Lotten Mär, 1W6 Nr. 2. 13. Jahrgang Beilage zum ^neral-Auzeiger Aus altpr Leit. Ein Ortsbild um 1825. Torfbilder aus unserer Löüuik und aus der Zeit vor etwa hundert Jahren sind sehr selten, fast gar nicht vorhanden. Zwar gibt es einige, die einen Ge samtblick auf die Gegend zwischen Dresden und Meisten bieten, bei denen es aber weniger um die Ansicht einzelner Ortschaften, als vielmehr um die der weiteren Umgebung in ihrer Gesamtheit, um den Totaleindruck der Landschaft zu tun gewesen ist. Intimere Bilder von den Löstnitzdörfern, die Einzelheiten derselben zeigen, gibt es, wie erwähnt, io gnt wie gar nicht. Auch Ortsbeschrei bungen, die sich mit solchen Einzelheiten beschäftigen, sind so gut wie unbekannt. Bom alten Kö^schenbroda kennt man vor der Ebronik von Schubert überbauvt keine Beschreibungen des Torfes und man ist ans die spärlichen urkundlichen Unterlagen angewiesen, wenn man das Torf unserer Grostväter und Urgrost- väter in seinen Einzelheiten rekonstruieren will. Um so wertvoller für den Heimatforscher ist es, wenn ihm einmal ein Bericht eines Zeitgenossen vor die Augen kommt, der das Torf vor etwa kW Jahren noch gesehen und erlebt hat. Und einen solchen Bericht sanden wir in dem Zweitältesten Band der alten Kök'chenbrodaer Zeitung, der Borlänferin unseres General Anzeigers. Ta erzählt 1867 ein leider ungenannter Verfasser ausführlich davon, wie in seiner Jugend, etwa um 1825'30 herum, der Ort ausgesehen hat. Es war die Zeit, in der sich die Löstnik langsam zn einem Billenort zn entwickeln begann, eine Entwicklung, die etwa 10 Jahre später dnrch die neue Eisenbahn ein über raschend schnelles Tempo annahm. Ter unbekannte Schreiber von 1867 schreibt damals, dast er der jüngeren Generation, die keine Ahnung von dem Zustande ihrer Heimat vor 10 Jahren salio 1827) habe, ein Bild derselben entwerfen wolle. Ta das Torf damals nur wenig über seinen ursprünglichen Kern hin ausgewachsen war, beschränkt sich seine Beschreibung in der Hauptsache aus das heutige Alt-Köhschenbroda, auf die vormalige Hauptstraste und ihre nächste Umgebung. Kotzschenbroda hatte 1818 etwa 700, 1836 865 Einwohner. Nach unsern Begriffen war es also ein sehr bescheidener Ort, der aber im Vergleich zu den Orten seiner nächsten Umgebung sehr stattlich erschien, denn Naundorf zählte 1836, also vor 100 Jahren, genau 415 Seelen, Zitzschewig kam dem 5