Also man erkennt eine engste Haus- uns Familientzemeinschäft -er Bienen Mit -em Menschen rein aus inneren Motiven -es Gemüts. Ihnen entspringt es wohl auch noch, wenn man Bienenstöcke in Wal-eck nicht verschenken, son-ern nur verkaufen und -ie Bezahlung nicht in Geld, sondern nur in Korn u. dgl. entgegennehmen darf. Aber gerade das, was vielleicht am ehesten geheimnisvolle seelische und mystische Regungen widerzuspiegeln scheinen könnte, -ie zahlreichen, in allen Teilen -es deutschen Sprachgebiets belegten Vienensegen, atmen schon ganz den von allem bisher Erwähnten scharf zu scheidenden praktischen Sinn -es Imkers. Jeder Vienenvater kennt -ie eine oder andere Form dieser Bienensegen. Nur eine aus Pommern, schon aus einem Druck -es Jahres 1881 bekannt, sei hier angeführt: Kün, kün, kün, Jmmenwiser (Weisel), set di Up min gebet (Gebiet), Up min los (Laub) un gras Un dreg (trage) mi slitich (fleißig) Honnich un maß (Wachs), Kün, kün, kün. Immer ist es zweierlei, was dieser praktische Sinn -es Imkers durch solche Bienensegen und allerlei andere Maßnahmen von den Bienen erlangen will: sie sollen einmal schwärmen, zum andern aber dabei auf ihrem Gebiete bleiben. Könnte ihnen jemand -iese Wünsche im Ernste verdenken? Am Christabend, um nur einige wenige Beispiele zu nennen, trägt man kn Böhmen keine Stöcke an einen andern Ort, sonst werden -ie Bienen zwar viel Honig haben, aber nicht schwärmen. In Ostpreußen betet man, -aß es zu Neujahr schneien möge, Lenn dann wird es viel Schwärme geben. Und an Lichtmeß (2. Februar) darf der Bienenvater in Waldeck nicht aus dem Hause gehen, sonst fliegen ihm die Schwärme davon. Wenn dann aber -ie Bienen schwärmen, so läuft ihnen in Pommern ein Weib nach und zeigt ihnen -as bloße Gefäß, dann fliegen sie nicht fort, oder in Oldenburg mischt man am Gründonnerstag Erde von einem Maulwurfhaufen, der in der letzten Nacht aufgeworfen ist, in Las Futter: das hilft zum gleichen Zwecke -as ganze Jahr. Diese volkskundlichen Beiträge zur praktischen Imkerei, wenn wir sie so Nennen dürfen, ließen sich verzehnfachen, aber wir wollen lieber den deutschen Volksglauben noch kurz auf einigen Wegen belauschen, wo sein hervorstechend ster Zug, -er Hang zur einerseits geheimnisvoll-mystischen, anderseits humor vollen Weltbetrachtung, sich noch einmal so recht nach Herzenslust entfalten kann. Denn allem, womit er sich mit besonderer Anteilnahme, Achtung und Liebe beschäftigt, verleiht er ja drei Gaben, die der Heilkraft, der Zauberei irgend welcher Art und der Wahrsagung. Für heilkräftig wird -ie Biene namentlich in Tirol angesehen. Hier glaubt Man nach F. G. Mosts „Sympathetischen Mitteln" (1842) Zahnschmerzen kurieren zu können, indem man das Zahnfleisch mit dem Safte einer ver endeten und zerquetschten Biene bestreicht und den Speichel auf das tote Tier spuckt. In Pommern und Westfalen schreibt man auf einen Zettel: „Die Bienen ohne Lungen, -ie Störche ohne Zungen, -ie Tauben ohne Gall' helfen gegen -as 77erlei Fieber all" und trägt diesen Zettel an einem Faden nm -en Hals. Zweige, auf -ie sich ein Bienenschwarm gesetzt hat, -ienen zum Liebes- -auber. Um viel Tänzer zu gewinnen und viel Glück bei den Männern zu haben, tragen im Vogtland die Mädchen ein Stück von einem solchen Zweige -ei sich oder sie schneiden am Andreasabend (30. November) einen Span vom Flugloche eines Bienenstockes ab und tragen ihn im Mieder. Es ist also — -as gibt es in anderen Fällen auch! — kein böser Zanber, zu -em -ie Biene -ient, und wenn sie -azn hilft, wahrzusagen, -. h. -ie Wahrheit