— 19 — Wie seine Geschwister Bernhardt, Wilhelmine und Albrechts. Sie waren unter den Ersten, die im „N. S. Schülerbund" Adolf Hitler folgten. So ward er auch, ganz wie seine drei Geschwister, Träger des „Goldenen Ehrenzeichens der HI.". Ihre Begeisterung, ja ihre Be lehrung, führte auch die Eltern mit zur neuen deutschen Welt anschauung. Manche bange nächtliche Stunde haben wir Eltern verbracht, wenn wir die beiden Aeltesten von Veranstaltungen der HI. und später der SA., der Dietrich zuletzt als Scharführer an gehörte, heimerwarteten. Ohne Schwanken und Bedenken wurde das Studium der Landwirtschaft erwählt. Das zweite praktische Jahr wurde auf dem Rittergute Geilsdorf bei Plauen absolviert. Er war dort beglückt von der landschaftlich schönen Gegend, den vogtländischen Bergen, Wassern, Tälern und Wäldern, dort gerade ganz so, wie sie ein Julius Mosen schilderte und ein Hermann Vogel zeichnete. Gut wurde die Lehrlingsprüfung bestanden, die auf dem Rittergute Seerhausen bei Riesa vor einem Ausschüsse der Landesbauernschaft abgelegt wurde. Zum dritten Praxisjahr wurde die Tätigkeit auf den 4500 preußische Morgen umfassenden Gütern Wardin und Karlsburg in der Neumark. Sie gehören Otto Steiger, einem Mit- gliede der nicht bloß in Fachkreisen bestens bekannten Landwirts familie Steiger vom Stammgute Leutewitz bei Meißen. Hier fühlte sich mein Sohn deshalb so wohl und glücklich, weil etwas von ihm verlangt, ihm etwas zugetraut wurde. Er war junger Beamter. Auch im Kreise der Steiger'schen Familie fühlte er sich wohl und heimisch. Der angehende Landwirt muß in dem Großbetriebe offen bar seine Sache gemacht haben, denn er wurde Ostern 1935 nicht bloß mit einem ausgezeichneten Zeugnisse entlassen, sondern noch mit einem Viatikum, das ihm zwei spätere weite Reisen ermöglichte. Als erste Studienstätte wurde Wien erkoren, nicht bloß wegen der Schönheit dieser Universitätsstadt und ihrer alpinen Umgebung, sondern um auch seinerseits nach Möglichkeit der großdeutschen Bewegung zu dienen. Vorher hatte eine Schulung der nach Oester reich zugelassenen kleinen Schar von Studenten in einem Orte am Tegernsee stattgefunden. Während der Pfingstferien genoß der junge 8tuäio8U8 UKronomiL« zum ersten Male als Erwachsener die Herrlichkeit der deutschen Alpen in der Steiermark und Kärnten. Nach Semesterschluß zog es ihn aber noch weiter. Er reiste die Dalmatinische Küste entlang nach Griechenland. Die Sehnsucht, Alt-Hellas zu schauen, war ja durch den Unterricht in der Fürsten schule in ihm erweckt worden. Die hinterlassenen Alben sind ange füllt mit selbstaufgenommenen, wohlgelungenen Lichtbildern der hauptsächlichsten Denkmäler des klassischen Griechenlands. Der Hunger, die Welt kennen zu lernen, trieb ihn noch an die Ostküste Klein asiens, nach Konstantinopel und Rumänien. Auch die Sachsen in >) Afraner 1932 — 1938.