Am 19. Oktober sah Leipzig -en Korsen zum letztenmal tn seinen Mauern. Nachdem er sich vormittags in -er 10. Stunde vom König von Sachsen verab schiedet hatte, ritt er noch an das vor dem Palais aufmarschierte Wachbataillon — es waren Badenser — heran, erhob nach verschiedenen belanglosen Fragen an den Kommandeur feierlich den Arm und rief den Soldaten zu: „Gardez bien le roi!" Aber das sonst nie fehlende und auch von Napoleon erwartete „Vive l'empereur!" — auf das auch die Rheinland-Truppen im Laufe der Jahre ein gedrillt waren — es blieb aus! Des Kaisers Aufzug in dem beschmutzten Ueberrock, den mit Kot bespritzten Stiefeln, dem ungewaschenen, übernächtigen, verdrießlichen Gesicht gab in den Augen der nun auch „hellhörig" gewordenen Badenser dem geschlagenen Fran zosenkaiser den Anstrich eines aus einer Kneipe hinauskomplimentierten Nacht schwärmers, und höhnend riefen ihm die Soldaten nach: „Schau, schau! Itzt müscht Du auch auschkrazze! Glück auf die Reis'!" — Napoleon forderte seinen Dolmetscher auf, ihm mitzuteilen, was die Leute ihm zuriefen, aber -er höflische Korsenknecht erwi-erte: „Ehrenbezeigungen und Glückwünsche, Majestät!" Zweifelnd zwar schüttelte Napoleon den Kopf, unterließ es, sich dafür zu be danken, ritt davon und verließ sofort Leipzig. Es war ein gar trauriger Ab schied für den Mann, der einmal die halbe Welt zu seinen Füßen gesehen . . . Und ein paar Stunden später schon bezog der Preußenkönig Friedrich Wil helm in. als Sieger Quartier in -er schönen Stadt an der Pleiße . . . Das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Heiprig unä Äie HLarkHraken von Rranlienbmg. Im Urkundenbuch der Stadt Leipzig werden gar häufig Beziehungen zwi schen Leipzig und den brandenburgischen Markgrafen erwähnt, die in geschicht licher Hinsicht von Interesse sind und deshalb einmal kurz in Erinnerung zurückgerufen zu werden verdienen. — Otto iv. mit dem Pfeil ist -er erste Brandenburger, der dort genannt wird: er bestätigt am 4. November 1287 in Weißenfels eine Schenkung seines Verwandten Friedrich, Markgrafen von Landsberg, und -essen Schwester Gertrud. Am 14. November 1291 verzichten er und Landgraf Albrecht von Thüringen in Eilenburg zu Gunsten -es Bischofs Heinrich von Merseburg auf die Lehen an der Stadt Leipzig usw. und fordert dann feine vormaligen Untertanen auf, ihrem neuen Lehnsherrn zu huldigen. Am 20. Dezember 1294 treten Otto iv. mit dem Pfeil und Otto V. (der Lange), Markgraf von Ansbach-Bayreuth, bei einer königlichen Bestätigung des Leip ziger Thomaspastors als Zeugen auf. 55