Harmonie. Idi habe in meiner langjährigen Journalistenarbeit zahl losen Versammlungen der verschiedenartigsten Erwerbsstände beige wohnt und immer ge funden, daß gerade in Handwerkerversamm lungen eine gewisse Gereiztheit und Erbitte rung vorherrscht. Das ist ja auch verständlich; denn die Entwicklung unserer Zeit, die mit ihrem unaufhaltsamen Vordringen der Groß industrie und des Groß handels dem selb ständigen Handwerker wenig günstig ist, er zeugt naturgemäß eine gewisse Hoffnungs losigkeit, aus der diese Gereiztheit entspringt, die dann auch die Stellung der Versamm lungsteilnehmer unvor teilhaft beeinflußt. Da von war auf dem Bun destage der Deutschen Uhrmacher gar nichts zu spüren. Trotz der klaren Erkenntnis der Schwie rigkeiten, mitdenen auch der Uhrmacher unserer Zeit zu kämpfen hat, herrscht in dem Gewerbe einfreudigerOptimismus vor, der unter der ziel bewußten Führung klar blickender Männer mut- voll an die Lösung der Aufgaben herantritt, die bei energischer Durch führung eine** Hebung des Standes garantieren. Und wenn während der Verhandlungen die Meinungen manchmal aufeinander zu platzen drohten, so bedurfte es nur eines kurzen ver söhnenden oder auch humoristischen Wortes des Vorsitzenden, um die allzu hoch gehenden Wogen der Bewegung zu glätten und die Verhandlungen wieder auf die großen Gesichtspunkte zu len ken, vor denen der Streit um Worte und kleinere formelle Dinge zurücktreten muß. So hinterläßt diese Tagung den charakteristisch her-