Biele alte Burgen in unserer Gegen- find nur noch in wenigen Mauer resten erhalten. Von -er Burg Rathen an -er Elbe waren wenige Mauern zu sehen, doch ist es jetzt gelungen, die Anlage der Burg sreizulegen. Am reich sten an Burgen im schönen Sachsenland ist wohl das Zschopautal. Wenn man von den Burgen zu beiden Seiten der hochgetürmten Ufer -er Zschopau spricht, so scheint es unumgänglich, den Begriff einer Burg dem eines Schlosses gegenüber zu stellen. Grundsätzlich sind Burgen zur Ver teidigung gedacht; darum sind sie auch nicht weit von der Landesgrenze zu finden, während ein Schloß mehr als Wohnstätte angesprochen werden muß. Oft aber sind beide Begriffe vereint oder wenigstens schwer zu trennen, was bei den Burgen oder Schlössern des Zschopautales mehrfach der Fall ist. Die bekannteste und markanteste der Burgen am Ufer der Zschopau ist Burg oder Schloß Kriebstein. Viele schöne Sagen schlingen sich wie buntes Gerank um ihre ragenden Mauern. Eine herrliche Talaussicht eröffnet sich dem Besucher von den Fenstern aus, starke Mauern und Pfeiler tragen die weiten Räume. Eine reiche Rüstkammer, alte Kanonen, ein Rittersaal mit uralten Bildern, so steht die Burg fast isoliert schon über fünfhundert Jahre. Früher schäumte die Zschopau in gefährlicher Windung um den Fluß des Felsens, und die Flößer sprachen ein Dankgebet, wenn diese überwunden war. Jetzt ist das wilde Wasser gebändigt, indem eine schöne neue Talsperre oberhalb Kriebstein den Fluß reguliert. Der Burg Kriebstein gegenüber liegt das Schloß Ehrenberg und weiterhin die alte Burg Scharfenstein, die noch viel rittermäßiges hat und im dreißigjährigen Krieg eine wichtige Festung war. Ein hoher Wart turm und tief in den Felsen gesprengte Gefängnisse erzählen von den finsteren Zeiten -es Mittelalters. Burg Sachsenburg erhebt sich hoch über -as Bett der Zschopau in einer der reizvollsten Gegenden Sachsens auf steilem Tonschieferfelsen, vielfach zerstört und wieder erneuert. Die Geschichte der Burg reicht bis zum 14. Jahr hundert zurück. Schloß Zschopau, eine hohe, altersgraue Burg, südlich von Augustus burg, besteht aus vielen kleineren Flügeln und einem uralten runden Verließ- turm. Sie wurde einst Burg Wildeck genannt und beherrschte den Flußüber gang. Unter diesem Namen wurde sie schon zur Zeit Heinrichs I. genannt. Weithin erkennbar mit vielen flachen Türmchen ragt die Augustus burg auf hohem Porphyrfelsen getürmt als Krönung -er ganzen Gebirgs partie. Ueber dem rechten Ufer -er Zschopau folgen -ann die Ruinen des male rischen Felsenschlosses Wolkenstein, dem ausgebaut die bewohnbaren Flügel -ugehören. Wir kehren zum Gebiet -er Mul-e zurück und finden hier manche Burg, -eren Geschichte sechs bis siebenhundert Jahre alt ist. Unter Sachsens wohl erhaltenen Ritterburgen die größte und malerisch wohl die schönste ist die Rochsburg, auf hohem, felsigem Gebirgsvorsprung mit drei Höfen, einem Zwinger mit mehreren Haupttoren, -er Zugbrücke und einem hohen, runden, ungeheuer dicken Verliesturm. Die Sage berichtet, daß hier die rätselhafte Kessigsburg gestanden habe, die man dann Rochsburg oder Richterburg nannte. Fast bis ins zehnte Jahrhundert zurück reicht ferner die Geschichte der Burg Rochlitz. Zwei hohe Türme, Gefängnisse enthaltend, nannte man im Volks mund die „Rochlitzer Jupen"; wer die anhabe, der friere nicht mehr. Ueber -em linken Flußufer, malerisch getürmt, erhebt sich Burg Rauenstein, eine kleine etwas winklige Burg, die in eines der romantisch schönsten Täler des Sachsenlandes hinabschaut. Hoch ansteigend bis fast zum Kamm des Erzge birges liegt das altersgraue, malerische Felsenschloß Schwarzenberg, 43