5. Fritz-Joachim Tänzler fiel als Leutnant und Kompanieführer in einem Infanterie-Regiment am 28. Juli 1941 in einem Waldgefecht bei Vene- tossu am Peipus-See an der Spitze seiner Kompanie durch Herzschuß. Er ist bei Ranna in Estland, nordöstlich Dorpat, bestattet. Das Regiment verlor mit ihm, so schreibt sein Bataillons kommandeur, einen zuverlässigen, um sichtigen und tapferen Kompanieführer, die Kompanie einen hochgeachteten, be liebten Führer, zu dem alle Untergebenen dank seiner reifen, überragenden Persön lichkeit unbedingtes Vertrauen hatten. Fritz-Joachim Tänzler wurde am 31. März 1904 in Chemnitz als Sohn des damaligen Ratsassessors und Stadtschreibers Or. Fritz Tänzlers geboren. Noch im gleichen Jahre siedelte er mit seinen Eltern nach Berlin über, wo sein Vater eine Stellung in einem industriellen Verbände angenommen hatte. Auf dem Arndt-Gymnasium in Berlin-Dahlem vorgebildet, kam er auf Veranlassung seines damals im Felde befindlichen Vaters Ostern 1917 auf die Fürsten schule zu Meißen, der er bis 1922 angehörte. Er kam zunächst in das Haus seines Verlagslehrers Prof. vr. Kötz, rückte aber im nächsten Jahre in das Alumnat ein. In St. Afra hat er sich sehr wohl gefühlt, obwohl die äußeren Verhältnisse namentlich von 1918 ab infolge der Inflation und Lebensmittelknappheit oft recht schwierig waren. Die politischen Unruhen der damaligen Zeit veranlaßten die Schüler, unter sich „zeitgeschichtliche Abende" zu veranstalten, an denen politische Themen besprochen wurden. So hielt Fritz-Joachim mehrere Vorträge über Rußland, wobei auch die baltischen Fragen, die Revolution und das Verhältnis zu Deutschland berührt wurden. Er ahnte nicht, welche Bedeutung gerade diese Fragen dereinst für ihn selbst haben würden. Er hat der Schule immer ein treues An denken bewahrt. „Wie Fritz-Joachim als Schüler besonders fleißig und gewissenhaft war", schreibt sein Verlagslehrer Prof. vr. Kötz anläßlich seines Todes, „so war er bei seinen Klassengenossen über aus beliebt wegen seines kameradschaftlichen Wesens, sehr beliebt auch bei seinen Lehrern wegen seines allezeit freundlichen Wesens und seiner tadellosen Haltung. So hatten ihn alle gern, auch wir im Hause. Rührend war, mit welcher Verehrung, Dankbarkeit und Liebe er von Eltern und Geschwistern sprach." Und sein damaliger Rektor Hartlich schreibt: „Ich erinnere mich noch sehr gut und gern seiner, da er in meiner ersten Oberprima saß und mir ein sehr lieber und begabter Schüler war. MH ///L AvHaxe/v o/«Aor!§." y Grimmenser *1883—1888.