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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 02.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191604020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19160402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19160402
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1916
- Monat1916-04
- Tag1916-04-02
- Monat1916-04
- Jahr1916
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hinein. Das Verhältnis zwischen den Geschwistern Ersrischungshalle zum „Knusperhäuschen". (Mit Text.) g (Nachdruck arcbolcn ) ahre sind vergangen. In dem Quastendorfer Herren haus wachsen neben Lottchen zwei muntere Buben und ein noch ganz kleines Schwesterchen frisch ins Leben Zwei Schwestern. Erzählung von P. von der Lancken. (Schluß.) chen. Ängstlich zu rechnen brauchte sie gar nicht, und das empfand sie von Jahr zu Jahr mehr als etwas Angenehmes. Die Ehe galt allgemein als eine der glücklichsten und war es auch in der Tat. Von der Schwester hatten sie im Laufe dieser sieben Jahre so gut wie nichts gehört, wenigstens nicht direkt; von künstlerischen Er- folben Hellfrieds las man in keiner Zeitung etwas, aber die Freundin aus Berliu schrieb an Kläre, das; das Ehepaar längst Berlin verlassen und sich nach München gewendet habe. Das; es ihnen pekuniär schlecht gehen müsse, entnahmen Bremerund Kläre daraus, daß Hermine zum Teil die aus dem Hause stehenden Hypothe ken längst gekündigt hatte, wie ihnen der jetzige Besitzer gesagt. In Kläre regte sich zuweilen der Wunsch, von der Schwester zu hören, aber wie und wo ihre Adresse zu erfahren? Die Freundin in Berlin, an die sie sich wandte, wußte auchnichtsGenaueres. .So reihte sich Monat an Monat, bis ein, bis mehrere Jahre daraus wurden. Da eines Tages, im Hochsommer war's, erhielt Kläre einen eingeschriebenen Brief von fremder Hand, der den Poststempel Berlin trug. Sie öffnete, suchte die Unterschrift und wechselte die Farbe. ' „Was hast du?" fragte ihr Gatte, von dem Durchsehen der unter sich und unter Eltern und Kindern ist das denk bar beste. Zufriedenheit, Sorglosigkeit und Heiterkeit sind nicht Wocheuzettel aufsehend, „von wem ist der Brief?" er streckte die Hand danach aus, sie schüttelte abwehrend den Kopf. „Gleich," sagte sie, „gleich kannst du lesen. Ter Brief ist von Hellfried." Bremer fnhr auf. „Der Lump, gewissenloser Kerl. Lies doch vor, Kläre." Berlin, den 28. August 19.. Verehrte Schwägerin! Verzeihen Sie, wenn ich heute an Sie schreibe, für mich und in meinem Interesse würde es nicht geschehen. Es geschieht für Hermine, mein Uebes Weib, und es geschieht ohne ihr Wissen. Es ist immer schwer für einen Menschen, wenn er vor andern da steht als einer, der nicht fähig ist, den Kampf mit dem Schicksal und dem Leben zu führen, doppelt schwer für einen Künstler und dreifach für jemand, der in liebesseliger Vermessenheit das Ge schick und die Zukunft eines anderen Wesens, einer Fran, an das seine zu knüpfen gewagt hat und nach andauerndem und jahre langem Ringen sein Leben nnd Hoffen in Scherben zu seineu Füßen sieht. Hermine und ich liebten einander und wir waren geschaffen, daß diese Liebe unser gan zes Sein erfüllen, daß wir ihr fol gen, ihr uns unterordnen mußten, trotz verständiger und einsichtsvoller Warnungen, die Liebe war unsere Herrscherin, der wir blindlings an hingen, wohin sie uns riß. Deshalb schlossen wir den Bund, der uns in unsern Gefühlen hoch über alles Ir dische emporhob und uns in seinen unabwendbaren und unerbittlichen Konsequenzen Hinabriß in das tiefste Elend. Wir haben redlich gekämpft. Hermine Seite an Seite wie eine Heldin, es war umsonst. — Wenn ich mal ein Bild leidlich verkaufte, mußte der Erlös zum Ausgleich alter Schulden verwendet werden. Ich gab Malunterricht, es brachte so viel, um notdürftig unser Leben zu fristen. Von Geldanlegen und Verzinsungen hatten wir beide keine Ahnung, das Bankhaus, bei dem wir einen Teil von Herminens Geld angelegt hatten, wurde zahlungsunfäbig, unter den Verlierenden waren natürlich wir. Zwei Kinder wurden geboren, starben; seit einiger Zeit kränkelt Hermine, eine schwere Blinddarmentzündung brachte mich monatelang ins Krankenhaus. Hermine hatte immer noch versucht, unser Leben, unsern kleinen Haushalt nach gut bürgerlichem Maßstab zu führen, Einnahmen und Ausgaben zu nur Gäste, sie sind eigentlich die täglichen Hausgenossen. Kläre war eine vorzügliche Landfrau geworden, wenigstens insofern, als sie für alles, was ihres Gatten Lebensinhalt, sein Beruf ist, das lebhafteste Interesse und Verständnis zeigt, sich aber eigent lich nie in die innere Politik mischt. Sie reitet und fährt, und geht mit ihm über die Felder und in die Wälder, freut sich, wenn das Korn in goldenen Wogen schwankt und reichen Ge winn bringt und weiß zu trösten und Nnmutsfalteu zu ver scheuchen, wenn es mal nicht so ist, wie's sein soll. Sie pflegte eine an regende und gemütliche Geselligkeit, den Wünschen ihres Mannes entspre chend, beschäftigte sich mit den Kin dern, kleidete sich fein und küm merte sich um die Wirtschaft nicht mehr als eben unbedingt nötig war, um sich als Hausfrau und Herrin zu fühlen, sie hatte stets eine autgeschulte Dienerschaft und alles gingam Schnür regeln, und sie hoffte viel von einem Bilde, das ich damals angefangen hatte : in jene Zeit siel der Bankkrach und ich war gezwungen, e^ billig sortzugeben. In jener Zeit aber wurde ich auch mit künstlerischen Elementen bekannt, die mich, halb verzweifelt und mutlos, wie ich war, in ihre Kreise zogen, ganz allmählich schlugen die Wellen des Elends über mir zusammen, ganz allmählich schwand uns der Boden unter den Füßen. Der Ertrinkende greift nach einen; Strohhalm, ich in meiner Lage nach den
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