Daniel Lieger, Sekulmekler unü Organist su RöiMekenbroäa. Ei» Dorffch»l«ersterleten im 17. Jahrhmrdert. Nach Akten erzählt von A. Schrnth. (Schluß.) Wenn Pfarrer und Schulmeister angewiesen waren, bei Hochzeitsfeiern anwesend zu sein, so sollten fie sich auch nm die Kindtanfen kümmern. Den Bauern paßte das aber ebensowenig wie bei den Hochzeiten und so vereitelten fie die Anwesenheit beider damit, daß fie die Dausen auf den Sonnabend ver legten, an denen Pfarrer nnd Lehrer mit den Vorbereitungen zum SonntagS- gottesdienst beschäftigt waren „nur damit der Pfarrer und der Schulmeister „nicht -arznvommen und fie ihren Unfng nnd sreyen Willen haben können". Wenn man aber hört, wie bei einer anderen Gelegenheit Leim weihnacht lichen Singumgang Ler Schulmeister bettelnd und singend von Hos zu Hof zieht und sich „schimpfliche Reden von den Bauern ob Les Bettelns" an den Kopf werfen lasse» muß, wie Zieger selbst bestätigt, dann kann man sich den armen Schulmeister als Respektsperson, die „viel Ueppigkeit und ärgerliches Vor nehmen" Lei den bäuerlichen Familienfesten verhüten sollte, nicht gut vorstellen. AuS dieser schiefen Stellung des Schulmeisters zu den Bauern mochten auch die fragwürdigen Ergebnisse seiner pädagogischen Künste bei -er Fugen- resul tieren, die nach Pfarrer Preschers Worten einen heillosen Unfug auf den .LZorkirchen", heute sagen wir Emporen, während deS Gottesdienstes voll führte. Sie machte, wie Prescher sagt, „einen Schweinestall aus der heiligen Wohnung Gottes" wenn sie „ganze Schnbfäcke voll Kirschen, Schoten und an deres Genäfche" mit in die Kirche briüge. Der Pfarrherr hatte -war darüber schon bei den Dorfgerichten, Ler Ortsbehörde, Beschwerde geführt, aber die hatten „taube Ohren, vergessen ihres Amtes und wollten sich mit Len Alten nicht erzürnen". Was konnte also so ein armer Schulmeister bei den Bauern ausrichten, wenn es nicht einmal dem Pfarrer selbst möglich war, Ordnung in der Kirche zu schaffen. Aber die Jungen zwitscherten nur, wie die Alten sangen.