Die Lange Straße dagegen läuft, ein Zeichen eines alten StraßenzngeS, noch heute eigenwillig quer durch die rechtwinkligen Gebäudeblocks. Sie ist die alte Verbindung Kötzschenbrodas mit dem Lößnitzgrund und mit Wahnsdorf und Reichenberg. Ebenso alt wie die Lange Straße ist die Borstraße, die bei Nienborg den sonderbaren Namen „Die Emporgasse" trägt, eine naive Deutung -es alten Namens, der 150 Jahre früher „Burgaß" lautete und die nach den Bürberg und der Burleiten (bei Matthias Oeder 1599) einem alten Waldbestand „ufs dem böre" führte. Das Wegnetz der Ostlößnitz. Neben der alten Hauptverkehrsader -er Lößnitz, der Dresden-Leipziger Poststraße und dem Wegzug, der der „neuen" Landstraße die Richtung gab, finden sich im Wegnetz von 200 Jahren eine ganze Anzahl Straßen der heutigen Zeit wieder. Um Radebeul sind es zunächst die alten „Kommunalwege", die Verbindungen der Orte untereinander. Zwischen Serkowitz und Alt-Radebeul war es die heutige Serkowitzer Straße. Nach Trachau führte in heut- noch bestehendem Zuge der Dresdener- und Rankestraße ein solcher dorfver bindender Kommunalweg. Von ihm zweigte ab, die heutige Trachauer Straße mit geradem Lauf nach der Gegend der jetzigen Geblerstraße strebend, ihre heute zum größten Teil parallel zur Reichsbahn laufende Führung ist jüngeren Datums. Ein anderer alter Kommunalweg ist die Kaditzer Straße als direkte Verbindung der beiden Dörfer Radebeul und Kaditz. Von letzterem Dorfe lief der Henle noch vorhandene Feldfahrweg zwischen Alt- Serkowitz und dem Dorfeingang von Alt-Kaditz. Ein Abzweig desselben er reichte die alte Landstraße an der heutigen Friedhosstraße. Die derzeitige Hindenburg st raße strebte als Weg von Radebeul nach den Weinbergen, er endete an der heutigen Russenstraße, ein Weinbergsmeg, der zwischen dem Straken und -er Gutenbergstraße unterbrochen, seine Fortsetzung nach Westen in der jetzigen Nizza-, nach Osten in der Waldstraße fand. Dieser Weg zug kennzeichnet durch seine unregelmäßige Führung sein hohes Alter. Des am heutigen „Weißen Roß" in die Criegernstraße auslaufenden Augustus- weges, als eines alten Weges, wurde schon oben gedacht. Von ihm zweigen bei Nienborg die Gu t e n b e r g st r a ß e (bis zur Vennostraße), der Straken, die Ben nostraße mit einer verschwundenen Fortführung zum Straken, der Weg an der Oberlößnitzer Schule mit einer Fortsetzung bis zur Bergstraße ab. Die Bergstraße selbst bestand vor 200 Jahren als Weinbergsweg wie heute zwischen Straken und Grundstrabe, welch letztere in der Nien borgkarte als Fortsetzung des heutigen Mühlweges in ihrem Nordteile alt ist. Alt sind ferner die Hoflößnitzstraße zwischen Bennostraße und Hoslößnitz und die Weberstraße zwischen Berg- und Bennostraße. Um Serkowitz bestand vor 200 Jahren schon der Mittel st eg mit feiner heutigen Fortsetzung der E i s o l d st r a ß e, der Bahn st eg, auf den von Osten kommend der heute noch vorhandene Feldweg, eine Abzweigung des Mittelsteges, stieß. Vorhanden waren 1735 der heutige nach der Haltestelle Weintraube führende Fahrweg, der in der Nichard-Wagner-Straße seine heute etwas abgeänderte Fortsetzung fand. Dort, wo er etwa am Köruerweg in den klten Weinbergsweg der nachmaligen Meißner Straße einmündete, traf er auf den von Kötzschenbroda herkommendeu Feldweg nach Hoslößnitz, der teilweise nur ein schmaler Fußweg mar. Dieser Feldweg hat der Meißner Straße zwischen Körnermeg und Paradiesstraße ihre merkmürdige krumme Führung gegeben. Der Kötzschenbrodaer Feldweg nach Hoslößnitz hat beim Bau der Leipzig- Dreödner-Bahn seinen Lauf parallel zu ihr nehmen müssen und trifft heute auf das alte Wegstück des Serkowitzer Bahnsteiges. Die Wege in der Westlößnitz. In Kötzschenbrodaer Flur lief vom alten Dorfe zunächst der heutige Auenweg und mit ihm parallel südlich ein zweiter Feldweg zur alte§ Land-