straße. Der Serkowitzer Fahrweg, heute dieKötzschenbrodaer Straße, bog dicht hinter dem derzeitigen Friedhof in die Landstraße ein. Alte Wege de- ehemaligen Dorfes sind alle heute in Alt-Kötzschenbroda einmündende Straßen, im Westen die Kötitzer Straße, damals die Glanze genannt, die Uferstraße, früher „Auf dem Ufer", der Weg entlang des Schützen- Platzes und dessen Ouerwege, das Elbgäßchen und Kirchgäßchen mit den anschlie ßenden Wegen der Aue. Von der „Vi e h tr i e b e", der heutigen Bahn hof- und Moritzburger Straße zweigten ab die heutige Hermann- Ilgen-Straße als schon erwähnter Environweg, der Zitzschewiger Kirchweg, heute die von-Otto-Straße. Nördlich von der Viehtriebe — Moritzburger Straße, Lief nach Osten die „alte V i e h t r i e b e", die F r a n z - S e l d t e - S tr a ß die nach der ältesten Waldweide der Bauern am Ende der Borstraße, dem „Kötzscbenbrodaer Gehölz" Matthias Oeders, und weiter nach der Paradiesstraße und den Wald am Lößnitzgrund führte. Nächst der „alten Viehtriebe" zweigte die „N i e s ch e g a s s e" rechts von der Viehtriebe — Moritzburger Straße ab. Sie ist in ihrem untern Teile zwischen Moritzburger-, Ecke Franz-Seldte-Straße bis zur Winzerstraße verschwunden und besteht nur noch in dem zwischen Winzer- und Hohenzollernstraße vorhandenen Teile der Schlageterstraße. Uralte Weinbergswege sind die Straße „Am Born- berge" mit ihren Fortsetzungen der Straße „Am Iacobstein" und „Am N e u f r i e d st e i n". Ihr nördlicher Abzweig, die heutige Horst-Wessel- Straße, bestaud vor 2M Jahren nur mit dem Unterschiede, daß diese Straße vor dem Weingnte Altfriedstein, damals „Mon repos" genannt, endete und nicht dieses durchschnitt. Ter südliche Teil dieser Straße ist jünger. Der Winzer straße als uralten Weinbergsweges wurde schon gedacht. Als „Hausgaß" wird sie schon im 16. Jahrhundert erwähnt, ein Zeichen, daß die Besiedelung des WeinbergsgebieteS von Niederlößnitz von dort aus begonnen, daß dort vor 3M Jahren schon Wohnhäuser standen*). Tie Viehtriebe lief von der Winzer straße, wo das Stein berggäßchen, heute die Karlstraße, nach der Oberen Berg-(Hohenzollern-)Straße abzweigte, im Zuge der heutigen Moritz burger Straße bis zur K n o h l l - S t r a ß e (Weinbergstraße) weiter, die 1735 samt dem letzten Stück der Hohenzollernstraße bis zum Leimgrund den gleichen Namen trug. Die obere Mo ritzburger Straße dagegen wird von Nien borg als „S a n d t b e r g g a s s p" bezeichnet. Später trug sie den bei Schubert ermahnten Namen „D ü r r k i L t e l g a s s e". Ter Name Sandberggasse deckte sich mit den Bodenverhältnissen. Ter Weg war so sandig, daß die Kötzschen- brodaer mit ihren Wasserkufen dort stecken blieben, als sie nm die Zeit Nien borgs' den Lindenauern bei einem Brande zu Hilfe eilen wollten. (Kirchenarchiv). Tie von der „Sandberggasse" abzweigende „Wüste Gasse" Nienborgs ist die heutige M o h r e n st r a ß e. Ter älteste bekannte Weg der Lößnitz, der seinen Namen auch auf der Nienborgkarte führt, ist der Gradsteg, von dem schon 1196 als vom „Geraden Steig" gesprochen wird. Der ursprüngliche Gradsteg endigte jedoch an -er „Hausgaß", der Winzerstraße, seine Durchführung bis zur Hohenzollernstraße geschah erst in der Zeit nach 1865. Etwas westlich von ihm durchschnitt noch ein Fußweg zwischen der Horst-Wessel- und Winzerstraße daS Gelände, dieser Weg ist verschwunden. Verschwunden ist auch das noch 1735 vorhandene „A p o t h e k e r g ä ß ch e n", ein Berggäßchen, ähnlich dem GemSsteig, das in feiner nächsten Nähe zur Höhe führte und in drei Abzweigen auf dem jetzigen Hohenweg zwischen Obere Burgstraße und Finstere Gasse ausmündete. * Dem Markscheider Oeder passierte beim Entwerfen seiner Karte von 1599 übrigens der Irrtum, daß er dein westlichen Teil der Winzerstraße zwischen Moritzburger Straße und „Am Iakobstein" den Nammen „die Saltzstrak" gab. Er verwechselte sie mit der Meißner Straße.