11 gericht. Während dieser Zeit promovierte er zum Or. jur. und bestand am 29. Oktober 1936 die Richterprüfung. Ais Anfang 1936 ein Erlaß des Justizministers Juristen auf die militärische Lauf bahn aufmerksam machte, erwachte in Holm die alte Neigung zum Berufe des Soldaten. Er meldete sich und wurde angenommen. Am 3. November 1936 trat er als Fahnenjunker in das Jnf.-Reg. Nr. 50 in Landsberg a. d. Warthe ein. Daß der Beruf des Sol daten eine christliche Anschauung und Lebensführung nicht aus schließt, hat schon Luther in einer Schrift festgestellt. Auch Holm hat erfahren und bewiesen, daß man seelische Gaben und Kräfte nicht zu vernachlässigen braucht, wenn man die Waffe trägt. Alt afras erste Lebenslosung: „Ollristo" hat Holm auch als Soldat weitergepflegt und treulich bekannt. Wie er's vom Elternhause und Altafra her nicht anders kannte, wurde der Gottesdienst treu besucht, und die Herrnhuter Losungen waren seine Begleiter bis zuletzt. In seinen neuen Beruf hat er sich rasch und ernst eingearbeitet und gut eingelebt. Nach kurzer Leutnantszeit wurde er Anfang des Krieges Oberleutnant. Da er sich in Frankreich als Kompanieführer be währt, wurde ihm, ehe es nach Rußland ging, Ausbildung und Führung einer Krad-Schützenkompanie übertragen. Die Aufgaben dieser Voraus-Abteilungen stellen an ihre Führer noch be sondere erhöhte Anforderungen. In der Ausführung einer solchen, die darin bestand, einen Bachabschnitt vor einer wichtigen See enge, deren Besitz für den Vormarsch der Division ausschlaggebend war, zu nehmen und zu halten, wozu seine Kompanie auch durch andere Waffen verstärkt war, und die er erfüllt hat, ist er am Abend des 1. Juli, einen Tag nach seinem 31. Geburtstage, gefallen. Nördlich der Hauptstraße nach Dünaburg, vor ihrem Ueber- gang über die Düna, haben ihm sein Hauptfeldwebel und Kame raden seiner Kompanie die letzte Ruhestätte bereitet, nahe der Kirche Griva im Hofe einer Schule beigesetzt zur Ruhe nach schwerem Kampfe lieber der geweihten Stätte und dem Ausgange seines Lebens klingt das Wort aus Gellerts Taufeintrag: „Herr, laß ihn endlich selig werden!" Es schwebt darüber sein Einsegnungsspruch von seiner Konfirmation in St. Afra am 25. Mai 1925: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist." Verfaßt vom Vater. 8. Fritz.Leo Heinrich Gabriel von Schwerdtner wurde als drittes Kind des damaligen Oberleutnants Friedrich Leo von Schwerdtner und seiner Ehefrau Brigitta geb. von Mitzlaff am 25. Fe bruar 1911 in Dresden geboren. Von väterlicher Seite stammte er aus einer sächsischen Offiziersfamilie, von der Mutter aus alt- pommerschem Geschlecht. Seine Kinderjahre verlebte er im Kreise