Hutung im Friedewalde aber die Waldflur Kötzschenvrodas schob, ward ihnen eine freie Biehtriebe durch den Kommunalwald -ugestanden, die verraint und versteint und 20 Ellen breit war. Sie durfte aber nur dazu benutzt werden, -aS Bieh von und nach Dippelsdorf zu treiben. Sowohl Kötzschenbroda wie Dippelsdorf verzeichneten diese Biehtriebe in ihren Dorfrügen. Dieser Vieh weg bestand bis 1851 zu Recht. In diesem Fahre entzog der Staat den DippelS- -orfern das Hutungsrecht im Friedewald und entschädigte sie dafür anderweit. Von den Teichen des FrieöewaldeS sind heute noch vorhanden der Groß- teich, Krauenteich, Mittelteich, Schlo^teich, Oberer und Niederer Waldteich, der Dippelsdorser Teich, Ler Köckeritzteich, der Jltzschenteich beim Auer und der Funkenteich bei Weinböhla. Eine ganze Anzahl noch auf der Oederkarte ver zeichnete „Teichlein" sind verschwunden, zu Wiesen und „Brüchen" geworden. (Fortsetzung folgt.) RunmreiMen äer WlkerwanäerungsLett. An skandinavischen Felswänden finden sich hie und da bronzezeitliche symbolische Darstellungen und Ritzzeichen, die kultische Bedeutung haben und nicht etwa mit -er Bilderschrift der alten Aegypter gleichzusetzen sind. Etwa hundert Fahre vor unser Zeitrechnung bildeten aber die mit Ftalien in Be rührung kommenden Germanen aus einem italienischen Alphabet entnommene Schriftzeichen ans, die Runen, die nun wieder von Süden nach Norden wan derten und den alten symbolischen Ritzdarstellungen ein neues Leben ver schafften. Man muß unterscheiden zwischen den rein symbolischen Darstellungen -er ersten Zeit: das Totenfchiff, der Schlitten, der Hengst als Zeichen Odin-, Axt oder Hammer als Zeichen Donars, später im Uebergang zur Eisenzeit das Hakenkreuz als Zeichen Ler Lichtwelt, und den eigentlichen Runen, die eine zweifache Verwendungsmöglichkeit hatten, nämlich einmal als Buchstabe, zum anderen als Begriffssymbol mit magischem Wert. Zwischen Geburt und Tod, Werden und Vergehen ist der Kampf als Drittes. Diese drei Dinge, Beginn, Fnhalt und Ende des Lebens symbolisch auszndriicken, war die eine Aufgabe der Runen. Das geschah übrigens oft in Verbindung mit rein symbolischen Darstellungen, wie Totenschiff unö Hakenkreuz, dem übrigens die S-Rune als Sonnenzeichen gleichbedeutend ist. Die F-Rune bedeutet Eis und damit soviel wie tückisches Verhängnis, die H-Rune Hagel und schnell hereinbrechendeS Schicksal, die R-Rune soviel wie Ritt oder Fortgang. Die Zusammenstellung -er genannten Runen heißt dann, Last hier ein Mensch in die Lichtwelt entrückt sei, sich in seinem Grabe wohlfuhlen und nicht wieder zu den Lebenden zurück- kehren solle, um sie zu schädigen. Man findet auch oft das Wort ALU, es ist eme Schutzformel, ebenso das Futhark, die Aneinanderreihung der 24 Runeu- zeichen in bestimmter Reihenfolge. Dazwischen sind dann wieder die Runen in Zusätzen als Buchstaben benutzt und geben den Namen des Toten oder des Runeumeisters an, immer wieder in Zusammensetzung etwa mit dem Hengst, dem Symbol des Totengottes Odin, als Schimmelreiter im Volksglauben bis in unsere Tage als solcher erhalten. Aber er ist auch der Gott der Liebe und der Fruchtbarkeit, dem als solchem der Lauch heilig war, als Mittel zur Ge sundheit und Lebeusfrische. Das Symbol dafür ist die Rune L, zusammen mit der Rune F, die Vieh und Wohlstand bedeutet oder der Eigentum andeutenden Rune O, die als solche sich im angelsächsischen Schrifttum sogar noch im Ge brauch der lateinischen Buchstaben findet. Fn dieser Weise wurden Runen auch auf Schwertern, Speeren und Streitäxten alS Siegeszauber, auf Kämmen und Amuletten als Liebeszauber verwendet.