Nr. 8 18. Jahrgang Beilage znm General-Anzeiger Februar 1S41 NeMwundem Dörfer Eine heimatgeschichtliche Skizze von A. Schruth Wenn in den nachfolgenden Zeilen von verschwundenen Dörfern gesprochen wird, so nicht von solchen Ortschaften, die durch Eingemeindungen und Zusammenschlüsse mit größeren Orten in diesen aufgegangen sind nnd ihre bisherige Selbständigkeit und damit auch ihren geographischen Namen verloren haben. Die Rede soll vielmehr von solchen Dörfern sein, die vollständig vom Erdboden verschwunden sind, von deren einstiger Existenz -er Heimatforscher nur noch in alten Schriften und Aktenfaszikeln Kunde und Zeugnis findet. Und derartiger Dörfer hat es in der näheren und weiteren Umgebung der Lößnitz eine ganze Anzahl gegeben. Das am meisten bekannte Beispiel eines solchen verschwundenen Dorfes ist das des ehemaligen Ortes Kreyern im Friedewalde, dessen Name heute noch als Forstbezeichnung sortlebt. Bon diesem ver schwundenen Dorfe soll in der Folge noch weiter die Rede sein, da wir über sein Bestehen und Vergehen sehr genau und ausführlich unterrichtet sind. Wer aber außer einigen Heimatkundlern weiß etwas von einem verschwundener Dorfe, dessen einstige Fluren im Osten unserer heutigen Stadt Radebeul am Ausgang des Seegrabens lagen und an die Felder des alten Dorfes gleichen Namens grenzten. Dieses Dorf, Gleina genannt, lag vor Jahrhunderten an der Jungen Heide zwischen Radebeul und Trachau. Seine Flur ist heute noch nach ihrer Lage den Geschichtskundigen bekannt. Sie wurde uugesähr begrenzt von den Seemiesen im Westen, der Leipziger Straße zwischen deren Bahnunterführung und der Fechuerstraße im Osten, der Bahnlinie im Norden und der Kötzschenbrodaer Straße in Dresden im Süden. Die Fechnerstraße und die Rankestraße durchschneiden mit anderen die alte Dorfflur. Ein Verbindungs weg von Mickten nach Norden führte auf diese alte Siedlung zu. Ein Dresdener Srraßenonch aus dem Jahre 1905 erwähnt diesen alten, schon 1623 angeführten Weg unter Verkennung seines Namensursprungs als „Kleinscher Weg". Um 12L0 herum wird Gleina zum ersten Male genannt. 1378 erscheint eS in den Linsregistern des herzoglichen Amtes Dresden und wird in den drei Ausfertigungen desselben als Gleina, Glyne und Gleyne anfgefuhrt. Mit dem 5