkels August des Starken. Ja, dieser Jürft hat auch das Weinbergsschloß erst aus seiner Versunkenheit und Ein samkeit der Lößnitzer Weingebirge „in denen fast niemand wohnet", wie der wackere Bergschreiber Paul Knohll noch um 1667 schreibt, herausgehoben. Seine „Wirtschaften", die er zur Zeit der Weinlese in der kurfürstlichen Hoflößnitz Veranstaltete, erfüllten die schlichten Bauern der Lößnitzdörfer mit ehrfürch tigem Staunen; sog doch zu diesen Weinlesefesten eine glänzende Kavalkade von Cavalieren und Damen und in ihrem Gefolge ein großer Troß der Hof- -ienerschaft hinauf nach den Wolframsdorfischen Weinbergen unter dem Spitz hause. Und zu deren Vergnügen wurden auch Burschen und Mädchen der umliegenden Dörfer aufgeboten, um die hohen Herrschaften mit Winzerauf- zügen, bäuerlichen Tänzen und Spielen einige Stunden angenehm zu unter halten. Derartige Winzerfeste Angus» des Starken sind aus dem Jahre 1715 bekannt und bis in alle Einzelheiten ist die große „Bauernwirtschaft" überliefert, die vom 27.-29. Oktober 1727 in -er Hoflößnitz gefeiert wurde. Ueber 150 Personen der Hofdienerschaft waren damals in dem Weingute tätig, um der Hofgesellschaft, unter -er sich der englische und der französische Gesandte, die Gräfin Orzelska und eine Menge anderer Aristokraten befanden, nichts von dem Komfort des Dresdener Hofhaltes entbehren zu lassen. Derartige prunk volle Hoffestlichkeiten des König-Kurfürsten hat der übrige Teil der Lößnitz, hat Kötzschenbroda freilich nicht gesehen. Schubert erwähnt zwar in seiner be kannten Chronik, daß nach den heute leider verschollenen handschriftlichen Auf- 17