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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 14.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191604146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19160414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19160414
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1916
- Monat1916-04
- Tag1916-04-14
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Heim und Kindergarten. Interel'I'antes von äer Kutter. Der Name dieses jetzt so vielbegehrten, aber leider so selten gewordenen Nabrungsmittels mutet uns urdeutsch an lind doch ist er ein Eindringling in unsere Sprache, denn er staimnt von dem lateinischen „duturam" oder dem griechischen Kerron". Da nun „bus" Kuh und „tzros" Käse heivt, so wurde init bnt.vro» etwas bezeichnet, das' von der Kuh stammte uud^täseähnftch war. Das Wort Butter hat sich aber im Lause der Jahrhunderte so bei uns eingebürgert, es ist in unserer Sprache so heimisch ge worden, daß wir es heute mit ruhigem Gewissen als deutsch bezeichnen können. Wenn nun auch der Name aus dem Auslande stammt, die Butter selbst ist ein uraltes Erzeugnis unseres Vater landes, das die Römer kennen lernten, als sie zum ersten Mal mit den Germanen in Berührung kamen. Der Ur sprung der Butter wird in verschiedenen Gebieten der Erde zu suchen sein, denn es liegt in der Natur ihrer Ent stehung begründet, daß sie allen viehbesitzenden Völkern bekannt werden mutzte. Bei diesen gehörte die Milch zu den hauptsächlichsten Nahrungsmitteln, da nun die Milch gesammelt, ausbewahrt und auch auf den Nomadenzügen mitgesührt wurde, so kam es sicherlich häufig genug vor, datz die Milch durch Schütteln und Stoßen ihr Fett ab sonderte und von dieser Entstehung des Fettes bis zu dem Bestreben, es ebenfalls aufbewahren zu können, ist es nur ein kleiner Schritt, datz es zusammengepretzt und ge knetet, mit anderen Worten zu Butter gemacht wurde. Bei den Hirtenvölkern wurde diese Butter gegessen, was merkwürdigerweise bei den alten Griechen lind Römern nicht der Fall war. Sie bereiteten Käse aus der Milch, aber Butter kannten sie nicht. Und als sie später von Asien her die Butter kennen lernten, gaben sie zwar dem aus der Milch entstandenen Fett den jetzigen Namen, aber sie selbst gebrauchten die Butter nur als Medikament, als Salbe zum Einreiben. Der zu Christi Zeiten lebende römische Naturforscher Plinius verwundert sich darüber, daß die Barbaren keinen Käse, sondern Butter aus der Milch bereiten, womit sie sich salben, aber die sie auch essen. Datz die Römer die Butter nicht als Nahrungsmittel gebrauchten, hat wohl darin seinen hauptsächlichsten Grund, datz ihnen zum Fetten ihrer Speisen das wohlschmeckende Olivenöl in Hülle und Fülle zur Verfügung stand. Wenn nun unsere Vorfahren in Deutschland die Butter seit uraleu Zeiten kannten, so mutzten sie doch auch eine» Namen dafür haben, und dem war auch so; daß aus der Milch gewonnene Fett hieb „auko" oder auch „imbsomvro", und dieser Name wurde erst später durch die Lateiner ver drängt. Aber nicht ganz, denn noch heute finden wir einige Bezirke in Süddeutschland und im Elsaß und weite Ge biete in der Schweiz, in denen die Butter „Anka" heißt. Der Name hat sich also dort mit grober Zähigkeit die Jahrtausende hindurch erhalten. Vollkommen geblieben ist die alte germanische Bezeichnung in den skandinavischen Ländern und in Dänemark, wo bekanntlich die Butter „Smör" heißt. Wann bei uns in Deutschland das alte Wort „nnke" oder „smer" durch das lateinische „butorum" verdrängt worden ist, können wir heute nicht mehr genau sagen, es hat sich aber sehr schnell verbreitet und eingelebt, wie seine Erwähnung in alten Urkunden beweist, denn auch schon zu damaliger Zeit wohnte den Deutschen die merkwürdige Sucht inne, mit Vorliebe Worte und Bezeich nungen aus dem Auslande zu nehmen. Ld. L»«s Osterschiirzen für Kinder. Die als niedliche Ostcrgabe für Kinder gedachten Schürzen haben alle drei den gleichen ganz im Zusammen- -Hang gearbeiteten Schnitt. Die im Rücken gekreuzten Trägerteile knöpst man an den Schultern auf. Die erste Schürze auS dunkelblauem Kattun, die zweite auS sand farbigem und die dritte aus mittelblauem Schürzenstoff sind alle drei rot paspeliert. Verschiedenartig ist die in Stickerei oder Kurbelet den Spieltaschen aufgebrachte Zeichnung. Bereitung von Sauerkraut. Stets wird der Sauerkohl zuerst mit kochendem Wasser abgebrüht; auf einfachste Weise kocht man ihn nur mit einer Zwiebel und ein wenig Fett; wenn er ganz weich und kurz eingekocht ist, läßt man ihn mit ein bis zwei eingeriebenen Kartoffeln durchkochen. Der Kohl erhält »ierdurch di- nötige Bindung und ein gutes Aus ehen, jeder Zubereitung ist diese Kartoffelzugabe zu emp- ehlen. Sehr wohlschmeckend ist Sauerkohl mit Äpfeln ge kocht. Man schält für 1 Pfund Sauerkohl 2—3 saure Äpfel, schneidet sie in ganz kleine Stückchen und läßt sie Im Kohl ganz verkochen. Nach dem Garwerden wird er mit 1—2 Eßlöffel Zucker gesüßt^ ^twaS Fett, am besten Schmalz, erhöht den Wohlgeschmack, ist aber nicht absolut notwendig. Eine andere Zubereitung des Sauerkohls ist Sauer kohl mit Tomaten. Auf ein Pfund Kohl rechnet man zwei mittelgroße Tomaten und eine grobe Zwiebel. Letztere wird in Scheiben geschnitten und in Fett gan- weich geschwitzt, sie mub jedoch hell bleiben. Dann schneidet man die Tomaten ganz klein und tut sie zu der Zwiebel, läbt auf schwachem Feuer eine halbe Stunde langsam kochen und rührt es dann durch ein feines Siwpeusieb an den vorher schon fast weichgekochten Kohl. Eine Prise Zucker verbessert noch den Geschmack des schön rosa gefärbten Gerichts. In Ermangelung oder bei zu hohen; Preise von frischen Tomaten kann man auch Büchsen tomaten oder Tomatenpuree nehmen. Weinsauerkohl. An Len nach Nr. 1 fast fertig ge kochten Kohl, an dem jedoch keine Zwiebel sein darf, drückt man den Saft von 2—3 Zitronen und fügt ein Weinglas Apfelwein nebst einer Prise Zucker hinzu. In dieser Zu bereitung wird Sauerkohl sehr oft als „Sauerkohl in Champagner" gegeben. Man hüte sich, ihn ansetzen zu lassen, da er sofort seine Helle Farbe verliert. Sauerkrautsalat. Den gewaschenen Sauerkohl überbrüht nian dreimal mit kochendem Essig, den man ab gießt und immer wieder erhitzt. Dann gibt man feiuge- hackte Zwiebel, einen geriebenen saueren Apfel, Pfeffer, etwas Salz und ein wenig Ol daran, läßt ihn erkalten und rührt ihn noch gut durch, ehe man ihn zu Tisch gibt. Ostcrgcschenk für Kinder. Zum herannahenden Osterfest kauft man ein Pappei tn beliebiger Gröbe und bemahlt es mit Aquarellfarben. Dann schneidet man aus Pappe vier Räder ans, diese werden je zwei an einem Holzstäbchen, die durch das Ei geleitet werden, befestigt. An der runden Seite des Eies wird ein schmales Seidenband durchgeleitet. Ein breites Scidenband wird um das Ei gelegt und zu einer flotten Schleife gebunden. Das Band erhält vorn die Aufschrift „Frohe Ostern". Das Ei wird mit Konfekt, Eiern oder dergleichen gefüllt. Salat essen. Fast unsere sämtlichen Gemüse liefern auch wohl- schmeckeude Salate. Von den Wurzelgemüsen werden die Rapunzel, Sellerie und rote Rüben, auch Bete gencunt, am meisten bevorzugt. Von den Blattsalaten sind im Frühjahr die Gartenkresse, die in Kästen am Küchenfenster gezogen werden kann, und die jungen Blätter des Löwen zahns die ersten. Rot- und Weißkrautsalat sollte stets vor der Zubereitung mit kochendem Wasser überbrüht werden. Auch durch feines Schneiden (Hobeln) gewinnt er an Be kömmlichkeit. Wie verschieden läßt sich ein Kartoffelsalat zubereiten: mit Hering, mit Brunnenkresse oder mit Rapünzchen, auch mit roten Rüben. Eine wohlschmeckende Thüringer Abendspeise ist Kopfsalat, mit grüner Dill ge würzt, und Salzkartoffeln. — Zarten Bohnensalat oder Tomaten mit Essig, Ol, Salz, Zwiebeln und Senf zu- bereitet, wird niemand stehen lassen. Solche Tomaten scheiben schmecken zu Pellkartoffeln ausgezeichnet. Ein guter Salat soll angenehm sauer schmecken, also milden Essig sparsam anwenden, wenn nicht Zitronen- oder Rhabarbersaft vorgezogen wird. Kartoffel- und Blattsalate dürfen nur soviel Feuchtigkeit enthalten, daß sich keine überflüssige Brühe in der Schüssel bildet. Alle Salate sind tüchtig zu mengen; die meisten schmecken besser, wenn sie einige Stunden durchziehen, Blattsalate dagegen müssen sofort zu Tisch gebracht werden. Da wir auch mit Ol sparsam umgehen müssen, so seien einige gute Zubereitungsarten genannt: Selleriesalat ohne Ol. Die Knollen werden ge waschen, geschält und in Scheiben geschnitten, mit Wasser, Essig, Salz und Zucker weichgekocht. Die Brühe wird schön sämig, und hat den vollen Wohlgeschmack des Sellerie. Es gehen auch keine Nährwerte verloren, weil das Wasser nicht, wie sonst üblich, weggeschüttet wird. Tags zuvor bereiten. Mischsalat ohne Ol. 2'/- Pfand Kartoffeln und 2 Pfund rote Rüben werden gekocht, geschält und würfelig geschnitten, dazugcgebcn und alles mit Salz und mit durch Wasser verdünntem Essig tüchtig gemengt. Einige Stunden stehen lassen. — i. / Ausnützung von Apfelsinen und Zitronen. In letzter Zeit werden allenthalben diese saftigen Früchte deS Südens wieder in Massen zu Preisen augeboten, die für jede Kasse erschwinglich sind. Da auch die Apfel, die letzten frischen, einheimischen Früchte, um diese Jahreszeit rar werden, so wird jenen Früchten, namentlich den Apfel sinen, in allen Schichten unserer Bevölkerung gern zuge- sprochen und sie zur Bereicherung der täglichen Nahrung bald in dieser, bald in jener Form verzehrt. Am gebräuchlichsten ist dabei das einfache Verspeisen der abgeschalten und entkemten Früchte, nachdem sie zerlegt wurden. Dabei geht aber leider etwas fast ebenso Wert volles wie der Saft dieser Früchte, ihre gehaltreiche, aro matische Schale verloren. Nur ganz vereinzelt wird auch sie, wie jene der Zitrone, als willkommene Würze für süße Suppen, Tunken und Bäckereien getrocknet, verwendet. Im allgemeinen wird sie achtlos^weggeworfen, nachdem sie ihres saftigen Inhalts beraubt wurde. Heute mub jedoch jeder Verschwendung, unter die auch jene angeführte ge rechnet werden mub, vermieden werden. Deshalb sollte jede dieser Früchte vor Gebrauch, am besten gleich beim Einkauf, feucht gereinigt, kreuzweise mit scharfem Messer «ingeritzt, und dann die saftige Schale dünn abgeschnitten werden, um die bitter schmeckend« weibe Haut nicht mit »brulösen. Die so gewonnene Schale sammelt man in einer Glasbüchse und bedeckt sie mit gemahlenem Zucker bis zu weiterem Gebrauch. Hat man genügend Vorrat davon ge wonnen, gleichviel ob Zitrone oder Apfelsine gemischt, kocht mau sie, nachdem sie abgetropft durch die Fleischmaschine gerieben, mit genügend Zucker zu steifer Marmelade oder mit diesem aufgekocht und mehrmals durchgeseiht, zu einer winzige;; Limonadenessenz, die im Sommer treffliche Dienste leistet und Kranken willkommene Erfrischungsgetränke bietet. Mit getrockneten Apfelschalen, Mandeln oder Mandelersah, Vanille, einige Sielten, Ingwer, Zimt oder oder irgend einem anderen Gewürz, auch dem übrigen Saft konservierter Früchte jeder Art kann man den Ge schmack dieser Marmeladen nach Wunsch ständig verändern, sie auch durch den Zusatz weichgekochter, geriebener Möhren, entsprechend „strecken". Die weißen, dicken Häute beider Früchte geben getrocknet, gute Feueranzünder. kleine stlitteilungen. Kartoffelsprisen iu der Kricg^tüchc. Am praktischsten ist es, einen richtigen Kartoffelbraten herzustellen, d. h. die Kartoffeln zu Brei zu reiben und die Masse als Fladen in die Bratpfanne zu gießen oder aber sie zu kleinen Brötchen (Klopsen, Hackbraten und ähnl.) zu formen und demgemäß in einzelnen Stücken in die Pfanne zu legen. Bei Verwen dung einer Patentpfanne, d. h. eines Geräts, das aus zwei, fest miteinander zu verbindenden gut schließender; Teilen be steht, läßt sich der gewünschte Erfolg am sichersten erreichen. Es genügt indeß, die Pfanne mit einem möglichst gut und fest sitzenden Deckel oder Teller zu bedecken und demgemäß von der Luft abzuschließen. Irgend ein Fett wird in möglichst geringer Menge in der auf das Feuer, und zwar eine ganz kleine Flamme, ge brachten Pfanne ausgelassen; soweit als möglich wird nach Erhitzung das Fett, das sich auf dem Boden verteilt hat, abgegossen oder sogar soweit abgelropft, daß in der Pfanne nur ein ganz zarter Fetthauch verbleibt. Dasselbe Ergebnis kann auch dadurch erzielt werden, daß man eine Speckschwarte über den erhitzten Boden der Pfanne gleiten läßt. Nunmehr wird die Kartoffelmasse geformt oder ungeformt ausgelegt, die Pfanne in der oben erwähnten Weise geschloffen und etwa eine Viertelstunde auf dem Feuer gelassen. Inzwischen hat sich ein« schöne gelblich-braune Kruste gebildet. Wird eine Patentpfanne verwendet, so wird der obere Teil, auf den beim Braten Dunst geschwitzt ist, abgelüst, mit einem Tuch oder sauberen Papier fest abgerieben, so daß sie ganz trocken geworden ist, und in gleicher Weise wie vordem der untere Teil mit einem Fetthauch versehen. Danach wird die Doppelpfanne umgewendet, sodaß der anfänglich obere Teil nunmehr über dem Feuer steht. Kam eine einfache Brat pfanne zur Verwendung, so müssen die Kartoffelküchlein, der Brei oder welche Form sonst die Masse aufweisen mag, ge wendet werden. Die andere Seite der Masse wird ebenfalls in ungefähr 1ö Minuten die gewünschte Kruste erhalten. Es genügt in jedem Falle nur eine bescheidene Flamme, und zwar empfiehlt es sich, Gas zu benutzen, weil sich hierbei das Feuer nach Belieben regeln und der denkbar sparsamste Gebrauch erzielen läßt. Es wäre zwecklos, die Flamme grobzustellen. Das Gericht gelingt ebensogut, wenn in die Kartoffel küchlein zerkleinerter Klippfisch, oder aber auch Fruchtmus, Marinelade u. a. gebettet wird. Dadurch würde nicht nur der Wohlgeschmack, sondern auch die Nahrhaftigkeit und Bekömmlichkeit des Gerichts wesentlich erhöht werden. In erster Reihe würde es sich empfehlen, die Masse selbst da durch herzustellen, daß tn der Schale gekochte Kartoffeln mit rohem oder gekochtem Klippfischsleisch und etwas Zwiebel, Pfeffer, Salz und ähnlichen vermengt werden; auch hieraus würden sich Brötchen, Klopse usw. formen lassen. Sollen Bratkartoffeln hergestellt werden, so können die in Scheiben geschnittenen Kartoffeln mit einigen Teelöffeln Milch in die offene, in der oben geschilderten Weise ganz schwach gefettete Psanne gebracht und hier verrührt werden; in diesem Falle müssen die Kartoffeln in stetiger Bewegung gehalten werden. Die Dauer der Fertigstellung ist je nach der Stärke des bei offener Pfanne weniger wirksamen Feuers verschieden. 1 für äie Jugenä. l Osterschnchtel ans Span. Man kauft eine beliebig große runde Spanschachtel und beizt sie in einer zarten Grundfarbe: dann bemalt man den Deckel, wie unser Bild veranschaulicht, mit Aquarellfarbe. Kleinere-Kinder, die noch nicht malen können, kleben Oblaten in angegebener Weise auf. Dann schreibt man mit abstechender Farbe auf die Rundung der Schachtel „Fröhliches Osterfest". Ein Seidenband in der Farbe des GrundtoneS wird um die Schachtel zur Schleif» gebunden.
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