11 vk? 19Zg Nr. 11 16. Jahrgang Beilage zum General-Anzeiger November 1S3S Me Au8enMUen in äer LvpnitL Die alte Kurfürsten- und Königsresiöenz hat seit Jahrhunderten eine besondere Anziehungskraft auf künstlerisch schaffende Menschen aus aller Herren Länder ausgeübt. Seit ihr Ruf als Stadt der Kunst von den Johann Georgen und noch mehr unter den Kurfürsten August dem Starken und feinem ebenso kunst- und prachtliebenden Sohne August in. in der ganzen Welt begründet wurde, ward die sächsische Hauptstadt ein Treffpunkt bedeutender Vaukünstler, Maler, Bildhauer und Musiker. Träger glänzender Künstlernamen haben der Stadt ihren Stempel aufgedrückt. Ein Pöppelmann schuf den Zwinger, -ein Permoser schmückte ihn mit seinen köstlichen Skulpturen, Musiker wie Schütz. Weber, Wagner waren in Dresden länger oder kürzer heimisch, ein Ehiaverie schenkte der Stadt den köstlichen Van des italienischen Barock, die Katholische Hofkirche, und groß ist die Zahl der Maler und Graphiker, der Bildhauer und sonstigen Künstler, die in Dresden gelebt und gewirkt haben. Der Helle Glanz, der um die Kunststadt Dresden leuchtete, strahlte auch auf ihre ländliche Umgebung aus. Seit im 18. Jahrhundert Lie „Billegiatnren", die Sommer frischen, aufkamen, ward mancher der um die alten Festungsmauern liegenden Orte in der Sommerzeit von künstlerischen Größen der Residenz aufgesucht, und aus dem kurzen Landaufenthalte erwuchs für viele der Künstler der Wunsch, ihren ständigen Wohnsitz ans der sich mehr und mehr entwickelten Großstadt nach den friedlichen Gefilden des lieblichen Elbtales oberhalb und unterhalb derselben zu verlegen. Waren es im Osten die idyllischen Dörfchen von Loschwitz bis Pillnitz, die Liese geistig oder künstlerisch schaffenden Menschen der ver gangenen Zeiten anzogen, so war es im Westen das Weinbergsland der Lößnitz und die beiden aus ihm erwachsenen Orte Ober- und Nieöerlößnitz, deren stille Reize so manchen der Künstler so zusagten, Laß er in ihnen sein ständiges Heim aufschlug. So flocht sich im Laufe der Jahrzehnte ein reicher Kranz von Namen, die in -er Kirnst- uns Geisteswelt zu ihrer Zeit einen guten Klang hatten, um die Lößnitz, und zahlreich sind die Stätten in unserer Heimat, an die sich die Erinnerungen an ihre Träger knüpfen. Freilich sind Lie meisten dieser Erinnerungen heute schon verblaßt. Wer weiß beispielsweise, Laß einmal in Lem alten Weingut Les Kynast ein Schrift steller gehaust hat, -er vor etwa hundert Jahren einen großen Ruf genoß, oder