Veranlaßt durch seinen Schulfreund vr. rsr. pol. Hans Roßbergst studierte er die ersten Semester Rechtswissenschaft in Freiburg, wo er dem Lorps Sueviu beitrat, dann in Berlin, bestand 1926 das Referendar-Examen und 1930 die zweite juristische Staatsprüfung. 1931 promovierte er in Breslau zum Doktor der Rechte. Seiner Neigung entsprechend, widmete er sich dem Rechtsanwallberufe und errang sich bald einen geachteten und angesehenen Namen als An walt in Berlin. 1934 verheiratete er sich mit Margarete Dettmar aus Hannover. Aus der äußerst glücklichen Ehe sind zwei Kinder hervorgegangen, Joachim-Friedrich und Barbara. Die letztere wurde an dem Tage geboren, an dem er ins Feld ging. Grundzug seines Wesens war seine absolute Anständigkeit und Ehrlichkeit; im Berufsleben und im privaten Leben konnte man sich absolut auf ihn verlassen. In seinem Urteil war er von außer ordentlicher Klarheit und Bestimmtheit, als liebenswürdiger Gesell schafter war er allgemein geschätzt und beliebt. Das Soldatische seines Wesens trieb ihn dazu, freiwillig mili tärische Uebungen bei dem Infanterie-Regiment 9 in Potsdam äb- zuleisten, die ihm die Qualifikation zum Offiziers-Aspiranten ein brachten. Gleich seinem Vater, der sich noch in älteren Jahren 1914 zum Kriegsdienst meldete, zog er im Dezember 1939 ins Feld. Mit seinem Regiment durchbrach er im Juni 1940 die Maginot- Linie von der Saarfront aus, wofür er mit dem E. K. II aus gezeichnet wurde, verbrachte den folgenden Winter mit der Aus bildung seiner Truppe, lag dann an der Kanalküste in Frankreich, bis das Regiment im Osten eingesetzt wurde. Als Voraus-Abteilung mit seinem Bataillon entsandt, fiel er, inmitten seiner Kompanie vorgehend, durch ein feindliches Jnfanteriegeschoß. Ein reiches, erfolgversprechendes Leben lag noch vor ihm, als er freudig und begeistert das höchste Opfer für Führer und Reich brachte. „Kein schönerer Tod aus weitem Feld, als wer vom Feind erschlagen." Verfaßt vom Vater. 6. Friedrich Wilhelm Rudolf Richter wurde am 14. April 1905 in Großenhain als Sohn des prakt. Arztes vr. meä. Fritz Richter geboren. Er verlebte eine wohlbehütete Kindheit in seinem schönen Elternhause. Familiensinn und Liebe zur Natur wurden früh in ihm geweckt. Von klein auf stand es für ihn fest, daß er Medizin studieren würde, um in die Fußstapfen seines Vaters und Groß vaters zu treten. Nach Besuch der Volksschule und des Real progymnasiums in Großenhain kam er 1919 auf die Fürstenschule St. Afra in Meißen. Diese Jahre in St. Afra im Kreise einer st Afraner *1915—1921; über ihn vergleiche Afranisches koce 1931 Nr. 8 pax. 12 f.