Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 03.05.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189205038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18920503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18920503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-05
- Tag1892-05-03
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101 1892 Dienstag, den 3. Mal Klkluster Jnserolni- Jnstrat-EkbLhrcn: einspaltige Sorpu«. Yetle od. deren Rau« 1VPsg. ' Eingesandt und Reklamen »ntcr de« ' Redaktion,strich 20 Pfg. Nachweis und Offerten-Aniiahwe pro Inserat 2S Vf,, extra. Erscheint täglich, mit Ausnahme der bann- und Festtage, abend, für den fol- tgendcn Lag. Prei, vierteljährlich I M. b« Pfg., monatlich ,0 Psg., SiNjel-Nrn, d Pfg. Bestellungen nehmm alle Post- anstalten, Postbote» «nd die Ausgabe» Peilen de, Lage- blatle, an. craukendeJer Sage«»., L/ l- betrag M Pfg. ^ezrrks^^ Amtsblatt der Königs. Amisha,ipimanuschaf, Flöha, »es Königl. Amt-gerichtr und der AMrats M Frankenberg. — Einen fatalen Streich spielte Fortuna bei der Lotterie der Dresdner Werbeausstellung einem Drosch- kenfuhrwerksbesitzer in Zwickau. Demselben waren von der Kollektion vier Lose zugesendet worden, er behielt nur zwei Lose und gab zwei, darunter die Nummer, auf welche der Hauptgewinn fiel, wieder zurück. — Die Handelskammer zu Zittau beantragte die gänzliche Aufhebung der sächsischen Schlachtsteuer. — Die zehnjährige Tochter eines Einwohners in Leitz kau (Provinz Sachsen) gebrauchte beim Feuer- abhalten. — Wie der „Freib. Anz." berichtet, wird seit kurzem in einer sächsischen Wollwrrenfabrik ein sog. stenographischer Keiderstoff hergestellt. Der jedenfalls den Stenographenfcauen willkommene hübsche grau grüne Wollenstoff zeigt, in weißer zierlicher Kurz schrift eingewebt, sich zahlreich wiederholend, folgende treffende 13 Gebote für die Industriellen: 1) Kaufe für dein Fabrikat kräftiges Material. 2) Fabriziere nur solide Ware. 3) Arbeite nicht über deine Kräfte. 4) Suche dir nur zahlungsfähige Kundschaft. 5) Be- zahle deine Schulden ausS Pünktlichste. 6) Halte auf deinen Ruf. 7) Laß dich von deiner Kundschaft nicht Aten. 8) Melde langsame Bezahler und Schikaneure, die Berkauf-lust nicht zu sehr merke«. 10) Halte in deinem Geschäft die strengste Ordnung. H) Bekümmere dich nur um dein eigene» Geschäft. 12) Beachte die Fortschritte auf dem Gebiete der Industrie. 13) Behandle deine Arbeiter al» deine Mitmenschen. Sonntag bei immer mehr sinkender Temperatur gegen 10 Uhr ein überaus heftiger Schneefall ein, der bis in den Spätvormittag des Sonntag anhielt und eine durchschnittlich ca. 5 am starke Schneedecke hinterließ, welche der ganzen Landschaft noch bis heute Morgen einen winterlichen Charakter verlieh. Auch heute ist die Witterung unfreundlich und vorwiegend regnerisch. UebrigenS ist der Schnee im Mai gar kein so über aus seltener Gast, denn schon die alte Bauernregel sagt: „Es ist kein Mai so gut, er schneit dem Schäfer auf den Hut." Im Jahre 1879 zog der Mai eben falls mit Schneewetter ins Land und wurde in jenem Jahre das alle Sprichwort wahr: „Ein kalter Mai bringt keine böse Zeit." Auch 1866 und 1878 brachte der Mai noch kräftigen Schneefall. — Eine an der Brauhausstraße in Chemnitz wohnende, von ihrem Manne verlassene Ehefrau be gab sich am Freitag nachmittag nach einem Geschäft, um gefertigte Arbeit abzuliefern, ihre Kinder von 3, 2 und E Jahren allein in der Wohnung zurücklassend. Als sie nach einer Viertelstunde zurückkehrte, fand sie das 2jährige Kind in einer im Zimmer stehenden Wanne mit ca. 8 Zentimeter Waffe, stand, in welcher kleinere Wäschestücke eingeweicht waren, auf dem Ge sicht liegend, tot vor. — In einem Zeiträume von 14 Tage starben die im Januar d. I. geborenen weiblichen Drillinge des Bergarbeiters Schumann in Börnichen wieder. In drei Särgen wurden die kleinen Leichen in ein Grab gebettet. — Vor einigen Tagen ist in Börnersdorf und Umgegend eine Persönlichkeit aufgetaucht, welche sich flottweg als approbierter Arzt aufgespielt und auch in verschiedenen Fäll n durch Verschreibung von Rezepten das vertrauensselige Publikum geprellt hat. In Bör- nersdo.f hat man diesem sauberen Herrn Doktor das Schwindelgeschäft ganz energisch gelegt, da eS dem in Zivil erschienenen rührigen Lauensteiner Gendarm Reichel gelungen ist, mit Hilfe einer sich krank stel lenden Mittelsperson das unverfrorene Herrchen auf frischer That zu ertappen und zu verhaften. — DaL „Wochenblatt für Taucha" meldet: Kein Umstand ist ärgerlicher, als der, wenn eine falsche Ziehungsliste Hoffnungen erweckt, die sich dann in Pech auslösen Spielten einige hiesige Gewerbsgehil fen ein Los der Dresdner Pserdelotterie. Als die Dresdner Nachrichten kamen, fand sich, daß zwischen einer an den Kollekteur gelangten Depesche und der Zeitllngsziehungsliste eine Differenz sich ergab: hatte die Depesche recht, so waren sie glückliche Gewinner eine» Pferdes. Natürlich mußte die Depesche richtig sein, denn Druckfehler giebtL in Dresden auch reich- lich genug. Also wurde schnell der Entschluß gefaßt, nach Dresden zu dampfen und den Gewinn in Em pfang zu nehmen. Dem Kollekteur aber kam die Sache unklar vor und er nahm 50 Pf. und depe schierte um Aufklärung, die denn auch telegraphisch kam, daß die Zeitungsnotiz richtig und die Depesche falsch sei. Gerade noch vor Lösen der Fahrkarten erreichte derselbe die glücklichen Unglücklichen, um sie von der Reise zurückzuhalten. Da» Pferd fiel zwei anderen hiesigen Herren zu und wurde in Dresden verkauft. — Auf der Bahnstrecke Osch atz-Schmorkau (Strecke Oschatz-Strehla) verunglückte am 28. v. M. der Bahnbedienstete Kilian. Er fuhr, auf einer be ladenen Lowry fitzend, die Strecke entlang und stieß dabei mit einer Kipplowry, welche nicht rechtzeitig au» «... unterzeichneten Amts- Wegen Reinigung der Lokalitäten bleibt ole^an-»» Hauptmannschaft - Mat «. geschloffen und können?n""chm Tage!«- wnden Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 30. April irwa. * von Gehe. « örtliches und Sächsisches. , ae ^Frankenberg, 2. Mai 1892. er. Alich der von unserer Stadt aus Sr. Durchlaucht dem Fürsten Bismarck zu dessen 77. Geburtstag dargebrachten Beglückwünschung nebst Mit- teilungen über die BlSmarckstraße und Einsendung Ler bezüglichen Bilder ist gestern unter Adresse des Herrn Bürgermeister vr. Beck folgende Danksagung an die Stadtgemelnde emgegangen: Friedr ichsruh, 6. April 1892. Für Ihre sreundlichen Wünsche und das damit verbundene Geschenk zu meinem Geburtstage bitte ich meinen verbindlichsten Dank entgegenzunehmen. v. Bismarck. Das Dankschreiben trägt in autographischer Wieder gabe die kräftigen und energischen Schriftzüge des „eisernen Kanzlers" und lassen dessen hohes Alter keineswegs durchblicken! f- Der Zeichenverein „Palette" veranstaltete gestern und heute nach einer Pause von2j Jahren abermals eine Ausstellung von in seiner Mitglieder- und Schüler abteilung gearbeiteten Zeichnungen, Malereien rc. im Web rmeisterhaus. In großer Anzahl waren die Produkte des Fleißes der dem Verein angehörenden jungen Gewerbtreibenden und Künstler aufgestellt und fo wechselten Oelgemälde, Ornamentblätter, Maschinenzeichnungen, Portraits und Genrebilder in Federzeichnung und Kreide, wie Aquarelle in mannig faltiger Reihe ab. Der Besuch der Ausstellung war gestern ein recht erfreulicher. Das Preisrichteramt hatten bereitwilligst übernommen die Herren Ober lehrer Meister und Thiele, in deren Hand die Leitung Les Zeiü enwesens bei der hiesigen Bürger-, R-al-und Fortbildungsschule ruht, sowie Herr Malermeister Max Müller. Die ausgeworfenen Preise, besteh-nd m Diplomen, wurden zuerteilt: I. Mitgliedspreis : Dem Dekorationsmalergehilfen Herrn Otto Schirmer für Ornament in Kreide; II. Mitgliedspreis: Dem Muster zeichner Herrn Martin Rahnfeld für ein nach kleinem Holzschnitt hergestellteS großes Aquarellbild „Tod Alexander des Großen"; III. Mitgliedspreis: Dem Graveur Herrn Oskar Höppner für 2 Ornament- blätter in Kreide mit Federzeichnung. Die beiden Schülerpreise empfingen: Musterzeichnerlehrling Bernh. Schirmer für eine bunte Deckenzeichnung, sowie der Graveurlehrling Otto Schmidt für Ornamentblätter in Feder und Kieide. — Das allgemeine Urteil über die ausgestellten Arbeiten war ein recht günstiges und hat die diesmalige Ausstellung dem strebsamen Verein so manchen Freund und Gönner gewonnen. Der Verein, welche: wie schon angedeutet, aus jüngeren Leuten sich zusammensetzt, hält allsonntäglich mittags von 1—3 Uhr seine Uebungen ab und legt das Schwer- gewicht in seinen Arbeiten, wie die Ausstellung be- weist, auf Zeichnungen für industrielle Geschmacks- Lildung, weshalb der Zutritt zu diesem Verein allen Angehörigen unserer kunstgewerblichen Berufszweige -nur anempfohlen werden kann. Der seit 1880 be stehende Verein „Palette" steht unter Vorsitz deS Hutmachers Herrn M. Friedel, während das Zeichen wesen von dem Graveur Herrn A. Dippmann geleitet Wird. Da» BereinSlokal befindet sich in Herrn Hugo Meyer» Restaurant an der Humboldtstraße. 4 Der „Wonnemonat" Maf hat sich in diesem Jahre in höchst unlieben»würdiger Weise eingeführt. Nachdem bereit- während de» ganzen Sonnabend regnerische» Wetter geherrscht, wat in der Rächt -um den Schienen gehoben werden konnte, zusammen. Er erlitt dabei schwere Verletzungen und es mußte ihm am 29. v. M. im Oschatzer Krankenhause das rechte Bein abgenommen werden. . . — Der Reingewinn der im Februar d. I. l» Leim i 6 ungehaltenen internationalen AuKsteuunK für d°?R°te Vreuz rc. ist in Höhe von. 18 MO Mk. anteilig an eine größere Anzahl Vereine, Drunter auch die deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrü- chiger, zur Auszahlung gelangt. — Um Ersatz für die abzubrechende Weißenburg, auf deren Terrain eine Straße durchgelegt werden soll, zu schaffen, hat die städtische Verwaltung zu Leipzig beschlossen, ein Areal von 78 Acker bei Möckern anzukaufen und darauf KasernementS zur Garnisonierung von Infanterie, Kavallerie und Ar tillerie zu errichten. Der Militärfiskus hat das An gebot angenommen. — Wie dem „Zwickauer Wochenblatt" gemeldet wird, ist die in das dortige Kreiskrankenstift eingelie- ferte, im Neuschönfelser Brennereigebäude beim Brande verunglückte 13jährige Tochter der mit verunglückten Hausmagd Gorzolka an ihrer schweren Verbrennung gestorben. Die Mutter dagegen hofft man am Leben zu erhalten. — Ein bei demselben Schadenfeuer eben falls an Händen, Fuß und Gesicht verbrannter Dienst knecht namens Leutert, welcher vorläufig in der Wok- nung seiner Mutier untergebracht war, Mußte nach träglich auf Anordnung des Arztes mittelst Geschirr nach dem Zwickauer Kreiskrankenstift überführt werden. , zehnjährige Tochter eines Einwohners in (Provinz Sachsen) gebrauchte beim Feuer anmächen Petroleum, wobei der Petroleumbehälter explodierte. Das Kind erlitt so schwere Brandwunden dadurch, daß eS nach qualvollen Leiden den Geist aufgab. Es ist bedauerlich, daß die vielen Unglücks fälle, die auf diese Weise beim Feueranzünden gesche hen, doch nicht von diesem leichtsinnigen Verfahren Bekanntmachung. .. „ W"tw»ch, »e» 11. Mol 1892, findet von vkachmittags jS Uhr an üLsnttt«!»« Stimm« des Uontrt»- hiesigen Verhandlungssaale statt. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, den 30. April 1892. von Gehe. B.
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