Rr. 8. 12. Jahrs-«-. Beilage zu« General-Anzeiger Juni 1SS5. -1 > Der FrieÄervakÄ. " ' Allerlei aus seiner Geschichte von A. Schruth. Moritzburg und die Moritzburger Teiche. Der Friedewald umschließt zwei topographisch verschiedene Teile. Während der südliche Teil desselben, der sich bis an den Abhang der sogen. Lausitzer Platte, bis zu den Lößnitzbergen hinzieht, verhältnismäßig wasserarm ist, stellt der nördliche und namentlich der nordöstliche Bezirk ein von zahlreichen Seen und Teichen durchsetztes Gebiet dar, ein Gebiet so reich an stehenden Gewässern, daß vielfach von einer „Moritzburger Seenplatte" gesprochen wird. Neber 400 Hektar Walbgebiet werben von Seen und Teichen eingenommen. „Himmelsteiche" heißen die meisten im Volksmunb, der damit sagen will, daß viele von ihnen ohne sichtbaren Zufluß sind und ihren Bestand an Wasser aus dem um sie herumliegenden engbegrenzten Niederschlagsgebiet entnehmen. Jedenfalls aber wird -er reiche Grundwasserstrom des Waldgebietes den Teichen ihre Existenz in -er Hauptsache gewährleisten. Man ist vielfach der Meinung, daß die meisten -er Teiche und Teichlein künstlich angelegt worden sind und trifft, was die größten Wasseransammlungen -es Frie-ewaldes anbetrifft, damit auch das Richtige, ohne -aß immer die Zeit angegeben werden kann, in der sie entstanden sind. Man glaubt, -aß -ie Mehrzahl derselben schon in vorgeschichtlichen Perio den unter Benutzung von vorhandenen Sumps- und Bruchgebieten angelegt worden sind. Die größten der Teiche aber, der Großteich, der Dippelsdorfer Teich und der Schloßteich, stammen aus gar nicht so ferner geschichtlicher Zeit, sind nicht wesentlich über 400 Jahre alt. Der Großteich, der rund 87V2 Hektar Fläche umfaßt, entstand am Anfang des 16. Jahrhunderts. Herzog Georg der Bärtige ließ ihn im Jahr 1502 auf Teilen der Dorffluren von Cunnertswalde, Bärnsdorf und Berbisdorf anlegen. Die Bauern, deren Eigentum die in den Teich eingezogenen Flurstücken waren, wurden mit anderweitigem Land oder mit Hutungsrechten im Friedewald entschädigt. Der heutige Schloßteich, -er am deutlichsten die Merkmale einer künstlichen Anlage zeigt, entstand durch Zu sammenfassung und Vertiefung von 4 Teichen bezw. Brüchen. Alte Karten zeigen noch die Namen dieser ursprünglichen Gewässer, bezeichnen sie als Mosebruch. Preßteich, Kapitelteich und Kapellenteick und deuten mit diesen beiden letzten