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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 11.11.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191611112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19161111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19161111
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1916
- Monat1916-11
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cnglijch« Kabinett die russische Regierung bewege, die gegen Oesterreich gerichtete russische Mobilisier rung zum Stillstand zu bringen. Diesen Bemühun gen, den Frieben zu erhalten, stellte drnn der Reichs^ kanzler die Tätigkeit Greys gegenüber, der von ine: vertraulichen Warnung an den deutschen Rot- schustcr in London sofort dem französischen Botschaf ter in London Kenntnis gegeben und dadurch den Eindruck erweckt habe, daß Frankreich auf die Waf fenhilse Englands rechnen dürfe. Dadurch wurde Frankreich ermutigt, Rußland die snt Tagen dringend verlangte Zusage der unbedingten Kriegs- gefolgschaft zu geben. Weiter widerlegte der Reichs kanzler die Behauptung Greys, daß wir der bri tischen Regierung das Angebot gemacht hätten, zur Verletzung der belgischen Neutralität die Augen zuzudrücken und betont, daß Grey auf alle deutsche Vorstellungen immer nur Vie eine Antwort gab, er müsse endgültig jedes Neutralitätsversprechen ablchnen und könne nur sagen, daß England sich die Hände freizuhalten wünsche. Hätte England diese Neittralitätserklärung abgegeben, so Häm es sich damit das Verdienst erworben, den Ausbruch des Krieges zu verhindern. Herr v. Bethmann Hollweg kam dann auf die Gründung des von Grey gewünsch ten internationalen Bundes zur Bewahrung des Friedens zu sprechen und betonte den eigenartigen, auf die speziellen englischen Wünsche zugeschnittenen Charakter der von Grey gewünschten Friedensbürg- fchafl. Es ist der deutschen Regierung aus zuverlässiger Quelle bekannt, daß Eng land und Frankreich bereits im Jahre 1915 Rußland die territoriale Herrschaft über Konstantinopel, den Bosporus und das West ufer der Dardanellen mit Hinter land zu gesichert und Kleinasien unter den Ententemächten aufgeteilt haben Diesbe züglichen Anfragen im englischen Parlament ist die englische Regierung ausgewichen. Im Gegensatz zu diesen und den Annexionsabjichten auf Elsrß-Loth- ringen haben wir bei der Besprechung unserm Kriegs- ziele die Annexion Belgiens niemals als unsere Absicht bezeichnet. Eine solche Ge waltpolitik steht im krassen Widerspruch mit dem von Grey und Asquith angestrcbtcn Joealznstand, in dem das Recht über die Macht herrscht. Nicbt unsere Annexionsabsichten waren das Verhängnis Europas, sondern die Tatsache, daß die englische Regierung französische und russische Eroberunaszieie begünstigte, die ohne einen europäischen Krieg nicht zu erreichen waren. Was England noch an Kräften einsetzen inag, — auch Englands Machtgebot hat seins Grenzen — es ist bestimm:, an un seren! Lebenswillen zu scheitern. Dieser Wille ist unbezwingbar und unverwüstlich. Wann unseren Feinden die Erkenntnis davon kommen wird, das warten wir in der Zuversicht ab, daß sie kom men muß. Nach diesen Ausführungen des Kanzlers vertagte sich der Ausschuß bis 12^/, Uhr, um welche Zeit der Kanzler mit feinen Darlegungen über die Lö- sung der polnischen Fragen begann. Wom Wettkrieg. Tie heute vorliegenden Nachrichten beschränken sich in der Hauptsache auf solche vom Ballan. Auch der österreichisch-ungarische Heeresb.richt weiß nur von der rumänischen Front Kampfhandlungen zu melden: Wien, 9. November. Amrlich wird verlaut bart: Oöstlich er K rie gs s ch a up l a y. Heeresfront des Generals der Ka vallerie Erzherzog Karl. Südlich u. südöstlich des Szurduk-Passes blieben rumäuijchs Angriffe abermals erfolglos. Bei Spini machten wir weitere Fortschritte; 150 Gefangene und 2 Ge schütze wurden eingebracht. Westlich von Töl - ghes nnd bei Belbor wurden vie hier vorgegan genen Russen durch deutsche Truppen wieder ge- » wvrfen. Heercsfront des Generalfeld mar- schalls Prinz Leopold v. Bayern. Außer lebhafter Feuertätigkeit an der Front beiderseits dcr Bahn Slotschow—Tarnopcl keine Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Südöstlicher Kriegsschauplatz- An der Vojufa stellenweise mäßiges Artillerie feuer. Ter Stellvertreter des Chefs des Geuer rlstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutn rut Weitere Meldungen über die Lage auf dem Balkan besagen: Sofia, 8. November. Bericht des Gencral- stabes. Makedonische Front: Südlich vom Malil-See haben wir abgescsjene feindliche Ka vallerie, die vorzudringen versuchte, zurückgewor- feu. Oestlich vom Prespa-See im Czernabogen Geschützfener wie gewöhnlich. An der Mogleniza- Front Geschützfener und Minenkamps. Ein feind licher Angriff in der Nacht zum 8. wurde durch Feuer abgcwiesen. Beim Rückzug verlor der Fjind einen seiner Gräben. Zu beiden Seiten vom Wardar einzelne Kanonenschüsse. Au der Front von Belasiza Planina und an der Struma feind liches Gefchützfeuer auf bewohnte Ortschaften. An der Küste des Aegäischen Meeres Ruhe. Rumä nische Front: Längs der Donau nur in ein zelnen Abschnitten Geschütz- und Gewehrfeuer. In der Dobrudjcha kleine Gefechte mit feind lichen Aufklärungsabteilungen, die gegen unser- Stellungen vorzudringen versuchten. Am Gestade des Schwarzen Meeres Ruhe. Budapest, 9. November. Der Sofioter Mit arbeiter des „Az Est" erfährt über die Pläne der Entente, betr. die Operationen an der makedonischen Front: Sarrails Lage beginnt strategisch besorgnis erregend, politisch kritisch zu werden. Sarrail wird nicht nur durch die unermüdlichen Gegner Briands angefeindet, sondern leidet unter der Kopflosigkeit in London und Petersburg, wo man es für ganz unverständlich hält, daß die makedonischen Opera tionen durchaus ergebnislos verlaufen. Die franzö sische Regierung beantragte, die Aktion Sar rails zu überprüfen, um dann neue Maßnah men zu treffen. Diese Mission hat der franzö sische Kriegsminister Roques übernommen, der in Makedonien eintraf. Nach dem Ergebnis seiner Kontrollreise wird die Entente beschließen, ob wieder neue Truppen und Artillerie nach Makedo nien geliefert werden sollen, oder ob die ganze Aktion, wie seinerzeit an den Dardanellen, einge stellt werden und Griechenlands Knebelung durch eine starke Flotte vorgenommen werden soll. Bern, 9. November. Ein Telegramm des „Cor- riere della Sera" aus Athen vom 8. d. M. besagt, man kenne die näheren Beweggründe des vorgest rigen Besuches des englischen und französischen Bot schafters beim Ministerpräsidenten Lambros immer noch nicht. Der bulgarische Botschafter habe die Vermutung ausgesprochen, die Schutz mach Le hät ten von der griechischen Regierung die Ue- berlassung des gesamten Artillerieparks weit Munition und 600Ü0 Gewehren, sowie die Erlaubnis verlangt, in Volo eine serbische Regierung einsetzen zu dürfen. Die Antive- nizelisteu befürchteten, daß, falls sich dies bewahr heiten sollte, Venizelos mit den revolutionären Trup pen in Alt-Griechenland cinfallen und mit seiner Regierung sich in Athen niederlasjen werde. Die Türken berichten: Konstantinopel, 8. November. Amtli cher Bericht des Generalstabes. Kaukasus - front: Für uns günstige Scharmützel. Die Ver bindung einer Aufklärungspatrouille, die sich un serer Stellung zu nähern versuchte, wurde abqe- schnittcn und ihre Mannschaft Vernichter mit Aus nahme von 4 Mann, die lebend in unsere Hände fielen und zu Gefangenen gemacht wurden. Kein wichtiges Ereignis auf den anderen Fronten. Von See werden folgende neue Versenkungen gemeldet: Bern, 8. November. Nach Meldung des „Ma- tin" aus Marseille wurde der französische Damvfer „Mogador" versenkt. Amsterdam, 9. November. Nach Meldungen aus London sind die norwegischen Dampfer „Furn- land" und „Reine" (913 Tonnen) gestern mittag versenkt worden. Nach einem Lloydsbecicht sind die Tampfsischerboote „Gaswell", „Hors atcastle", „K l, oto" und das Frachtboot „Se rton ia" (3533 Tonnen) versenkt worden. Nicht Hughes, sondern Wilson gewählt! Unglaubliche Verwirrung. Amsterdam, 9. November. Aus Newyork wird über London berichtet: Obwohl das Resultat dcr Präsidentenwahl in Amerika so ungeheuer gün stig für Hughes ist, daß bereits große Kaufaufträge von den amerikanischen Kommissionshäusern abge schlossen wurden, wird seine Wahl heute be zweifelt, da Reuter seine Meldung allein auf das Wahlresultat in Newyork gründete, wo Hughes' die meisten Stimmen erhielt und weil dieser Staat, wie man glaubt, den Ausschlag geben werde. ES hängt aber alles von den westlichen Staaten ab, wo Wilson viel mehr Stimmen erhalten hat, als man annahm. Im Fall eines zweifelhaften Resultats wird das Weiße Haus in Washington sich natürlich zu Gun steu Wilson's entscheiden. Weiter werden folgende Einzelheiten gemeldet: Infolge der verzögerten Ankunft der Abitimmungs rcfultate aus dem äußersten Westen und der da durch entstandenen fortwährenden Veränderung im Wahlrejultat ist ein Zustand entstanden, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat. Die Mehrheit, welch: Hughes in den östlichen Staaten erhalten hat, wird durch das steigende Stimmcnmaterial aus dem We sten für Wilson aufgehoben. Die Leiter der Wahl- lömitees beider Parteien behaupten, daß ihr« Kan didaten gewählt seien. Die Morgenblätter melden allgemein den Sieg von Hughes. Selbst die oppo sitionellen Blätter veröffentlichen Leitartikel, in de nen sie die Wahl von Hughes avisieren und be sprechen. Als die Leute aber gestern Morgen auf wachten, ließen die ausgegebenen Extrablätter dieses Resultat bereits bezweifeln, und di: ersten Nach- mittagstelcgramme rechneten bereits mit der Mög lichkeit der Wiederwahl Wilson's. Zwischen der Stim- menzahl der beiden Kandidaten ist ein so geringer Unterschied, daß viele westlichen Staaten bereits die Giltigkeit des Wahlresultates in Zweifel ziehen. Biele Stimmen werden vielleicht von neuem gezählt werden müssen, wodurch die Verkündung des offi ziellen Wahlresultates sehr in die Länge gezogen werden würde. Berlin, 9. November. Nach einem bei der Londoner Vertretung der Associated Preß gestern abend 9 Uhr eingelaufenen Telegramm wurden bis her für Wilson gezählt 248 und für Hughes 243 Stimmen, ^0 blieben zweifelhaft. Die Wahl ausschüsse beider Parteien beanspruchen für ihren Kandidaten den Sieg. * * Wilson gewählt! Der vorstehende Artikel war eben im ' Satz fertiggestellt, als uns der Draht die Nachricht von der endgültigen Entscheidung zu Guusten Wilsons brachte. Die Depesche lautet: London, 10. November. Das Reutersck>e Bureau meldet aus Newyork: Wilson ist ge wählt. (W. T. B.) OertWe und Achsische Nachrichten. — Eibenstock, 10. November. Die Verlust liste Nr. 355 der Kgl. Sächs. Armee enthält aus unse rem Amtsgerichtsbezirk folgende Namen: Aus Schön- Heide: Alfred Fickel im Jnf-Rgt. Nr. 351, 11. 11. 15 leicht verwundet; aus CarIsfelv: Willi Götz im Res.- Jnf.-Rgt. Nr. 104, leicht verwundet. — Eibenstock, 10. November. Auf die heu tige Bekanntmachung des Bezirkskerbandes Schwar zenberg über den Verkauf von Schweizer Zuchtvieh wird noch besonders hingewiesen. Es handelt sich um 218 Stück Schweizer Rinder, Sim- mentyaler Rasse. Wie uns die Königliche Amts- yauptmannschaft mitteilt, ist das Gerücht, daß das Vieh sehr teuer wäre, daß das Stück 2500 Mark koste, durchaus unzutrefsend. Das Vieh ist im Ge genteil sehr preiswert. Die Preise schwanken zwi schen 670 und 2000 Mark. — Weiter teilt uns die Königliche Amtshauptmannschaft mit, daß jeder Käu fer, der der Amtshauptmannschaft bis Ende Februar 19t 7 ein oder mehrere Schlachttiere (Rinovieh) mittlerer Güte käuflich überläßt, sür redes Schlacht tier nach näheren Bestimmungen der von der König lichen Amtshauptmannschaft bestellten Sachverstän digenkommission eine Prämie bis zu 100 Mark erhält. — Dresden, 9. November. Vom Schicksal schnell ereilt wurde eine Taschendiebin, die in späten Nach mittagsstunden des Montags im Residenzkaufhaus einer Putzmacherin das Geldtäschchen aus der Handtasche zu steh len versuchte. Sie wurde von der Angegriffenen in un auffälliger Weise verfolgt und auf der Straße einem Po lizeibeamten übergeben. Die Diebin, die angeblich erst am 25. Oktober von Gera hier zugereist sein will, hatte bereits recht erhebliche Beute gemacht. 218 Mark befan den sich in ihrem Besitz, die sie gestand, durch Diebstahl ! erlangt zu haben. So will sie am 4. November in einer ! Straße der inneren Altstadt einer Dame 180 Mark, einer ' anderen 20 Mark und einer dritten vor einem Geschäft des Altmarktes 140 Mark gestohlen haben. Ueber alle diese Diebstähle sind bisher keine Anzeigen eingegangen. — Dresden, 9. November. Der Besitzer der „Bärenschänke" Karl Höhne in Dresden hat aus An laß seiner silbernen Hochzeit dem Herrn Oberbürgermeister 5000 Mark für die Armen zur Verfügung ge stellt. Sie sind je zur Hälfte dem Lebensmittelamte zur Verteilung von Lebensmitteln an Arme und dem Armen amte zur Gewährung von Heizungsbeihilfen überwiesen worden. — Leipzig, 8. November. Der hiesige Kaufmann Johannes Iller hatte an eine Kundin einen Fünfzig pfundeimer Honigersatz verkauft; aus dem Eimer aber waren vorher heimlich 11 Pfd. des Inhalts herausge nommen worden, so daß die Frau für ihr volles Geld nur 39 Pfd. Ware bekam und einen Schaden von 5,50 M. erlitt. Das Leipziger Landgericht verurteilte den Angeklagten unter Absehung von einer Geldstrafe zu drei Wochen Gefängnisstrafe, da derartige Betrü gereien gerade in den jetzigen Zeiten ganz empfindlich geahndet werden müßten. — Leipzig, 8. November. Große Erfolge hat die Obstkern sammelstelle des Nationalen Jrauendienstes in Leipzig zu verzeichnen. Mitte Oktober sind von dort 400 Zentner Obstkerne nach der Oelmühle abgeschickt worden. Es liegen schon wieder 450 Zentner bereit. Auch die Weißdornfrüchte sind in viel reichlicherem Maße eingegangen, als man erwartet hatte. Sie sind zu Kaffee-Ersatz bestimmt. — Oederan, 8. November. Aus Anlaß des 40jährigen Be st ehens der FirmaSalzmann u. Komp, stiftete die Inhaberin der Firma Frau , Kommerzienrat Minna Salzmann 10 000 Mk. für wohl- tätige Anstalten, 10 000 Mk. für erblindete Krieger, 5000 Mark für das Rote Kreuz, 50 000 Mark für die bereits bestehende Unterstützungskasse der Firma und 300 000 Mk. zur Errichtung einer Beamten-Unterstützungs- und Pen sionszuschußkasse. — Auerbach i. E-, 8. November. Bei einer vo rige Woche hier stattgefundenen großen Treibjagd wurden 2 Hasen und 2 Fasanen erbeutet. Bei einer eben solchen Jagd vor 14 Tagen war daS Ergebnis ähnlich. — Plauen i. V-, 8. November. Ihr 50jährigeS Bestehen beging am 7. November die bekannte hiesige Stickereifabrik und Konfektionsfirma Eduard Grimm, die zu den ersten und tonangebenden der heimischen In dustrie zählt. Sie wurde vom Vater deS jetzigen Besitzers am 7. November 1866 gegründet. — Plauen i. V-, S. November. Auf der West straße wurde einer Kaufmannsehefrau von einem etwa 16 bis 17 Jahre alten Burschen die Handtasche entrissen, in der sich u. a. 40 Mark befanden. Der Räuber entkam unerkannt.
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