Nr. 4 16. Jahrgang Beilage zum General-Anzeiger März 193S XieäertvpnitLer 8aMau88vrgen vor 100 Jahren Bor nunmehr 107 Jahren wurde die Lößnitz um zwei neue Gemeinwesen bereichert. AuS den verschiedenen Weinbergsgrundstücken östlich und westlich öes Lößnitzbaches, zwischen der Meißner Landstraße und dem Berghange, ent standen die Dörfer Oberlößnitz und Niederlößnitz. Bisher gehörten die einzelnen Grundstücke dieses Gebietes unter die verschiedensten Lehnsherrschaften, zum Teil unter das königliche Amt Dresden, zum Teil unter das Prokuraturamt Meißen, auch die adlichen Gerichte von Munzig, Niederpoyritz, das Prokuratur amt Mügeln bet Oschatz und -er Dresdner Rat hatten Anteil an einzelnen Weinbergen. Die zunehmende Einwohnerzahl und die daraus erwachsenden armenrechtlichen und Polizeifragen machten schließlich irgendwelche kommunale Organisation der Grundstücke notwendig. Der Weinbergsverein entstand als Vorläufer der eigentlichen Landgemeinden. Die Vertreter -er entstehenden Gemeinwesen die sogenannten Repräsentanten, wurden vor allerlei neue Auf gaben und Fragen gestellt, die in den benachbarten Altgemeinden schon seit Jahrhunderten geregelt waren, und eine derselben war auch die Frage der Gast häuser, die besonders in dem weitausgedehnten Niederlößnitz brennender wurde als in -em räumlich kleineren Oberlößnitz. Während dieser Ort bei einer weit geringeren Einwohnerzahl 1832 vier Gasthäuser bzw. Bierwirtschaften aufwies, hatte Niederlößnitz, das sich, wie -as Gemeindebuch des Weinbergs vereins aus diesem Jahre feststellt, eine Stunde in bie Länge und eine halbe Stunde in die Breite ausdehnte, nur eine einzige Schankwirtschaft, die auf der Wtnzerstraße in dem heute mit Nr. 51 bezeichneten Grundstück war. Zwar lag am östlichen Ende -es Ortsgebietes seit Jahren schon ein stark besuchter Gasthof, -ie „Gol-ene Weintraube", aber man war sich in den Anfangsjahren -es Wein bergsvereins bei diesem Grundstück wie bei verschiedenen anderen noch nicht klar, ob es zum Ortsgebiet von Niederlößnitz oder etwa zu Serkowitz, wie -as benach barte „Weiße Roß" gehöre. Dieser Zweifel wurde erst behoben, als man einige Jahre später zur endgültigen Abgrenzung -eS Gemeindebezirkes schritt. IS