sogar dem Ernsten lacht einmal freudig das Herz. Für einige Stunden nun seid ihr Sorgen gebannt, Wir wollen euch nicht kennen, sind jetzt im Zauberland Einmal im Jahr woll'n wir -es Zaubers uns freu'n, jetzt gilt's mit Prinz Karneval fröhlich zu sein. Ihr Menschen -es Alltags, vergeßt doch die Sorgen, seid lustig heute, gar zu bald folgt ein grauer Morgen." M-r. MenmitL unü Me Wettiner. Im vorigen Jahre hat die Stadt Chemnitz ein Jubiläum begehen können, das bedauerlicherweise vollkommen sang- und klanglos vorübergegangen ist und nicht die Würdigung gefunden hat, die es geschichtlich beanspruchen konnte. In jenen Wochen sind 625 Jahre vergangen, seitdem sich die bis dahin freie Reichsstadt Chemnitz unter den Schutz -er Wettiner stellte, ein Ereignis, dem an Bedeutung wohl nur noch die Verleihung -es Marktrechtes an -ie Stadt Chemnitz im Jahre 1143 gleichgestellt werden kann. Auf der Grundlage, -ie -amals im Jahre 1143 gelegt wurde, konnte sich dann nach 1308 erst unter -em mächtigen Schutze unter -er verständnisvollen Förderung -er Wettiner Fürsten jene prachtvolle Entwicklung vollziehen, die Chemnitz aus einer zwar als wehrhaft bekannten, sonst aber -och recht be-eutungslosen mittelalterlichen Kleinstadt zur weltbedeutenden Industriestadt machte. Freilich, -ie Aenderung im Charakter der Stadt vollzog sich nicht ganz freiwillig, und -er Rat -er alten Sta-t Chemnitz sah sich vor eine bitterschwere Entscheidung gestellt, bedeutete doch -er Uebergang von -er freien Reichsstadt unter den Schutz -er Wettiner einesteils eine gewisse Unterwerfung, anderen teils aber einen Abfall vom Reiche, -em -ie Väter bis -ahin unentwegt die Treue gehalten hatten. Für -ie Stadt Chemnitz ging es aber um Sein oder Nichtsein. Friedrichs -es Frei-igen Mannen waren vor -en Toren der Sta-t Chemnitz erschienen und hatten Einlaß begehrt. Der Wettiner Friedrich stan- -amals auf der Höhe seiner Macht. Er hatte im Jahre zuvor die Schlacht bei Lucka gewonnen und dadurch die Macht -er Wettiner neu begründet. Der Besitz -es Meißner Landes, Thüringens und Osterlandes war neu gesichert, und Markgraf Friedrich hatte als Enkel -es Staufenkaisers Friedrich des Zweiten berechtigte Hoffnung auf -en Kaiserthron. Zwar galt Deutschland damals noch als Wahlreich, aber es hatte sich längst eine reine Erbfolge her ausgebildet, und -er Wettiner konnte seine Ansprüche mit gutem Rechte auf Herkommen und Brauch gründen. Bereits seit der Hinrichtung Konradins nannte er sich „Friedrich der Dritte, durch Gottes Gnade König von Jeru salem und Sizilien", und -ie Großen -es Reiches sahen in ihm bereits den römisch-deutschen Kaiser, bis dann wieder einmal -er Papst seine Wahl zu Gunsten Rudolfs von Habsburg hintertrieben und sogar Friedrichs Ehe mit der Tochter Ottokars von Böhmen löste, so -aß Friedrich seinen mächtigsten Bundesgenossen verlor. In jenen Maientagen von 1308 aber stand Friedrich noch ganz auf -er Höhe seiner Macht. König Albrecht war wenige Wochen zuvor unter den Schwertstreichen seines Nefsen Parrieida gefallen, und Friedrich hatte nicht vergessen, daß -ie Stadt Chemnitz schon einmal Wettiner Besitz gewesen war: Lie Tochter Kaiser Friedrichs des Zweiten, Margarethe, hatte das gesamte Pleißner Land bei ihrer Vermählung -em Wettiner Albrecht anstelle einer baren Mitgift als Pfan-besitz mit in -ie Ehe gebracht, -as allerdings 1290 wieder eingelöst worden war, so -aß Chemnitz wieder Reichsstadt wurde. Da zu machte Friedrich -en Chemnitzern -ie Sache leicht. Er stellte ihnen einen Gtadt-Mnseum ? Radebeul