Juni 1»rs Nr. I 15. Jahrgang Beilage zum General-Anzeiger Me ^vpnitrer Weinberge unä Weinbergsnamen BonA. Schruth. L Reich an alten Bergnamen ist die Weinbergsslur deS Dorfes Zitzschewlg. Aber wie in den anderen Teilen des Lößnitzer Weinlandes ist es auch hier. Namen von Weinbergen tauchen in fernster Zeit auf, werden Jahrhundertelang genannt und verschwinden plötzlich, geraden völlig in Vergessenheit. Andere treten an ihre Stelle, um ebenfalls wieder der Vergessenheit anheimzufatlen. So ist es bei den ältest bekannten Bergnamen der Fall; bei dem Wüsten Berg, der als in den Rietzschkebergen am Spitzgrundweg gelegen und dem Stifte Meißen gehörig, im 14. Jahrhundert genannt wird, bei dem Schließer, der 1366 als Eigentum der Kundige unter dem Namen „Slyzer" auftritt, bei dem Seiden berge, den 1436 der Abt vom Kloster Buch bei Grimma besaß. Niemand weiß, wo diese letzten beiden Berge in der Zitzschewiger Flur einst lagen und welchen Namen sie vielleicht später einmal trugen. Ein Rosen berg wird 1556 verkauft und hier kann man vermuten, daß er in der Nabe der heutigen Johanneskapelle gelegen haben mag, denn das kleine, steile Berg- gäßchen, das vom Bischofsweg nach der Mittleren Bergstraße hinaufführt, wird älteren Einwohnern noch unter dem bei Schubert erwähnten Namen „Das Rosengäßchen" bekannt sein. Daß dieses Gäßchen neben dem poetischen Roien- namen, den es vielleicht eben ienem Rosenberge verdankt, auch noch den weniger schönen der „Külbergasse" geführt hat, sei hier nur der Vollständigkeit wegen erwähnt. Der Ilgenberg von 1558, der St. Egidiusberg, um den der Kötzschenbrodaer Pfarrer 1558 einen „tzaun" machen ließ, wie im ältesten Kirchenbuch der Friedenskirche Kötzschenbroda zu lesen ist, „DerSchramme n- berg", „Der Kolberg" und „Die Orthey", von denen der Dresdner Rat 1448 Zinsen einnahm und die ausdrücklich als zn „Ezuczkewicz" gelegen bezeichnet worden, alles das sind Namen, zu denen die dazugehörigen Berge -u finden heute nicht mehr möglich ist. Die Barken berge, in denen da-